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Dunkle Verlockung (German Edition)

Dunkle Verlockung (German Edition)

Titel: Dunkle Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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sah. »Alexanders geplanter militärischer Angriff auf Raphael ist fraglos das Wichtigste, was im Augenblick vor sich geht.«
    »Aber es ist kein Geheimnis.« In Galens Bewegungen lag eine wilde Eleganz, die sie bei einem so großen, kräftigen Mann nicht erwartet hätte. »Wenn dein Wissen also etwas mit Alexander zu tun hat, muss es sich auf einen verborgenen Aspekt beziehen.«
    »Wenn das zutrifft, kann Alexander selbst nichts von dem geplanten Anschlag gewusst haben«, sagte sie ohne eine Spur von Zweifel. »Er würde es als Verletzung seiner Ehre verstehen, mich in meinem Haus so brutal in die Ecke zu drängen.« Hätte Alexander sie tot oder arbeitsunfähig sehen wollen, hätte sich einer seiner Auftragsmörder leise und effizient darum gekümmert – sie hätte keine Sekunde lang Angst gehabt.
    Galens Nicken war entschlossen. »Einverstanden. Wer noch?«
    »Ich denke drüber nach.« Die aus der Ofentür strömende Hitze versengte ihr die Haut, als sie den Topf hineinstellen wollte, aber viel gefährlicher war die leise pochende Wärme in ihrem Inneren – denn das hier , mit Galen zusammen zu sein und mit ihm zu sprechen, als hätten sie schon so manche Nacht auf ebendiese Weise verbracht, das war genau die Art von emotionaler Intimität, nach der sie sich verzehrte. »Alexanders Unnachgiebigkeit gegenüber Raphael überrascht mich.« Ein Erzengel zu sein, hieß, zum Kader zu gehören. So einfach war das, so unabänderlich. »Nie zuvor ist er in solchem Maße unvernünftig gewesen.«
    »Raphael ist weitaus stärker, als er es in seinem Alter sein sollte«, stellte Galen fest. Er hob den Schwertgurt auf, den er neben seinem Hocker liegen gelassen hatte, und hängte ihn an die Wand. »Titus hat offen ausgesprochen, er habe das Potenzial, den Kader anzuführen.«
    »Und Alexander betrachtet das als seine Position.« Zwar war der Erzengel ein großer Anführer, dennoch trug er auch den Hochmut eines uralten Machtwesens in sich und hätte jedes Gerücht in diese Richtung als Herausforderung aufgefasst.
    »Aber«, sagte sie, als sie heißes Wasser für Tee aufgoss, nachdem sie alles andere aufgeräumt hatte, »wir dürfen Lijuan nicht außer Acht lassen.« Zhou Lijuan, nach Alexander die älteste Erzengelsfrau, hatte solche Gräueltaten begangen, dass Jessamy das Blut in den Adern gefroren war, als sie darüber in ihren geheimen Geschichtsbüchern berichten musste. »Sie scheint eine Vorliebe für Raphael zu haben, aber ihre Intrigen greifen tief.«
    »Ihre Soldaten sind derzeit über ihr gesamtes Herrschaftsgebiet verteilt, trotzdem gibt es keine Anzeichen dafür, dass sie sich zu einem Angriff sammeln würden.«
    Während der Tee zog, blickte sie auf und sah, wie Galen sich gerade wieder die Haare zurückstrich. »Du musst sie abschneiden.«
    »Ich wollte es gestern Abend schon tun.« Er zog ein Messer aus seinem Gürtel und schnitt ein dickes Büschel ab.
    »Galen!«
    Fragend blickte er sie an.
    Erzürnt riss sie ihm das Messer aus der Hand. »Setz dich hin, bevor du diese herrlichen Haare komplett ruinierst.« Die Farbe war so strahlend, dass sie eine geradezu lebendige Leuchtkraft besaß.
    Er gehorchte mit verdächtiger Demut und sprach kein Wort, während sie sorgfältig seine Haare stutzte. Erst als sie zur Hälfte fertig war, bemerkte sie, dass sie genau zwischen seinen gespreizten Schenkeln stand und sein Atem sie durch den dünnen Stoff ihres Gewandes wärmte. Heftige Hitze stieg in ihr auf, und ihr Unterleib spannte sich an. Sie vollendete den Haarschnitt und trat zurück. »So«, sagte sie mit heiserer Stimme. »Du kannst jetzt auffegen.«
    Stattdessen stand er auf – seine Gesichtszüge wirkten hart und männlich – und strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe. Die Berührung verursachte ein Ziehen, so tief in ihrem Körper, dass es schmerzte und ihr Atem zu einem leichten Keuchen wurde.
    Galen hatte sich Jessamy gegenüber viel länger zurückgehalten, als er es für möglich gehalten hätte. Er war mit ihr geflogen, und sie hatte dabei so vertrauensvoll und glücklich in seinen Armen gelegen. Er hatte sich vorgestellt, wie sie in seinem Bett schlief, und hatte sich in ihrer Anwesenheit gesonnt, während sie seine Küche mit Wärme erfüllte. Als sie zwischen seinen Schenkeln stand, kostete es ihn seine gesamte Willenskraft, nicht die Hände auf ihre Hüften zu legen und sie auf seinen Schoß zu ziehen.
    Und nun …
    Unter seiner rauen Haut fühlt sich die ihre so zart an, ihr Atem schmeckte

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