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Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)

Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)

Titel: Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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MacDonalds, Porträts, die weit in die Vergangenheit zurückreichten. Am Ende ihrer Galerie entdeckte Zarabeth das Abbild von Egans Vater, welches unweit der Uhr hing. Es zeigte einen breitschultrigen Mann mit strengen Zügen und Egans goldgesprenkelten Augen. Neben ihm hing das Bild einer Frau mit einem freundlichen Lächeln und dunkelbraunen Ringellocken, deren Gesichtsform der von Egan und Mary so sehr ähnelte, dass es sich für Zarabeth eindeutig um ihre Mutter handelte.
    Daneben hing Marys Porträt. Sie stand sehr aufrecht, das Kinn gereckt und eine Hand auf der Lehne des Stuhls, auf dem der sehr junge Dougal mit einem Welpen auf dem Schoß saß. Mary blickte recht hochnäsig drein, als wollte sie der ganzen Welt zeigen, dass sie bestens allein leben konnte.
    Ein Gemälde auf der anderen Seite erregte Zarabeths Aufmerksamkeit. Zuerst dachte sie, es wäre Egans Porträt, doch bei näherem Hinsehen stellte sie fest, dass er es gar nicht war. Der junge Mann wirkte genauso entspannt und selbstsicher wie Egan, lächelte und hatte ein schelmisches Funkeln in den Augen. Er trug eine Armee-Uniform – Kilt und rote Jacke, den großen Hut unter dem Arm. Sein jugendliches Gesicht wirkte begeistert, als könnte er es nicht abwarten, in die Schlacht zu ziehen.
    Das musste Egans jüngerer Bruder Charlie sein, überlegte sie. Sein Porträt hing am Ehrenplatz, gleich vorne an der Treppe und neben dem von Egans Vater. Egan war im selben Highlander-Regiment gewesen, doch sein Bild konnte Zarabeth nirgends entdecken.
    Leise stieg sie die Treppe weiter hinauf. Auch in den oberen Stockwerken hing kein Porträt von Egan, nur Landschaftsbilder vom Loch Argonne und verblasste Porträts von Familienmitgliedern der MacDonalds aus den vergangenen Jahrhunderten. Je weiter Zarabeth nach oben kam, desto weniger Zimmer gingen von der Galerie ab, und die Türen waren ebenso ausgeblichen und verwittert wie die Gemälde, die zwischen ihnen hingen.
    Drei Stockwerke weiter oben stand eine Tür in der Mitte der Galerie ein wenig offen, und Zarabeth hörte Egans Bariton von drinnen. Sie blieb stehen und lauschte. Zu ihrem Erstaunen sang er.
    Zarabeth hatte Egan schon öfter singen gehört, zumeist laut und schrecklich falsch, wenn er schottische Balladen in eleganten Salons zum Besten gab, ganz in der Rolle des verrückten Highlanders. Diesmal jedoch sang er leise und verblüffend gut.
    Der Text handelte von einem Mann, der mit seinem hübschen Mädchen in der Heide lag und sich mit ihr auf einer Decke vergnügte. Zarabeths verräterische Phantasie versetzte sie natürlich sogleich mit Egan auf jenes besungene Plaid, wo sie unter ihm lag und sich um sie herum die dunkelrote Heide bis zum Horizont erstreckte. Sie malte sich aus, wie seine Finger in ihr Haar tauchten, sie seine Lippen auf ihrem Mund und seine Hüften zwischen ihren Beinen spüren würde.
    Zarabeth schloss die Augen und wiegte sich in dem stillen Flur zu Egans Gesang. Es war ein sinnliches Lied, reizend und erfüllt von der Liebe des Highlanders zu seiner holden Maid. Könnte doch nur …
    Plötzlich hörte sie ein leises Plätschern. Zarabeth riss die Augen auf. Egan saß in der Badewanne!
    Eine anständige junge Dame, zumal eine in ihrer gesellschaftlichen Position, würde sich auf der Stelle umdrehen und leise verschwinden. Sie käme nicht einmal auf die Idee, sich zur Tür zu schleichen und hineinzulugen.
    Den Atem anhaltend, spähte sie durch den schmalen Türspalt ins Zimmer. Egan lag mit dem Rücken zur Tür in einer Wanne. Er hatte den Kopf nach hinten gelehnt, das Haar von der Feuchtigkeit krauser als sonst, und sang die Decke an. Seine Arme lagen auf dem Wannenrand. Wasserperlen glitzerten auf seinen Muskeln.
    Zarabeth stellte sich vor, wie sie sich an ihn heranschleichen und ihm über die Arme und die Schultern streichen könnte. Sie könnte seinen Kopf an ihre Brust drücken und würde sich kein bisschen darum scheren, dass ihr Kleid nass wurde. Und er würde die Augen öffnen, sie lächelnd zu sich ziehen und ihr einen badfeuchten Kuss geben.
    Solche Dinge dürfte sie weder denken noch ihn wie eine liebeskranke Milchmagd beobachten. Aber jedes Mal, wenn sie sich abwenden und wieder nach unten gehen wollte, schienen ihre Schuhe am Boden festzukleben.
    Dann hörte er auf zu singen und summte eine Melodie. Seine Stimme umfing sie wie weiche Seide. Ewig könnte sie hier stehen und ihm zuhören.
    Als sie gerade zu dem Schluss kam, dass es klüger wäre, sich zurückzuziehen,

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