Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Wünsche

Dunkle Wünsche

Titel: Dunkle Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
floß.«
    »Sie sind verrückt!« sagte
Slater heiser.
    »Ich nehme an, Elinor stellte
sich als wahre Goldmine heraus.« Ich drückte den Zigarettenstummel sorgfältig
im Aschenbecher aus. »Ihre Kunden waren so interessante Leute wie Ihr Boss
Drury... wie Lubell, dem der Club gehörte,
wo Angela arbeitete, und wie der kleine fette Wagner mit seinem Wäschegeschäft.
Als Elinor erklärte, sie habe nur diese drei Kunden, weil Gil ein
Sonderabkommen mit Drury getroffen habe, muß Sie die Überlegung fasziniert
haben, welcher Art wohl die Verbindung zwischen Ihrem Boss und den beiden
anderen sein mochte. Selbst als Sie im Büro Nachforschungen anstellten und
herausfanden, daß die William Waller & Companie an Lubells Club beteiligt war und den
Wäscheladen an Wagner verpachtet hatte, reichte Ihnen das vermutlich noch
nicht? Aber irgendwie fanden Sie dann die wirkliche Verbindung heraus, und
damit waren Sie bereit, ein Erpressungsmanöver zu starten. Nur Elinor zog
nicht; sie erzählte Ihnen, daß Mason versucht hatte, der Sache auf den Grund zu
kommen, indem er ihre Kunden beschatten ließ, nachdem sie ihre Wohnung
verlassen hatten. Nur hatte Drury das gemerkt, den ihm folgenden Mann
abgeschüttelt und dann sowohl Mason als auch Elinor mit dem, was ihnen zustoßen
würde, gedroht, wenn sich etwas Derartiges wiederholen würde. Was ihnen
zugestoßen wäre, wäre eine Begegnung mit Big Mike gewesen, und keinem von ihnen
beiden war dieser Gedanke angenehm. Außerdem sagte Elinor ihre Arbeit zu, bei
drei Kunden war sie nicht anstrengend, und die Bezahlung war gut. Aber Sie
waren ehrgeizig, und von da an wurde Elinor zu einem großen Problem. Also
begannen Sie Überlegungen anzustellen, wie Sie dieses Problem beseitigen
könnten, und das Ergebnis war Mord.«
    »Ich — Elinor umbringen?« Er fuhr
halb aus seinem Sessel empor. »Ich war verrückt nach ihr!«
    »Genauso verrückt wie nach
Angela?« knurrte ich. »Sie brachten Elinor ins Strandhaus, zwangen sie, Mason
anzurufen und ihn aufzufordern, dorthin zu kommen, und brachten sie dann um.
Sie schlugen sie erst nieder, zogen sie dann aus und verstreuten ihre
Kleidungsstücke auf dem Boden, um den Anschein zu erwecken, es handle sich um
einen Lustmord, und erstachen sie dann. Danach warteten Sie auf Masons Ankunft;
sie hatten vor, ihn umzubringen, um das Ganze wie einen Selbstmord aus Reue
hinzustellen. Aber die Sache ging schief, und er entkam. Ich nehme an, er hat
ein bißchen geblutet, und das brachte Sie auf den Gedanken, sich wenigstens
noch einen Trostpreis anzueignen. Sie benutzten sein Blut, um dieses H auf ihre
Stirn zu malen. Dieses H brauchte nichts weiter zu bedeuten, solange es nur mit
seinem Blut geschrieben war. Sie planten, ihn so bald wie möglich zu erwischen
und dann keine Pfuscharbeit mehr zu leisten. Sobald die Polizei ihn also als vermeintlichen
Selbstmörder auffinden würde, würde man seine Blutgruppe mit der des
Buchstabens auf der Stirn des Mädchens vergleichen und feststellen, daß es sich
um dieselbe Blutgruppe handelt.
    Dann gingen Sie in Elinors
Wohnung zurück, rissen ein paar Seiten aus ihrem Notizkalender als zusätzliche
Sicherheitsmaßnahme für den Fall, daß irgend etwas schiefging und die Polizei —
falls Mason mit ihr reden konnte, noch bevor Sie ihn erwischten — unsicher sein
würde. Mußten doch die fehlenden Seiten den Anschein erwecken, als ob Elinor
noch einen weiteren Kunden gehabt hätte, der sie umgebracht und die
Aufzeichnungen, die sich auf ihn bezogen, vernichtet haben könnte. Danach
fälschten Sie ihre Handschrift und trugen Masons Namen als scheinbaren weiteren
Kunden von ihr ein, um dafür zu sorgen, daß die Polizei nach ihm fahndete.
Falls er wußte, daß wir ihn suchten, oder wenn er bereits wußte, daß Sie ihm
den Mord in die Schuhe schieben wollten, war es unwahrscheinlich, daß er von
sich aus zu uns kommen würde.«
    Slater ließ sich wieder in den
Sessel zurückfallen und schüttelte langsam den Kopf. »Sie haben tatsächlich
eine blühende Phantasie, Lieutenant. Aber Sie lassen lediglich Ihr Mundwerk
laufen, ohne irgendwelche Beweise zu haben.«
    »Es gibt zwei Dinge, die Sie
bis jetzt noch nicht wissen«, sagte ich in scharfem Ton. »Erinnern Sie sich
daran, wie ich Sie in Masons Versteck in der Vierten Straße vorgefunden habe?
Als Sie behaupteten, Big Mike habe Ihnen die Tür geöffnet und Sie dann
bewußtlos geschlagen? Was Sie aber nicht wissen, ist, daß Drury Big Mike zu mir
geschickt hatte, um mir

Weitere Kostenlose Bücher