Dunkle Verführung: Roman (German Edition)
Nachdem sie dich eingesperrt hatten, habe ich sie und ihren Liebhaber gestellt. Wir haben gekämpft, und dabei stürzte ihr Liebhaber in den Kamin. Er verstreute die glühenden Kohlen im ganzen Zimmer, und bis er starb, hatte er das Haus in Flammen gesetzt. Karina und ich gingen zu Boden, es war ein harter Kampf. Als ich sie umbrachte, brannte es schon überall, und ich nahm an, dass ich in den Flammen sterben würde. Ich verlor das Bewusstsein, und wachte in einem Tierheim auf.«
Wren war wegen dieser Enthüllungen völlig fassungslos. Die ganzen Jahre über war sein Vater am Leben gewesen? »Warum hast du mir das nie gesagt?«
»Weil er wusste, dass du ohne ihn aufwachsen musstest«, sagte Marguerite ruhig. »Sonst hätte sich alles geändert.«
Aristoteles nickte. »Du wärst nicht zurückgekommen, um mich vor meinem Tod zu warnen, und hättest du das nicht getan, dann wäre ich gestorben, genau wie du auch. Ich hätte mein Testament nicht geändert, und Grayson wäre dein Vormund geworden.«
Savitar stellte sich neben sie. »Das stimmt. Alles ist genauso gekommen, wie es sein sollte.«
Wren konnte es immer noch nicht glauben. Was sollte das bedeuten? »Wo hast du dich die ganzen Jahre versteckt?«, fragte Wren seinen Vater.
Aristoteles grinste verlegen. »Hinter den Kulissen habe ich die Firma geleitet – in Gestalt eines Menschen. Deswegen hat dich auch nie jemand belästigt, während du im Sanctuary warst.« Er zwinkerte Wren zu. »Du hast doch nicht gedacht, ich würde einem Menschen alles anvertrauen, oder? Aber ich weiß es wirklich zu schätzen, welche Tipps ihr mir gegeben habt – World Wide Web. Ihr hattet recht, das ist eine Wahnsinnssache.«
Marguerite war sprachlos.
»Ich muss sagen, es ist mir schwergefallen, Microsoft nicht an den Kragen zu gehen, nach allem, was ihr mir erzählt habt – aber ich war zu verdammt dankbar, am Leben zu sein, als dass ich den Schicksalsgöttinnen das übel genommen hätte. Der Zweitbeste zu sein ist besser, als tot zu sein.«
Dante pfiff vom Tisch herüber, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Wisst ihr, das ist alles wirklich reizend und interessant … na ja, nicht ganz so. Mir wird es langweilig, und zu Hause habe ich genug zu tun. Sind wir anderen jetzt entlassen und können gehen?«
Savitar zuckte die Schultern. »Das kommt darauf an. Ist das Todesurteil für Wren aufgehoben?«
»Der Mann lebt«, sagte Vane zu den anderen. »Und er hat zugegeben, dass er seine Gefährtin in Notwehr getötet hat. Ich sehe nicht, wie Wren dafür verantwortlich sein könnte. Ich bin dafür, dass wir das Urteil aufheben.«
Savitar nickte zustimmend. »Stimmt jemand zu?«
»Ich«, sagte Dante.
Savitar betrachtete die Gruppe. »Alle, die dafür sind, stimmen mit Ja.«
Es war einstimmig.
»Dann könnt ihr alle gehen«, sagte Savitar trocken.
Sie verschwanden alle, außer Dante, der zu ihnen hinüberschlenderte.
»Glückwunsch, Tiger«, sagte er und streckte Wren die Hand hin. »Ich habe gewusst, dass du unschuldig bist. Und wenn du je einen Zufluchtsort suchst, ist Dantes Inferno immer für dich da … Ich hoffe nur, es macht dir nichts aus, wenn du dir im Winter den Arsch abfrierst. Bring dicke Kleidung mit. Es ist kalt in Minneapolis-Saint Paul.«
Wren freute sich über das Angebot. »Danke, Dante.«
»Keine Ursache.« Dante lächelte Maggie an und zwinkerte ihr dann zu. »Viel Glück. Ich habe so das Gefühl, dass ihr beide es gebrauchen könnt.« Er verschwand.
Wren wandte sich an Savitar und schaute ihn an. Er tat etwas, das er noch nie bei einer lebenden Seele gemacht hatte: Er bot dem Unsterblichen die Hand. »Danke. Für alles.«
Savitar schüttelte sie. »Dafür musst du dich nicht bei mir bedanken. Ich habe bloß deinen dicken Hintern abgeholt und nach New Orleans gefahren, das war alles. Den Rest haben du und dein Vater erledigt.« Er ließ Wrens Hand los und trat zurück. »Wenn ihr mich jetzt bitte entschuldigt … Die perfekte Welle!«
Savitar setzte sich eine Sonnenbrille auf, seine Kleidung wurde zu einem nassen schwarzen Neoprenanzug. Dann verschwand auch er.
Wren starrte seinen Vater an und versuchte, mit allem zurechtzukommen. »Ich kann einfach nicht glauben, dass das wirklich geschieht. Ich kann nicht glauben, dass du wirklich am Leben bist.«
»So, das kannst du nicht?«, fragte Aristoteles. »Ich bin derjenige, der die ganzen Jahre unter einem Decknamen gelebt hat.« Ein Schauder überlief ihn. »Josiah Crane. Das ist doch wirklich
Weitere Kostenlose Bücher