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Dunkler Engel

Dunkler Engel

Titel: Dunkler Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Lizz Weis
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ihn an und war unfähig zu sprechen.
    Er machte eine ungeduldige Geste. »Glauben Sie vielleicht, es würde mir Spaß machen, den ... Portier zu spielen?« Beinahe wäre ihm das Wort gar nicht üher die Lippen gekommen. Seine Hand ballte sich zur Faust. »Mich dauernd vor den Leuten zu verbeugen und den ganzen Tag lang zu buckeln, das ist erniedrigend für jemanden von meinem Stand. Aber ich mache es, weil... Ach, vergessen Sie's.«
    Er legte seine Hand auf ihre Schulter. »Sie müssen mir zuhören, Rachel ...«
    Seine Hand auf ihrer Schulter schickte elektrische Schauer durch ihren ganzen Körper. Sie hätte eigentlich aufgebracht sein müssen.
    Sie war es gewohnt, dass Männer versuchten, sie mit ihrer Männlichkeit niederzukämpfen und zu verletzen, und sie wusste, wie sie mit so etwas umzugehen hatte - ein spitzer Absatz auf dem Fußgelenk konnte Wunder wirken. Und trotzdem stand sie hier und genoss seine Berührung. Dieser Mann hatte etwas Beherrschendes, das sie faszinierte und fesselte. Er war so ernst, so entschlossen, so besorgt. Plötzlich hatte sie das Bedürfnis, sich an seine Brust zu schmiegen und seine Arme um sich zu spüren.
    Der Gedanke schockierte sie, rüttelte sie auf und brachte sie in die Realität zurück. Ach du meine Güte, hatte sie den Verstand verloren?
    Sie war eine moderne Geschäftsfrau, die in der Damentoilette von einem besessenen Portier verhört wurde. Sie war gerade dabei, sich ganz schön lächerlich zu machen, und konnte nicht zulassen, dass das so weiterging.
    Ganz ruhig sagte Rachel zu ihm: »Nehmen Sie Ihre Hand von meiner Schulter.«
    Er zögerte einen Moment, tat dann aber, was sie verlangte. Sie ging um ihn herum, machte die Tür mit Schwung auf, um ins Restaurant zurückzukehren, und rannte Zanus direkt in die Arme.
    »Da bist du ja, mein Schatz. Ich habe angefangen, mir Sorgen zu machen, und deshalb bin ich gekommen, um nach dir zu sehen.« Er hielt inne und starrte über ihren Kopf hinweg auf Derek. Zanus'
    Stimme verhärtete sich. »Was geht hier vor?«
    »Nichts, Liebling«, sagte sie schnell, während sie versuchte, ihn aus der Tür zu drängen. »Das war nur ein Missverständnis. Er kommt nicht von hier und hat die falsche Toilette gewählt. Lass uns gehen und unser Dessert aufessen.«
    Rachel ging zurück zum Restaurant und hoffte, dass Zanus ihr folgen würde. Ihr Plan ging aber nicht auf.
    »Ich muss mal ein Wörtchen mit Ihnen reden«, sagte Zanus zu Derek.
    Sie drehte sich um und sah ihn im Türrahmen zur Damentoilette stehen. Er versperrte Derek den Weg und hielt ihn - und alle Frauen -
    in der Damentoilette fest.

    »Soll ich die Polizei rufen?«, fragte eine Frau besorgt.
    »Verdammt, nein«, sagte die Frau am Waschbecken. »Jetzt wird es doch erst richtig interessant.«
    Rachel eilte zurück und legte ihre Hand auf Zanus' Schulter.
    »Bitte, mach hier keine Szene ...«
    »Ich glaube nicht, dass er hier aus Versehen hereingekommen ist.«
    Zanus' Gesichtszüge verhärteten sich. Seine Stimme war so kalt, dass Rachel zitterte. »Ich denke, dieser Mann hat ein ungesundes Interesse an dir, mein Schatz.«
    »Und welches Interesse haben Sie an ihr?«, fragte Derek unterkühlt.
    »Zanus, bitte!«, flehte Rachel ihn an. »Komm und setz dich!«
    Zanus schien sie gar nicht zu hören. Er starrte Derek an, so als wüsste er nicht, wo er ihn einordnen sollte. Plötzlich weiteten sich Zanus'
    Augen. Dann sagte er leise. »Mich laust der Affe.«
    »Ich glaube, der Zug ist abgefahren«, sagte Derek trocken. Er hob die Hände. »Schauen Sie, ich möchte keinen Ärger ...«
    Zanus ballte seine Faust und schlug Derek mitten in den Magen.
    Rachel schnappte entsetzt nach Luft.
    Derek sank mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden und versuchte Luft zu holen. Eine Frau in der Damentoilette schrie laut auf.
    Zanus schüttelte seine verletzte Hand, hielt Rachel am Arm fest und versuchte sie wegzuführen. »Komm zurück an den Tisch ...«
    Zanus' Gesichtsausdruck machte ihr Angst. Wenn er außer sich vor Wut gewesen wäre, dann hätte sie das womöglich noch verstanden, aber er war eiskalt, schweigsam, und seine dunklen Augen funkelten.
    »Wir sollten besser gehen«, schlug Rachel mit schwacher Stimme vor.
    Er warf ihr einen Blick zu, runzelte die Stirn, und plötzlich wurde ihr klar, dass er sie verantwortlich machte.
    »Du hast dein Dessert noch nicht aufgegessen«, sagte er kalt.

    »Ich möchte kein Dessert mehr. Die Leute starren uns an. Lass uns einfach die Rechnung bezahlen und

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