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Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)

Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)

Titel: Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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unter der Oberfläche.
    Egan stützte ein Bein auf einen Felsen. Sein Kilt hing weit herab. Der Wind zerrte an seinem Haar und seinem Hemd, so dass er sehr an die verwegenen Highlander der alten Sagen erinnerte. Hätte er ein Breitschwert anstelle einer Angel bei sich gehabt, hätte man sich gut ausmalen können, wie er ein Gebet an die alten Götter sprach, bevor er sich in die Schlacht begab.
    Als er sich zu Zarabeth umdrehte, hatte er wieder einmal diesen rätselhaften Ausdruck in den Augen. »Genau richtig.«
    »Ja, wunderbar«, bestätigte Zarabeth, »ein bisschen kühl, aber die Fische finden es gewiss belebend.«
    Nachdem sie nun angekommen waren, hörte Jamie auf zu murren. Er beäugte das üppige Fischvorkommen, prüfte die Windrichtung mit dem Finger und begann, seine Angel vorzubereiten. Zarabeths Diener Ivan wollte für sie den Köder anbringen, aber sie nahm ihm die Angel aus der Hand.
    »Das kann ich machen. Pass du mit Constanz zusammen auf. Ich komme allein zurecht«, wies sie ihn auf Nvengarianisch an.
    Ivan stiegen Tränen in die Augen. Zarabeth wusste, dass er und Constanz sich die Schuld an dem Schiffbruch als auch an dem herabfallenden Deckenbalken heute Morgen gaben. Als hätten sie mit bloßen Händen das Schiffoder die Burg zusammenhalten können!
    Zarabeth klopfte ihm sachte auf die Schulter. »Ist schon gut, Ivan. Ich danke dir und Constanz für alles, was ihr auf der Reise für mich getan habt.«
    Ivan schien dennoch untröstlich. »Aber wir haben Sie im Stich gelassen. Sie sollten uns in den Kerker werfen und uns die Abfälle zu essen geben, die die Schweine nicht wollen.«
    »Nun, erstens einmal besitzt Egan keinen Kerker, und zweitens brauche ich dich und deinen Bruder, damit ihr hier draußen auf mich aufpasst.«
    »Wir versagen nicht wieder. Nie, niemals lassen wir zu, dass Sie noch einmal zu Schaden kommen. Das schwöre ich bei den Gebeinen meiner Mutter.«
    »Deine Mutter lebt noch«, erwiderte Zarabeth geduldig. »Und nun geh auf Patrouille.«
    Ivan verneigte sich tief. »Wie Hoheit wünschen.« Elegant machte er auf dem Absatz kehrt und ging zu den anderen Wachen.
    »Was war denn los?«, erkundigte sich Jamie.
    Zarabeth spießte einen Wurm auf ihren Angelhaken und wischte sich den Handschuh ab. »Er meint, dass er in den Kerker gehört, weil er den Schiffbruch nicht verhindert hat. Und ich habe ihm gesagt, dass Egan keinen Kerker bieten kann.«
    »Doch, kann er«, widersprach Jamie. »Wir lagern unseren Whisky und unser Ale da unten, aber früher war’s ein Kerker. Wir haben sogar noch die Ringe und all das in den Mauern. Mrs. Williams sagt, dort spukt’s. Sie hat Angst hinunterzugehen. Sie hört die armen Seelen jammern und klagen, die zu Tode gefoltert werden. Ja, das sagt sie.«
    »Das ist doch alles bloß erfunden«, schaltete sich Egan ein. »In diesem Kerker wurden während des Krieges Gefangene festgehalten, die gehen durften, sobald ihre Leute sie auslösten. Auf der MacDonald-Burg wurde nicht gefoltert.«
    Jamie zwinkerte Zarabeth zu und wandte sich ab, um seine Angel auszuwerfen.
    »Sturköpfiger Junge«, murmelte Egan. »Stell dich hierher, Zarabeth, das ist immer eine gute Stelle.«
    »Ich angle nicht zum ersten Mal.« Zarabeth ging lieber auf Abstand, denn sie konnte sich unmöglich auf die Fische konzentrieren, solange Egan ihr zu nahe war. Am liebsten würde sie sich natürlich mit ihm ans Ufer legen, Matsch hin oder her, und sich von ihm unter seinen Umhang nehmen lassen. Wäre es nicht ein toller Anblick, wenn sich eine Adlige aus Nvengaria mit einem Highlander im Gras wälzte?
    Sie unterdrückte einen wohligen Schauer. Es war ihr gleich, wie es aussähe, denn sie konnte nur daran denken, wie herrlich es sich anfühlen würde.
    Egan wandte sich ab. Zarabeth warf mit einem sicheren Schwung ihre Angel aus, was ihr bewundernde Blicke von Jamie eintrug.
    Eine Weile lang angelten sie schweigend. Die einzigen Geräusche bildeten das Wasserrauschen und der Wind in den hohen Bäumen entlang der Berge. Der kühle Duft von Kiefern, Regen und Wasser umwehte sie und beruhigte Zarabeths Seele.
    Seit Jahren hatte sie nicht mehr gefischt, doch sofort war alles wieder da: das ruhige Warten, das kurze »Platsch«, wenn der Haken mit dem Köder die Wasseroberfläche durchschlug, die leichte Spannung, wenn es an der Schnur zuckte – wie auch die Enttäuschung, wenn der Fisch sich losriss. Nach einiger Zeit ging Jamie ein Stück weiter flussabwärts, stoppte hier und da und

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