Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)
immer wieder Freunde und Verwandte gratulierten und den Frischvermählten Glück wünschten.
Adam Ross beugte sich vor und gab der Braut unter Egans wachsamer Beobachtung einen zarten Kuss auf die Wange. »Egan, der Schurke, hat dich leider sofort weggeschnappt, nachdem du Witwe wurdest. Hätte ich es eher erfahren, wärst du heute vielleicht eine Ross.«
»Wohl kaum«, knurrte Egan.
»Du bist sehr freundlich«, erwiderte Zarabeth und lächelte Adam zu, worauf Egan erst recht die Stirn runzelte.
»Jetzt bist du eine echte Highlanderin«, rief Gemma begeistert und umarmte Zarabeth. »Und meine Cousine. Willkommen in der Familie!«
»Ich habe mir schon immer eine große Familie gewünscht«, meinte Zarabeth und gab Gemma einen Kuss. »Danke für alles.«
»Na ja.« Gemma wurde rot. »Wo wir doch jetzt verwandt sind, habe ich mich gefragt, ob du mir bei einem winzigen Problem helfen kannst. Nicht heute«, ergänzte sie hastig und sah zu Egan. »Morgen – nach deiner Hochzeitsnacht.«
Nun war es an Zarabeth zu erröten. Warum war sie überhaupt verlegen? Immerhin hatte sie bereits das Bett mit Egan geteilt, und dennoch machte ihr die Vorstellung ein bisschen Angst, heute Nacht mit ihm nach oben zu gehen. »Ja, gut, dann sprechen wir morgen.«
Gemma nickte glücklich und zog von dannen.
Als Nächster kam Jamie herbeigelaufen, der Ian MacDonalds Schwert mitbrachte. Er war wohl der glücklichste Highlander von allen. »Jetzt musst du es machen, Onkel. Sehen wir einmal, ob du den Fluch brechen kannst.«
Egan schien wenig angetan. »Kannst du nicht einmal mit diesem Fluch aufhören? Wenigstens bis morgen? Reicht es denn nicht, dass ich das Schwert deinetwegen bei der Trauung trug?«
»Aber alles ist richtig! Du hast ohne Schmach eine magische Frau geheiratet. Jetzt musst du die Heirat öffentlich verkünden und danach das Schwert brechen.«
»Was ist mit dem Vers?«, wollte Zarabeth wissen, die interessiert auf das Schwert blickte. »Du hast gesagt, wir müssen einen Vers oder Zauberspruch singen.«
Auf einmal schien Jamie ein bisschen niedergeschlagen. »Kann sein, dass es einen gibt, aber ich finde ihn nicht. Ich dachte, er sei vielleicht in das Schwert eingraviert, aber das ist er nicht.«
Er zeigte ihr die Klinge, die zum heutigen Anlass extra gründlich poliert worden war. Nein, da war wirklich nichts zu sehen. Es handelte sich um ein ganz schlichtes Kampfschwert.
»Wahrscheinlich war der Spruch auf Gälisch«, vermutete Egan. »Und er wurde sicher vor langer Zeit vernichtet, entweder von den Engländern oder von dem Burgherrn, der sich vor der Strafe fürchtete. Nach fünfundvierzig war Gälisch nämlich verboten.«
»Du kannst es trotzdem versuchen«, beharrte Jamie. »Alles andere stimmt doch.«
»Und was ist mit der mutigen Tat?«, erinnerte Zarabeth.
»Ja, Junge, ist schon eine Weile her, seit ich irgendetwas Mutiges getan habe.«
»Du hast Zarabeth aus dem Meer gerettet«, antwortete Jamie promt, »und Baron Valentin nach Hause getragen.«
»Und dich den Debütantinnen gestellt«, ergänzte Zarabeth schmunzelnd.
Egan resignierte. »Na schön. Gib mir das Schwert, damit wir es hinter uns bringen. Wenn es bricht, hörst du dann mit diesem Fluchunsinn auf?«
Jamie grinste. »Sicher doch.« Er sprang auf den Tisch und bat alle Anwesenden energisch um Ruhe.
»Meine Freunde«, verkündete er feierlich, »endlich haben wir einen Burgherrn, der eine Hexe zur Frau genommen hat und den Fluch der MacDonalds beenden kann. Ich bitte um Aufmerksamkeit für Egan MacDonald, den Burgherrn unseres Clans.«
Die Highlander johlten begeistert und trommelten mit ihren Fäusten und Bechern auf den Tischen. Trommler und Fiedler spielten ebenfalls wieder auf, bis Jamie ein weiteres Mal um Ruhe bat.
Nun sprang Egan auf den Tisch und half Zarabeth nach oben. Kräftig, wie er war, gelang es ihm mühelos, sie einhändig neben sich zu heben, ohne auch nur zu wanken. Von einem Ohr zum anderen strahlend, reichte Jamie ihm das Schwert.
»Um Charlie MacDonalds geliebtem Sohn eine Freude zu machen …«, begann Egan und legte eine dramatische Pause ein.
Sofort schossen überall Gläser in die Höhe. »Auf Charlie MacDonald!«
Egan wartete, bis alle auf seinen Bruder getrunken hatten. »Um meinem Neffen eine Freude zu machen, will ich versuchen, den Fluch der MacDonalds zu brechen.«
»Der Fluch der MacDonalds!«, dröhnte es durch die Halle.
»Ich dachte, Jamie ist der Fluch«, kicherte Dougal.
»Still, Junge. Ich
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