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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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dass ich mich hypnotisieren lasse? Na schön. Mach einen Termin.“
    Jassy sprang auf. „Ich kenne die richtige Person“, sagte sie und wählte erneut eine Nummer. „Ich möchte, dass du ein paar Worte mit ihr sprichst, und wenn sie dir sympathisch ist, gehen wir morgen hin, okay?“
    Madison seufzte und nahm ihrer Schwester den Hörer aus der Hand.
    Bill Decker, der Phantombildzeichner, war ein erfahrener, talentierter Mann. Aber Bitsy trieb ihn zum Wahnsinn.
    Phantombildzeichner waren daran gewöhnt, das, was sie gezeichnet hatten, zu verändern. Das gehörte zu ihrer Arbeit dazu. Die Zeichnung musste immer wieder verändert werden, bis das Bild mit dem erinnerten Gesicht übereinstimmte.
    Bill arbeitete mit seinem Zeichenblock, und Kyle, Jake Ramone und Bitsy schauten ihm über die Schulter.
    „Entschuldigung, Ma’am, war die Nase gerade? Oder leicht gebogen? Wir hatten beides schon ein paarmal“, sagte der Mann.
    „Ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich nicht mehr“, sagte Bitsy und rang verzweifelt die Hände. „Vor ein paar Minuten war das Gesicht noch da, aber jetzt …“
    „Vielleicht sollten wir nochmal ganz von vorn anfangen.“
    „Wissen Sie was?“ sagte Kyle und lächelte Bitsy an. „Vielleicht sollte ich es einmal probieren. Mein Vater ist Maler, und ich habe ein bisschen von seinem Talent geerbt. Okay, Bill?“
    Bill hob dankbar die Hände.
    „Aber bleiben Sie hier und geben Sie mir ein bisschen Hilfestellung, ja?“ bat Kyle.
    Er lächelte Bitsy an. „Also, noch mal ganz von vorn. Die Gesichtsform, wie soll ich sie zeichnen? Hier oval, an der Stirn breiter? Und der Mund …?“
    „Volle, wirklich sexy Lippen“, sagte Betsy. „Ich erinnere mich daran, dass ich dachte, warum sich wohl so ein gut aussehender Typ eine derart idiotische Verkleidung zulegt … ja, das ist es, der Mund ist perfekt. Und die Nase ist … gerade.“
    Bitsy redete weiter, und Kyle zeichnete, schraffierte, radierte etwas aus und zeichnete es wieder anders hin.
    Irgendwann im Verlauf der Prozedur wurde ihm unerklärlicherweise hundeelend zumute. Wenig später senkte sich eisige Kälte auf ihn herab. Das Bild, das er zeichnete, war mehr als nur irgendein Gesicht. Es war ein Mensch. Ein ganz bestimmter Mensch. Es machte keinen Sinn.
    „Nein“, murmelte er. „Großer Gott, nein.“
    „Ja … ja … genau so ist es richtig. Absolut richtig.“
    Kyle schaute zu Jake Ramone auf. „Wo zum Teufel steckt eigentlich Jimmy Gates? Ich muss ihn auf der Stelle sprechen. Entschuldigen Sie mich einen Moment.“ Er zog sein Handy aus seiner Tasche und rief in Madisons Haus an. Peggy kam an den Apparat.
    „Peggy, geben Sie mir bitte Madison.“
    „Sie ist bei ihrer Schwester, Mr. Montgomery.“
    „Bei welcher Schwester?“
    „Oh, jetzt wo Sie mich fragen, fällt mir erst auf, dass ich das gar nicht weiß. Sie sagte einfach nur, sie wolle kurz bei ihrer Schwester reinschauen.“
    „Wenn sie nach Hause kommt, halten Sie sie unter allen Umständen fest.“
    Er stand so heftig auf, dass die Staffelei umkippte. „Jake, hängen Sie sich ans Telefon und versuchen Sie unter allen Umständen Jimmy aufzutreiben. Ich versuche unterdessen, meine Frau zu finden. Wir brauchen einen Haftbefehl, aber schnell. Ich habe das dumpfe Gefühl, dass er jeden Moment durchdreht. Jesus.“
    „Wer ist es denn?“ fragte Jake, völlig verdutzt über Kyles plötzlichen Aktivismus.
    Kyle zögerte einen Moment, wobei er sich fühlte, als ob eine Messerklinge sein Herz durchbohrte.
    Dann sagte er Jake den Namen.
    Kaila verließ das Haus mit Anthony auf dem Arm und Shelley, die neben ihr hertrottete. Sie hatte eben die beiden Kleinen in ihren Kindersitzen festgeschnallt, als ein Auto hinter ihrem Minivan zum Stehen kam.
    Ihr Herzschlag beschleunigte sich etwas, als sie sah, wie Darryl aus seinem Wagen ausstieg und auf sie zukam. „Hi, Kaila, hast du das frisch gebackene Brautpaar schon gesehen?“
    Kaila schüttelte verlegen den Kopf. „Madison wird gleich hier sein. Ich wollte gerade Justin und Carrie Anne vom Kindergarten abholen.“
    „Dann ist es ja gut, dass ich dich noch erwischt habe. Ich hole Carrie Anne ab.“
    „Aber Madison wollte herkommen und sie hier …“
    „Kein Problem. Ich gehe nur kurz mit ihr ein Eis essen und liefere sie dann hier ab.“
    „Aber …“
    „Kaila, was ist los mit dir? Sie ist meine Tochter. Ich hole sie vom Kindergarten ab, gehe mit ihr ein Eis essen und bringe sie anschließend hierher.“ Verärgert

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