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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ja auch.
    „Kyle? Wohin fahren wir?“
    Kyle hatte veranlasst, dass Polizisten die ganze Stadt nach Madison abgrasten, sie waren bei Jassy zu Hause gewesen, im Leichenschauhaus, bei Jimmy zu Hause, bei seinem, Kyles, Vater, bei Trent, bei Rafe und hatten die Straßen zwischen Miami und Key West nach ihr abgesucht. Man führte seine Befehle aus, ohne jedoch seine Panik wirklich zu verstehen. Immerhin wurden seine Frau und seine Schwägerin erst seit ein paar Stunden vermisst. Das war nichts Außergewöhnliches. Frauen quatschten sich leicht irgendwo fest oder vergaßen die Zeit beim Einkaufsbummel. Kein Anlass zur Sorge für die meisten.
    Aber Madison war nicht einkaufen, sie hatte sich auch nirgendwo festgequatscht. Sie war irgendwo … in Gefahr – und sie sah genau aus wie ihre Mutter.
    „Kyle?“ fragte Dan besorgt.
    Kyle atmete tief aus und schaute Dan an.
    „Wohin fahren wir?“
    „Ich weiß es nicht.“
    Gott, er war sich fast sicher, dass er ihre Stimme hörte. Sie rief ihn. War sie verletzt? Hatte sie Angst? Oh Gott, war sie tot? Nein, nein, nein …
    Sie brauchte ihn. Er spürte es, wusste es. Sie war irgendwo ganz in der Nähe, und sie brauchte ihn. Er musste sie finden.
    Aber wo …?
    Alles, was er wusste, war, dass er seine Ehefrau suchte. Die Frau, die er liebte. Die er schon sein ganzes Leben lang geliebt hatte. Mit der ihn seit jeher etwas ganz Besonderes verband. Das hatte sich auch durch seine Heirat nicht geändert. Er hatte Fallon geliebt. Aber sie war nicht Madison gewesen.
    Er hatte sich zu lange fern gehalten. Hatte sich zu lange geweigert zuzugeben, wie sehr er sie begehrte. Wie sehr er sie brauchte. Er würde sie nie wieder hergeben. Nie. Nie. Nicht in tausend Jahren. Jetzt, nachdem er sie in seinen Armen gehalten, mit ihr gelacht, mit ihr Liebe gemacht und zugehört hatte, wie sie ihm von ihren Alpträumen erzählte …
    „Jesus!“ keuchte er plötzlich. Es war, als könnte er sie hören, als ob sie wirklich nach ihm riefe. Sie brauchte seine Hilfe,
seine
Hilfe. Sie brauchte ihn, und er war nicht da.
    „Was zum Teufel geht hier eigentlich vor? Was weißt du?“ erkundigte sich Dan sichtlich angespannt. „Der Mörder ist der Typ, mit dem Kaila eine Affäre hat, stimmt’s?“
    „Kaila hatte nie eine Affäre.“
    „Sie hat sich mit jemandem getroffen …“
    „Aber sie hat nicht mit ihm geschlafen. Wenn … wenn sie es getan hätte, wäre sie jetzt schon tot.“
    Dan schüttelte vehement den Kopf. „Es geht ihnen allen gut“, versuchte er sich verzweifelt selbst einzureden. „Ich bin mir sicher, dass die beiden Frauen mit den Kindern irgendwo unterwegs sind. Bestimmt sind sie nur einkaufen gegangen. Um Himmels willen, sie
müssen
einfach einkaufen gegangen sein.“
    Kyle schaute Dan an. „Sie sind nicht einkaufen.“
    „Dann …“
    „Sie sind in die Sümpfe gefahren“, sagte Kyle. Ja, so musste es sein. Er erinnerte sich daran, wie er Madison in seinen Armen gehalten und zu beruhigen versucht hatte. Sie hatte gezittert wie Espenlaub.
    Ich fuhr den Tamiami Trail entlang. Zu den Jagdhütten … ich war es, und ich war es nicht

    Madison war mit Kaila unterwegs oder sie folgte ihr, weil sie entschlossen war zu verhindern, dass ihre Schwester so starb, wie ihre Mutter gestorben war.

19. KAPITEL
    M adison pirschte sich so leise wie möglich an die verwitterte Jagdhütte, die tief im Dickicht verborgen lag, heran. Insekten zirpten. Der Boden war glitschig.
    Sie achtete sorgfältig darauf, wo sie ihren Fuß hinsetzte, und doch purzelten plötzlich, während sie sich dem verwitterten Holzhaus näherte, vor ihrem geistigen Auge alle möglichen Bilder durcheinander, die so grauenhaft waren, dass ihr der Atem stockte. Sie sah im flackernden Schein eines Kaminfeuers eine Messerklinge aufblitzen. Eine Blutlache bedeckte den Fußboden.
    Und dann wusste sie es. Er hatte seine Opfer nicht unbedingt hier getötet.
    Aber er hatte sie hier zerstückelt.
    Kyle hatte ihr immer geraten, durch den Mund zu atmen, wenn sie glaubte, ohnmächtig zu werden. Das machte sie jetzt. Entschlossen gegen ihre aufsteigende Übelkeit ankämpfend, taumelte sie näher an die Holzhütte heran. Einen Moment später hatte sie sich wieder in der Gewalt und schaute durch das Fenster.
    Die Hütte hatte einen Heuboden. Kaila schaffte es, die Kinder davon zu überzeugen, dass sie jetzt ein bisschen schlafen müssten, damit sie später fit waren, um mit ihrem Onkel Abenteuerspiele zu spielen.
    Sie war vor Angst wie

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