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Dunkler Dämon

Dunkler Dämon

Titel: Dunkler Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Lindsay
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›Versuchen wir es mal mit Nummer fünf‹ oder ›Nummer sieben‹, was auch immer. Irgendwie gab es verschiedene Muster.«
    »Was für Muster?«, fragte ich. Es schien eine vollkommen selbstverständliche Frage, sie zeigte höfliches Interesse und setzte das Gespräch fort. Aber Chutsky wirbelte in seinem Sitz herum und starrte mich an, als wäre ich etwas, wofür man eine komplette Flasche Bodenreiniger benötigte.
    »Du findest das komisch«, sagte er.
    »Bis jetzt nicht«, erwiderte ich.
    Er starrte mich für schrecklich lange Zeit an, dann schüttelte er nur den Kopf und drehte sich wieder nach vorn. »Ich weiß nicht, was für Muster, Kumpel. Ich habe nie gefragt. Tut mir Leid. Wahrscheinlich hatte es etwas damit zu tun, was er zuerst entfernte. Nur etwas, um sich zu amüsieren. Und er redete mit ihnen, nannte sie beim Namen, zeigte ihnen, was er tat.« Chutsky schauderte. »Irgendwie machte es das schlimmer. Du hättest sehen sollen, was es auf der Gegenseite auslöste.«
    »Was ist mit dem, was es bei dir auslöste?«, wollte Deborah wissen.
    Er ließ das Kinn auf die Brust sinken, dann richtete er sich wieder auf. »Das auch«, erwiderte er. »Egal, schließlich änderte sich etwas in der Heimat, die Politik, im Pentagon. Neue Regierung und so, und sie wollten nichts mit dem zu tun haben, was wir da unten gemacht hatten. Und daraufhin verbreitete sich langsam die Nachricht, dass Dr. Danco uns eine gewisse politische Übereinkunft mit der anderen Seite ermöglichen könnte, falls wir ihn auslieferten.«
    »Ihr habt euren eigenen Kameraden dem Tod ausgeliefert?«, fragte ich.
    Es schien wenig gerecht – ich meine, ich mag von keinerlei moralischem Empfinden beeinträchtigt sein, aber ich halte mich an die Regeln.
    Kyle schwieg einen langen Augenblick. »Ich habe dir gesagt, dass wir unsere Seelen verkauft haben, Kumpel«, sagte er schließlich. Er lächelte wieder, ein wenig länger diesmal. »Ja, wir haben ihn ausgeliefert, und sie haben ihn sich gegriffen.«
    »Aber er ist nicht tot«, bemerkte Deborah, praktisch wie immer.
    »Wir wurden beschissen«, sagte Chutsky. »Die Kubaner haben ihn sich geschnappt.«
    »Welche Kubaner?«, wollte Deborah wissen. »Du hast von El Salvador gesprochen.«
    »Wenn es in jenen Tagen Ärger auf dem amerikanischen Kontinent gab, waren die Kubaner nie weit. Sie unterstützten eine der Seiten, wie wir die andere unterstützten. Und sie wollten unseren Doktor. Ich habe dir gesagt, dass er etwas Besonderes war. Also haben sie ihn mitgenommen und versucht, ihn umzudrehen. Brachten ihn auf die Isle of Pines.«
    »War das eine Art Zuflucht?«
    Chutsky stieß ein kurzes, schnaubendes Lachen aus. »Die letzte Zuflucht vielleicht. Die Isle of Pines ist eines der härtesten Gefängnisse der Welt. Dr. Danco hat dort echte Qualitätszeit verbracht. Sie ließen ihn wissen, dass seine eigene Seite ihn verkauft hatte, und drehten ihn durch die Mangel. Und ein paar Jahre später wird einer unserer Jungs entführt und taucht in diesem Zustand wieder auf. Keine Arme, keine Beine, das volle Programm. Danco arbeitet für sie. Und jetzt …« Er zuckte die Achseln. »Entweder haben sie ihn von der Leine gelassen, oder er ist getürmt. Es kommt nicht drauf an. Er weiß, wer ihn verraten hat, und er hat eine Liste.«
    »Steht dein Name auf dieser Liste?«, wollte Deborah wissen.
    »Kann sein«, erwiderte Chutsky.
    »Und Doakes’?«, fragte ich. Ich kann schließlich auch praktisch denken.
    »Kann sein«, sagte er wieder, was nicht sehr hilfreich schien. Natürlich war diese Geschichte über Danco sehr interessant, aber ich war aus einem anderen Grund hier. »Wie auch immer«, sagte Chutsky. »Damit haben wir es auf jeden Fall zu tun.«
    Niemand schien dazu viel zu sagen zu haben, ich eingeschlossen. Ich betrachtete die Dinge, die ich gehört hatte, von allen Seiten, auf der Suche nach etwas, das mir gegen die Doakes-Plage helfen konnte. Ich musste mir eingestehen, dass ich nichts finden konnte, was demütigend war. Aber ich schien den lieben Dr. Schneid jetzt ein wenig besser einschätzen zu können. Er war also ebenfalls innerlich leer, nicht wahr? Ein Raubtier im Schafspelz. Und auch er hatte eine Möglichkeit gefunden, sein Talent zum Wohl der Allgemeinheit einzusetzen – auch in diesem Punkt genau wie der gute alte Dexter. Aber jetzt war er aus der Schiene gesprungen und fing an, ein bisschen wie ein gewöhnliches Raubtier zu wirken, ungeachtet der beunruhigenden Richtung, in die

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