Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)
können.
»Es macht mir nichts aus, Kinder zu haben oder nicht«, beruhigte Egan sie. »Ich habe bereits Jamie als Erben, sosehr es ihm auch widerstrebt.«
»Ja, die Lösung scheint ideal«, flüsterte sie matt.
»Nicht ideal, aber das Beste, was ich tun kann.«
»Ich wollte nie wieder heiraten«, entgegnete sie beinahe wütend. »Nicht einmal dich. Vor allem nicht dich.«
Es versetzte ihm einen Stich, aber er nickte nur. »Ich sorge dafür, dass du es nicht bereust. Versprochen.«
Sie sah aus, als würde sie es bereits bereuen. Egan umarmte sie, schwor ihr, dass alles gut werden würde. Er war der Burgherr und konnte ihr Sicherheit auf der MacDonald-Burg bieten, genau wie er es sich stets gewünscht hatte.
Zarabeth versuchte nicht, sich ihm zu entwinden, doch sie reagierte auch nicht, als er ihr einen Kuss aufhauchte. Also probierte er es noch einmal, etwas energischer, ohne sich um ihren Vater zu scheren, der ganz in der Nähe stand, doch sie bewegte ihren Mund kaum unter seinem.
Ihm wurde schwer ums Herz, als er erkannte, was ihm bevorstand. Die Ehe mit Zarabeth würde die größte Herausforderung von allen werden. Aber er war entschlossen, sie zu gewinnen und glücklich zu machen, ob sie es wollte oder nicht – egal, wie lange es dauerte.
Zarabeth trug die MacDonald-Farben zu ihrer Hochzeit am nächsten Morgen, sehr zum Verdruss von Gemma und Mary. Die beiden hatten sich redliche Mühe gegeben, sie zu einem der Seidenkleider zu überreden, die seit ihrer Ankunft für Zarabeth genäht worden waren. Doch sie ließ sich nicht erweichen.
»Ich werde die Frau eines Burgherrn«, erklärte sie ihnen so freundlich wie möglich. »Also sollte ich auch so aussehen.«
Gemma und Mary waren vor Freude außer sich gewesen, als Egan beim Frühstück die Hochzeit bekanntgab, und hatten Zarabeth sofort nach oben geschleppt, um ihr unter Freudentränen und herzlichen Umarmungen beim Umkleiden zu helfen. Jamie hatte unterdessen in der großen Halle gejubelt, dass die Wände wackelten.
Als Zarabeth die kleine Dorfkirche betrat, in der Gemma und Angus vermählt worden waren, sah sie zuerst Egan. Er wartete ruhig am Altar – in Festkilt und strenger Jacke sowie einem Schwert an seiner Seite – Ian MacDonalds Schwert, das sonst in der Halle hing.
Egans Familie strömte herein, danach die Familie der Ross’, und bald herrschte ein munteres Gewimmel von kariert Gewandeten. Besonders Jamie kasperte vor Aufregung herum und konnte einfach nicht stillhalten.
Die Dorfbewohner waren ebenfalls mit zur Kirche gekommen und standen in den Gängen. In ihren kalten Händen hielten sie Ilexzweige. Wie konnte man Hogmanay besser beenden als mit der Hochzeit des Burgherrn?
Olaf hatte Tränen in den Augen, als er seine Tochter zum Altar führte. »Ich hätte schon vor Jahren einsichtig sein müssen und ihn ermuntern sollen, dich zu heiraten. Ich habe viele Fehler gemacht, aber jetzt will ich ein paar von ihnen korrigieren.«
Er wirkte unendlich zufrieden und erleichtert, weshalb Zara beth es nicht über das Herz brachte, ihm zu widersprechen, und ihn stattdessen auf die Wange küsste.
Die folgende Zeremonie nahm sie nur wie durch einen Nebel wahr, während sie nicht sicher war, was sie empfand: War sie wütend auf Egan und ihren Vater, weil sie Mitleid mit ihr hatten? Trauerte sie um ihre Ehe und fünf verlorene Jahre? War sie überglücklich, endlich zu Egan zu gehören?
Sie dachte an ihre Liebesnacht mit Egan, an seine Hände auf ihrem Körper, seine Küsse, das Gefühl, ihn in sich zu spüren. Egan war ihr Geliebter gewesen. Würde das anders, wenn sie erst seine Frau war? Vermied er es eventuell, mit ihr zu schlafen, damit Jamie ihn trotzdem als Burgherrn beerben könnte?
Ein triumphierender Glanz lag in Egans Augen, als er ihr den Ring an den Finger steckte. Es handelte sich um einen riesigen Saphir, den er aus seiner Jackentasche nahm. Er war ein klein wenig zu groß, und das Gold sah alt aus.
Dann erklärte der Vikar sie zu Mann und Frau, und alle Highlander jubelten. Egan drehte sich zur Gemeinde und streckte die Hand in die Höhe, die Zarabeths hielt. Er war der Herr und Meister dieser Leute und nun auch Zarabeths.
Bei ihrer Rückkehr zur Burg wurden sie von einem Dudelsackspieler im Innenhof empfangen, der den Burgherrn und seine Dame unter noch mehr Jubel nach drinnen geleitete. In der großen Halle servierten Mr. Williams und seine Helfer ein weiteres Festmahl. Zum Essen spielten Fiedler und Trommler auf, während
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