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Dunkle Wünsche

Dunkle Wünsche

Titel: Dunkle Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Stimme verkündete über das
Mikrofon, daß nunmehr die sensationelle Angela ihren »Tanz des gefallenen
Engels« vorführen würde. Die Gäste wurden ruhig und blickten erwartungsvoll
drein, als ein gleichmäßiger Trommelwirbel begann, und dann erschien plötzlich
Angela im Lichtkreis des Scheinwerfers.
    Sie trug ein langes weißes
Gewand, das bis zu ihren Knöcheln hinabfloß; und ihr dunkles Haar war
ausgekämmt, so daß es ihr über die Schultern hing. Lange Zeit blieb sie einfach
mit gesenktem Kopf stehen, regungslos auf die langsame tragische Musik
lauschend. Dann, als der Rhythmus schneller wurde, hob sie den Kopf. Ein Fuß
schlug im Takt mit, während sich ihre Lippen zu einem wahrhaft heidnischen
Lächeln verzogen. Sie begann zu tanzen, zögernd zuerst, wobei sich ihre Füße kaum
bewegten. Wieder wurde der Rhythmus schneller, eine heisere Trompete ertönte,
und ihr ganzer Körper geriet plötzlich in Bewegung. Etwa eine Minute lang
tanzte sie etwas, was eine Verschmelzung traditionellen und modernen Balletts
war. Dann wurde die Musik wirklich wild, und Angela mit ihr. Inmitten einer
rasanten Drehung löste sich das weiße Gewand plötzlich von seiner Trägerin und
flatterte zu Boden, Angela in weißem Büstenhalter und dazu passendem G-String
zurücklassend. Gleichzeitig gab sie den Ballettstil auf und ging zum erotischen
Tanz über. Die letzten fünf Minuten ihres Auftrittes waren ausschließlich
diesem Tanzstil gewidmet; und als sie am Ende auf die Knie sank — die Arme weit
zum Publikum hin in atemloser Aufforderung ausgebreitet, die vollen Brüste sich
leidenschaftlich hebend und senkend — , da begannen die Gäste zu rasen. Sie
applaudierten noch lange, nachdem der Scheinwerfer bereits ausgegangen war, und
hörten erst auf, als die Stimme eine halbstündige Pause verkündete. Die Lichter
im Raum erhellten sich ein wenig, und alles begann durcheinanderzureden.
    Ich bestellte mir bei einem
vorbeikommenden Kellner noch einen Drink, zündete eine Zigarette an und
wartete. Etwa fünf Minuten später traf der gefallene Engel am Tisch ein. Sie
hatte ihr Haar im Nacken aufgesteckt, was die anmutige Linie ihres Halses
betonte, und trug ein entzückendes Minikleid aus schwarzem Taft, das durch ein
fingerbreites Band über jeder der mit Grübchen versehenen Schultern
festgehalten wurde; der Saum wippte etwa acht Zentimeter oberhalb ihrer
ebenfalls mit Grübchen versehenen Knie um sie herum. Ich zog einen Stuhl für
sie heraus und ließ mich dann wieder nieder, so daß wir einander
gegenübersaßen.
    Sie streichelte langsam und
liebevoll einen ihrer nackten Arme und lächelte mich an. »Hat Ihnen die Show
gefallen, Lieutenant?«
    »Die Show war miserabel«, sagte
ich. »Sie waren grandios.«
    »Vielen Dank.« Sie lächelte und
schnurrte ein wenig wie eine Katze. »Haben Sie den Don Juan aus der
Wäschebranche gefunden?«
    »Ja«, sagte ich. »Und hat
Slater Sie heute abend angetroffen?«
    Sie lachte leise und tief in
der Kehle. »Diese verrückte Geschichte, daß Mason ihn angerufen habe und daß er
einen Koloß von Mann in dessen Wohnung angetroffen hat, der ihn niederschlug?«
    »Es stimmt«, brummte ich. »Ich
habe ihn dort vorgefunden, als ich hinkam.«
    »Eine tolle Geschichte!« Ihre
Finger folgten dem V ihres tiefen Ausschnittes, und ich beobachtete fasziniert,
wie er über dem Ansatz der Kluft zwischen ihren Brüsten verweilte. »Nigel war
von der Idee besessen, ich sei in Gefahr, weil ich irgendwelche wichtigen
Informationen zurückhielte oder so etwas.«
    »Und tun Sie das?«
    Ihr Gesicht wurde ernst,
während sie langsam den Kopf schüttelte. »Sie wissen, wie ich mit Elinor stand.
Sie glauben doch nicht, ich würde nicht alles tun, damit die Bestie erwischt
wird, die sie umgebracht hat, Lieutenant?«
    »Sie haben vermutlich recht«,
pflichtete ich bei. »Wo finde ich Lubell?«
    »Hinten. Ich glaube, er ist im
Augenblick in seinem Büro. Ich werde Ihnen den Weg zeigen.« Sie lächelte
erneut, als sie aufstand. »Ich habe Ihnen doch heute früh schon gesagt, daß
dies etwas ist, was ich mir nicht entgehen lassen möchte.«
    »Nehmen Sie da nicht ein
ziemliches Risiko auf sich?« fragte ich, während ich aufstand. »Vielleicht paßt
es ihm nicht, wenn Sie dabei sind, während ich mit ihm rede.«
    »Ich bin das einzige wirkliche
Talent, das er in seinem Bums hier hat«, sagte sie selbstbewußt, »und das weiß
er auch.«
    Ich folgte dem rhythmischen
Schwung ihres kurzen Rocks und versuchte, gelegentlich

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