Dunkle Verführung: Roman (German Edition)
Omelette zu machen, muss man erst ein paar Eier aufschlagen.«
Marguerite fühlte sich leicht desorientiert, als sie sich in einem vornehmen, übermäßig prunkvoll ausgestatteten Zimmer wiederfand. Es sah so aus, als sei es einem Schöner-Wohnen-Heft entsprungen.
Sie versuchte, sich zu bewegen, aber der Tiger hielt sie noch immer fest im Griff und von hinten umklammert, sodass sie nicht fliehen konnte. Und sie konnte auch kaum atmen.
Sie schloss die Augen, rief ihre Kräfte herbei und versuchte, sich in einen Tiger zu verwandeln.
Das war nicht leicht.
Aber als Zack wie ein Blitz im Raum erschien, gelang es ihr. Der Mann, der sie festhielt, fluchte, ehe er sich selbst in einen Tiger verwandelte und sie angriff. Marguerite brachte ihm eine tiefe Wunde an der Kehle bei und biss ihn dann in den Nacken.
Ohne Kampf würden die beiden sie nicht überwältigen können.
Er hinkte von ihr weg, als Zack einen Satz nach vorn machte und sie dann von hinten packte. Sie brüllte und versuchte, ihn auch zu beißen, aber er hielt sie so fest, dass sie es nicht konnte.
Ein Mann mittleren Alters kam keuchend herein. Er trug einen teuren schwarzen Anzug und sah aus, als sei er der Liste der bestgekleideten Männer des Jahres entstiegen.
Marguerite hielt den Kopf schräg. Es war Grayson. Sie erkannte ihn auf der Stelle, denn er sah Aristoteles unglaublich ähnlich.
»Hast du ihn?«, fragte Grayson.
»Nein. Aber seine Menschen-Gefährtin.«
Grayson schüttelte verneinend den Kopf. »Wie ist das möglich?«
»Frag mich nicht«, sagte Zack in gereiztem Tonfall. »Du bist der Ältere, Dad.« Er deutete dorthin, wo der andere Tiger auf dem Boden lag, tot und blutig. »Sie hat Theo schon umgebracht, und ich bin sicher, Wren wird jeden Moment hier auftauchen.«
Grayson ging vorsichtig auf die beiden zu.
Marguerite schnappte nach Grayson und hätte ihn gern in Stücke gerissen wegen dem, was er nicht nur Wren, sondern auch Aristoteles angetan hatte. Wie konnte jemand nur seinen eigenen Bruder töten?
Und weswegen?
Wegen des Geldes?
Es war lächerlich, und alle beide, sowohl die Frau als auch das Tier in ihr, schrien nach Rache für den entsetzlichen Schmerz, den Grayson Wren zugefügt hatte.
Sie tat ihr Bestes, um in menschliche Gestalt zurückzukehren, damit sie Grayson genau erklären konnte, was sie von ihm hielt, aber ihr Körper hörte in diesem Augenblick nicht auf sie.
Grayson ging auf sie zu, mit einem bestimmten Vorsatz. Er hatte auf einmal ein Butterfly-Messer in der Faust, ließ die Klinge herausspringen und grinste sie an. »Dann sage ich, wir erlösen sie jetzt von ihrem Elend, und Wren soll sie hier mit aufgeschlitzter Kehle finden.«
»Wag es nicht, sie anzurühren.«
Sowohl Grayson und Zack als auch Marguerite erstarrten beim Klang einer Stimme, von der sie sicher gewesen waren, sie niemals wieder zu hören.
Das konnte nicht sein …
Sie konnte nicht sagen, wer am erstauntesten war, als Aristoteles auf einmal vor ihren Augen im Zimmer erschien. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und schien äußerst ruhig zu sein, und doch war gleichzeitig seine Wut greifbar. Es war eine unheimliche Mischung.
»Du bist tot!«, fuhr Grayson ihn an.
Aristoteles lachte. »Sehe ich vielleicht tot aus, Bruder?«
»Karina hat dich umgebracht!«
Aristoteles hob eine Augenbraue. »Ich dachte, Wren hätte mich umgebracht. Ist es nicht das, was du behauptet hast?«
Grayson trat langsam auf die Tür zu. »Du bist ein Geist. Du musst einer sein. Deine Gefährtin hat dich vor mehr als zwanzig Jahren umgebracht.«
»So, hat sie das?« Aristoteles ließ die Arme sinken und warf einen kleinen japanischen Wurfstern auf Zacks Arm.
Er fluchte vor Schmerz und ließ Marguerite los.
Aristoteles’ Gesicht ähnelte einer boshaften Maske, als er sich zu seinem Bruder umdrehte. »Ich habe dir schon vor langer Zeit gesagt, Grayson, du solltest dich nie zwischen einen Tiger und seine Gefährtin stellen.«
Grayson verwandelte sich in einen Tiger und sprang Aristoteles an. Der fing ihn mit den Armen ab und hielt ihn eng an sein Herz gepresst.
Er schaute Maggie entschlossen an. »Tu, was du tun musst, um Wren zu beschützen, Maggie. Er braucht dich«, sagte Aristoteles und verschwand.
Marguerite knurrte und wandte sich Zack zu.
Als Savitar ihm erlaubte, Maggie zu suchen, war Wren fuchsteufelswild.
Er versetzte sich in ein unbekanntes Haus und war bereit, sich mit dem Teufel anzulegen, wenn es nötig sein sollte.
Aber was er
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