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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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unser Rechtssystem nicht sehr gut, aber ich glaube nicht, dass wir einfach zu ihnen hinmarschieren und Spermaproben von ihnen verlangen können.“
    „Wir reden jetzt nicht von unserem Rechtssystem, sondern davon, wie wir Leute von einem Verdacht reinwaschen können. Unsere Familie.“
    „Du kannst sie doch nicht einfach fragen …“
    „Madison! Hier geht es um Menschenleben.“
    Madison verfiel in Schweigen und schaute sich erneut in dem Zimmer um. Sie hob die Hände. „Menschenskind, Jassy – stört dich das hier nicht?“
    Jassy zuckte die Schultern. „Na ja, ich habe vorgeschlagen, dass er vielleicht ein paar von den Dingern abnehmen könnte, aber … es ist Kunst, und sie haben inzwischen Sammlerwert.“
    Madison sagte nichts.
    „Sie war deine Mutter, und es tut mir wirklich Leid, Madison, aber Jimmy und ich sind erst seit ungefähr einem Monat zusammen. Es läuft bestens mit uns, doch ich kann ihm wirklich keine Vorschriften machen.“
    „Ach! Ihm willst du keine Vorschriften machen, aber ich soll Kyle um eine Spermaprobe bitten.“
    Jassy zuckte die Schultern. „Es gibt auch andere Mittel und Wege. Wenn ihr beide unbedingt noch mehr Zeit verschwenden wollt …“
    „Jassy, bitte.“
    „Na schön, wenn es dir unangenehm ist, werden wir eben einen anderen Weg finden müssen.“
    „Großartig. Und was ist mit Dad und Roger und Trent und Rafe? Bei Jimmy kannst du dir ruhig noch ein bisschen Zeit lassen, nehme ich an, weil …“
    „Madison, es ist mir ernst. Du hast einfach Angst, der Wahrheit ins Auge zu blicken.“
    Madison spürte, wie ihr ein kalter Schauer über den Rücken lief, und sie fragte sich bang, ob ihre Schwester nicht womöglich den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Sie wollte der Wahrheit tatsächlich nicht ins Auge blicken. Hatte sie das blind gemacht? In ihren Träumen?
    „Kyle kann es unmöglich sein. Und ich kann nicht glauben, dass mein Vater meiner Mutter so etwas antun würde.“
    „Offen gestanden glaube ich, dass es für den Mord an Lainie ein handfestes Motiv gibt“, sagte Jassy.
    „Jassy!“
    „Nach allem, was wir bisher wissen, war es eine so genannte Beziehungstat. Ein Verbrechen aus Leidenschaft, und Lainie konnte in Menschen zweifellos Leidenschaften erwecken. Was ich nicht ganz verstehe, ist die Verbindung zwischen dem Mord damals und den aktuellen Morden. Obwohl ich Kyles Erklärung sehr einleuchtend finde. Vielleicht hat es dem Mörder wirklich lange Zeit gereicht, Lainie getötet zu haben, und dann hat plötzlich der Anblick einer bestimmten Frau wieder alte Gefühle in ihm geweckt. Und ab diesem Zeitpunkt ist die Sache total außer Kontrolle geraten.“
    „Jassy …“, begann Madison erneut, dann schaute sie auf ihre Uhr. „Jassy, verdammt, du bist schuld, wenn ich mich verspäte. Ich muss Carrie Anne abholen.“
    Jassy erhob sich und schaute ebenfalls auf ihre Armbanduhr. „Ruf doch einfach Kaila an und sag ihr, dass sie Carrie Anne mitnehmen soll, wenn sie Justin abholt.“
    „Es ist zu spät. Kaila ist bestimmt schon unterwegs.“
    „Es ist nicht zu spät“, widersprach Jassy und ging zum Telefon, das auf einem Beistelltisch neben der Couch stand. „Du bist oft viel zu pessimistisch. Ständig sagst du ‚es geht nicht‘, ohne es vorher ausprobiert zu haben. Siehst du, Kaila meldet sich. Kaila, hier ist Jassy. Madison ist bei mir. Kannst du vielleicht Carrie Anne mitnehmen, wenn du Justin abholst, und Madison holt sie dann bei dir zu Hause ab? Ja, gut.“ Jassy legte mit einem zufriedenen Lächeln auf. „Siehst du, kein Problem.“
    „Aber ich will meine Tochter selbst abholen, Jassy. Ich möchte ihr erzählen, dass ich geheiratet habe.“
    „Erst wenn du dich einverstanden erklärst, mir zu helfen.“
    „Jassy …“
    „Es gibt zum Beispiel auch die Möglichkeit der Hypnose.“
    „Was?“
    „Du hast dich nie hypnotisieren lassen.“
    „Na und?“
    „Du hast Lainies Mörder ‚gesehen‘, richtig? Bloß sein Gesicht nicht. Vielleicht würdest du es ja unter Hypnose schaffen, sein Gesicht zu sehen.“
    „Jassy, ich habe in Wirklichkeit überhaupt nichts gesehen, das hat sich alles nur in meinem Kopf abgespielt.“
    „Du weißt es, Madison. Du weißt es einfach. Vielleicht könnte dir ein Hypnotiseur helfen zu sehen.“
    „Jassy …“
    „Warum zum Teufel willst du es nicht wenigstens versuchen, bevor noch jemand ermordet wird?“ fragte Jassy wütend.
    Madison warf in verzweifelter Gebärde die Hände in die Luft. „Du willst also,

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