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Dunkler Dämon

Dunkler Dämon

Titel: Dunkler Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Lindsay
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seine Technik ihn führte.
    Und seltsam genug, bei dieser Einsicht fand ein weiterer Gedanke seinen Weg in den blubbernden Kessel von Dexters düsterem Unterhirn. Ich hatte diesen Einfall schon früher gehabt – nun schien es eine wirklich gute Idee zu sein. Warum sollte nicht ich selbst Dr. Danco finden und ein dunkles Tänzchen mit ihm wagen? Er war ein Raubtier, das böse geworden war, wie all die anderen auf meiner Liste. Niemand, nicht einmal Doakes, konnte Einwände gegen seine Zerlegung haben. Falls ich vorher schon beiläufig darüber nachgedacht hatte, den Doktor aufzuspüren, so wurde es jetzt ein Drang, der meinen Ärger darüber hinwegspülte, dass ich Reiker nicht erwischt hatte. Etwas Kühles prickelte an meinem Rückgrat, und ich stellte fest, dass ich mich darauf freute, den Doktor kennen zu lernen und seine Arbeit tief schürfend mit ihm zu diskutieren.
    Aus der Ferne hörte ich das erste Donnergrollen des einsetzenden Nachmittagssturms. »Scheiße«, sagte Chutsky. »Wird es regnen?«
    »Jeden Tag um diese Zeit«, erwiderte ich.
    »Das ist nicht gut«, sagte er. »Wir müssen etwas tun, bevor es anfängt zu regnen. Jetzt bist du dran, Dexter.«
    »Ich?«, sagte ich, jäh aus meinen Meditationen über medizinische Misshandlungen gerissen. Ich hatte mich damit abgefunden mitzufahren, aber tatsächlich etwas tun zu müssen war etwas mehr, als ich mir gewünscht hätte. Ich meine, hier hatten wir zwei zähe Krieger, die müßig sitzen blieben, während wir den zarten, grübchenbewehrten Dexter der Gefahr aussetzten? Wo liegt der Sinn darin?
    »Du«, antwortete Chutsky. »Ich muss im Hintergrund bleiben und beobachten, was geschieht. Falls er es ist, kann ich ihn so besser außer Gefecht setzen. Und Debbie …« Er lächelte sie an, obwohl sie ihn anzufunkeln schien. »Debbie riecht nach Polizist. Sie geht wie ein Polizist, sie starrt wie ein Polizist, und sie wäre vielleicht versucht, ihm einen Strafzettel zu verpassen. Er würde sie auf eine Meile erkennen. Deshalb bist du dran, Dex.«
    »Bin ich mit was dran?«, fragte ich. Ich war zugegebenermaßen noch immer rechtschaffen empört.
    »Geh einfach einmal am Haus vorbei, rund um den Wendehammer und zurück. Halt Augen und Ohren offen, aber mach es nicht zu auffällig.«
    »Ich weiß gar nicht, wie man sich auffällig benimmt«, erwiderte ich.
    »Großartig, dann sollte das ein Klacks für dich sein.«
    Es war klar, dass weder Logik noch gerechtfertigter Ärger zu etwas führen würden, deshalb öffnete ich die Tür und stieg aus, aber ich konnte mir eine letzte Bemerkung nicht verkneifen. Ich beugte mich zu Deborahs Fenster und sagte: »Ich hoffe, ich lebe noch lange genug, um das zu bereuen.« Und gehorsam grollte der Donner.
    Ich trollte mich den Bürgersteig hinunter zum Haus. Unter meinen Füßen knirschten Blätter, zerknüllte Trinkpäckchen aus den Vesperdosen irgendwelcher Kinder. Eine Katze raste auf einen Rasen, als ich vorüberging, setzte sich ganz plötzlich, leckte sich die Pfoten und starrte mich aus sicherer Entfernung an.
    Aus dem Haus mit den Autos davor drang andere Musik und jemand johlte »Huuu!«. Es war ein netter Gedanke, dass man sich amüsierte, während ich mich in tödliche Gefahr begab.
    Ich wandte mich nach rechts und folgte der Krümmung des Wendehammers. Ich warf einen kurzen Blick auf das Haus mit dem Lieferwagen davor und verspürte großen Stolz auf meine unauffällige Vorgehensweise. Der Rasen war ungemäht, in der Einfahrt lagen mehrere durchweichte Zeitungen. Es schienen keine sichtbaren Haufen zerstückelter Körperteile herumzuliegen, und niemand stürzte heraus und versuchte mich umzubringen. Aber während ich vorüberging, konnte ich das Plärren einer spanischen Gameshow im Fernsehen hören. Eine männliche Stimme übertönte die hysterische Moderatorin, und Geschirr klapperte. Als eine Windböe die ersten schweren Regentropfen herantrieb, brachte sie außerdem den Geruch nach Ammoniak vom Haus mit.
    Ich ging weiter und zurück zum Wagen. Einzelne Regentropfen fielen, und es donnerte, aber der große Guss ließ auf sich warten. Ich stieg wieder ins Auto. »Nichts schrecklich Böses«, meldete ich. »Der Rasen müsste mal gemäht werden, und es riecht nach Ammoniak. Stimmen im Haus. Entweder redet er mit sich selbst, oder es ist mehr als einer drin.«
    »Ammoniak«, wiederholte Kyle.
    »Ja, glaube ich zumindest«, sagte ich. »Vermutlich Putzmittel.«
    Kyle schüttelte den Kopf. »Putzkolonnen benutzen

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