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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Madison denn kommen? Ich weiß nicht einmal, wo Kaila steckt. Himmel, kaum denke ich, wir könnten es vielleicht doch noch einmal miteinander versuchen, zieht sie ein neues Ding ab. Dabei habe ich heute extra ein bisschen früher Schluss gemacht, weil ich dachte, wir könnten mit euch beiden vielleicht noch einen Schluck auf das freudige Ereignis trinken.“
    Kyle zog sein Handy heraus und wählte Jassys Nummer. Er bekam nur ihren Anrufbeantworter. Er fluchte.
    „He, Kyle, was ist los? Willst du ein Bier? Oder kann ich sonst etwas für dich tun?“
    „Ja, steig ein.“
    „Einsteigen? Warum, was ist denn los?“
    „Ich weiß, wer der Mörder ist“, sagte Kyle.
    Kaila fragte sich, wie lange er sich schon in dem Minivan versteckt haben mochte.
    Für die Kinder war es ein Riesenspaß. Kaila war dankbar, dass sie alle hinten saßen, Justin am äußersten Ende, Shelley und Anthony in der Mitte, direkt hinter ihr.
    Weil
er
jetzt nämlich neben ihr saß.
    Sein Messer lag auf seinem Schoß. Ein Klappmesser. Er hatte es aufschnappen lassen und wieder zugeklappt und wieder aufschnappen lassen und wieder zugeklappt, immer wieder.
    „Das ist nicht lustig“, sagte sie in dem Versuch, mutig zu sein.
    „Nein, überhaupt nicht. Das Leben ist ernst.“
    „Warum tust du mir das an?“
    „Ich tue dir nichts an. Du weißt, dass du mit mir schlafen willst, und irgendwann wirst du mich lieben. Du hast nur Angst davor. Du bist ihr nicht sehr ähnlich, weißt du.“
    „Ähnlich? Wem?“
    „Deiner Mutter.“
    Panik stieg in ihr auf. Sie warf ihm einen Blick von der Seite zu. Jetzt sah er gar nicht mehr so anziehend aus. Da war irgendetwas in seinen Augen, ein seltsamer Zug um seinen Mund …
    Sie befeuchtete sich die Lippen. „Es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht an der Nase herumführen. Ich habe einen Fehler gemacht. Ich bin verheiratet.“
    „Das kann sich ändern.“
    „Ich habe Kinder.“
    „Ich liebe sie. Oder …“, er lächelte und befingerte sein Messer, „ich kann sie loswerden. Tatsächlich will ich dir nur eine Chance geben, mich so zu lieben, wie du mir immer zu verstehen gegeben hast, dass du es könntest und … nun, davon hängt jetzt ihr Leben ab. Fahr schneller. Wir haben noch fünfzehn Meilen vor uns, und dann kannst du zeigen, was du kannst.“
    Sie fing an zu zittern.
    Du wirst sterben, sagte sie sich. Sie würde sterben. Sie war ihrem Mann, der ihr immer ein guter Ehemann gewesen war, eine schlechte Ehefrau gewesen, und jetzt bestrafte Gott sie dafür. Sie hatte so schreckliche Angst. Sie wollte nicht sterben wie ihre Mutter.
    Sie durfte nicht sterben. Nicht jetzt. Die Kinder waren im Auto. Sie musste alles tun, um am Leben zu bleiben. Egal, was mit ihr am Ende passierte, die Hauptsache war, dass sie am Leben blieb, bis …
    Bis die Kinder irgendwo in Sicherheit waren.
    Der Minivan bog auf eine fast unsichtbare Seitenstraße ab.
    Es wäre verrückt, ihm zu folgen. Sie musste zurück. Sie musste eine Tankstelle, ein Telefon finden.
    Aber Tankstellen und Telefone gab es auf dem Trail nicht. Sie waren meilenweit weg. Viele, viele Meilen. Wenn sie dem Minivan nicht weiterhin folgte, würde sie ihn aus den Augen verlieren. Ihre Schwester, ihre Tochter und alle Kinder ihrer Schwester waren in dem Wagen.
    Oh Gott.
    Madison fing an zu zittern. Es war genauso wie vor all diesen Jahren. Sie musste sich bewegen. Wenn sie es damals geschafft hätte, den Flur hinunterzukommen, wäre es ihr vielleicht gelungen, den Mörder ihrer Mutter aufzuhalten. Wenn sie jetzt aufgab, könnte sie ihre Tochter verlieren. Ihre Schwester. Shelley, Justin, Anthony …
    Oh Gott.
    Sie war so betäubt vor Angst, dass sie fast von der Straße abkam. Der Minivan vor ihr war kaum mehr zu sehen. Auf einmal blieb er ruckartig stehen. Schnell trat sie ebenfalls auf die Bremse und zog das Steuer nach rechts. Der Cherokee kam ins Schleudern und drehte sich halb um seine eigene Achse. Glücklicherweise rutschte er nicht in das Sumpfgewässer zu ihrer Linken ab, und sie war sich sehr sicher, dass sie es unbeabsichtigt geschafft hatte, den Cherokee zu verstecken.
    Sie waren jetzt schon ziemlich tief in den Sümpfen, und sie bemerkte, dass sie sich auf einer alten unbefestigten Straße befanden, die zu ein paar verlassenen Jagdhütten führte. Jetzt stieg sie aus ihrem Wagen aus und pirschte sich durch das Unterholz, wobei sie versuchte, nah genug an den Minivan heranzukommen, um zu sehen und zu hören, was dort vor sich ging.
    An der Stelle, an

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