Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)
deinem Kilt?«
Jamie war offenbar nicht sicher, ob er richtig gehört hatte. »Was?«
Egan formte die Hände vor seinem Mund zu einem Trichter. »Ich habe gefragt, was du unter deinem Kilt trägst, Junge.«
»Eine Lederhose, was denkst du denn? Hier ist es schweinekalt!«
Egan winkte zum Dank, und Jamie wandte kopfschüttelnd das Gesicht ab.
»Warum in aller Welt hast du das gemacht?«, fragte Zarabeth beschämt, die ihre Arme vor der Brust verschränkte.
»Du wolltest es doch wissen.«
»Du bist unmöglich!«
Egan sah sie an, als hätte er einen Geistesblitz. »Ah, jetzt verstehe ich, was du meintest. Du wolltest wissen, was ich unter meinem Kilt trage, nicht irgendein beliebiger Schotte.« Er trat einen Schritt näher und beugte sich halb über sie, genau wie in der Halle vorhin. »Ich verrate es dir – eines Tages. Versprochen.«
Dann wich er wieder zurück und bückte sich nach seiner Angel. Dabei bewegte sich sein Kilt nach oben, unter dem seine kräftigen Schenkel zum Vorschein kamen – von einer Hose keine Spur.
Als er sich aufrichtete und bemerkte, wohin sie starrte, lachte er laut los. »Willst du etwa nachsehen?«
Hastig machte sie einen Schritt rückwärts. »Ganz sicher nicht!«
Leider verlor sie im selben Moment das Gleichgewicht und kippte nach hinten. Egan fing sie auf, und für wenige Sekunden lag sie in seinen Armen.
Wie warm und stark sich seine Hände unter ihrem Rücken anfühlten! Er sah sie an, die Augen dunkel, das Hemd oben offen, so dass sie seine von schwarzen Locken gesprenkelte Brust sehen konnte.
Er würde sie küssen, keine Frage. Sein Blick wanderte zu ihrem Mund, erst über die Oberlippe, dann über die Unterlippe. Und Zarabeth wartete klopfenden Herzens. Sie würde ihn gewiss nicht abhalten.
War das schamlos? Sebastian hatte ihr Vertrauen zerstört und sie furchtbar verletzt, bis sie sich leer und wie gelähmt vorkam. Doch nun war ihr Highlander da, um ihr geschundenes Herz zu trösten.
Unweigerlich benetzte sie ihre Lippen. Egans Brust hob und senkte sich mit seinen Atemzügen, und er beugte sich ein wenig näher, ohne die Augen von ihrem Mund zu nehmen.
Sie begehrte ihn mit einem Verlangen, dessen sie sich gar nicht für fähig gehalten hätte. Falls er sie ins nasse Gras legen und sie nehmen wollte oder sie über die Schulter werfen und zurück zur Burg eilen sollte, würde sie keinerlei Einwand äußern.
Nun wanderte sein Blick zu ihren Augen, und der Moment war vorbei.
»Egan«, hauchte sie.
»Wir sollten zurückgehen«, flüsterte er. »Es ist zu kalt. Ich hätte dich lieber nicht herbringen sollen.«
»Noch nicht.« Sie versuchte zu lächeln und so zu tun, als wäre sie eben nicht halb gestorben für einen Kuss von ihm. »Ich bin es leid, mich zu verstecken, leid, in einem goldenen Käfig zu leben.«
»Na ja, von ›golden‹ kann auf der MacDonald-Burg kaum die Rede sein«, entgegnete er. »Von den verdammt vielen Highlandern ganz zu schweigen.« Immer noch sprach er leise, als wollte er sie um keinen Preis verschrecken.
»Die stören mich nicht.«
Kühn hob sie ihre Hand und berührte sein Gesicht. Er rührte sich nicht, sondern ließ sich von ihr streicheln, genau wie in der großen Halle. Kein erschrockenes Zurückweichen wie in dem Gasthaus, kein Entsetzen.
Schließlich nahm sie ihre Hand herunter und ging einen Schritt auf Abstand. Er ließ sie, hielt jedoch ihren Ellbogen, bis sie wieder sicheren Halt gefunden hatte. Es stimmte, dass es zusehends kühler wurde. Sie sollten wirklich zurückgehen.
Zarabeth holte ihre Angel vom Ufer, und Egan schritt an ihr vorbei zu dem Netz, das erstaunlich leer aussah. Sie guckte genauer hin, als Egan es aus dem Wasser hob.
»Es hat ein Loch«, stellte sie frustriert fest.
Egan besah es sich ebenfalls, bevor er es bedauernd ablegte. »Ja, sie sind alle weg – zurück in die Freiheit.«
Dann ging er an ihr vorbei, nahm seine Angel vom Felsen und wandte sich dem Weg zu. Dabei rief er nach Jamie und mahnte ihn zum Aufbruch.
Jamie hatte eine ganze Menge Fische gefangen, die er an einer Schnur bei sich trug, als sie den Hügel zur Burg hinaufstiegen. Zarabeth folgte ihm, Egan hinter sich und ihre Diener ein Stück entfernt.
Immer noch fühlte sie Egans Hände auf ihrem Rücken und ihre maßlose Enttäuschung, weil er sie doch nicht geküsst hatte. Mehr denn je sehnte sie sich nach seinem Kuss, seinen Lippen, seiner Zunge und dem schwindelerregenden Gefühl, in seinen Armen zu liegen.
Aber Egan besaß ein
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