Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)
belegt. Ich habe sie gefühlt. Also irrt er sich nicht.«
Egan legte ihr einen Finger auf die Lippen. »Heute Nacht interessieren mich weder schwarze Magie noch der Fluch.«
»Wir sollten nicht so tun, als …«
»Nicht heute Nacht«, fiel er ihr streng ins Wort. »Da möchte ich etwas anderes tun.«
Sie war jetzt seine Frau. Seine. Sie gehörte ihm. Gemma und Angus schienen Partner und Freunde zu sein. Der gutmütige Angus fügte sich häufig Gemmas energischer Art. Was Egan von seiner Ehe erwartete, konnte Zarabeth nicht einmal vermuten.
Offensichtlich wollte er sie in diesem Moment küssen, denn er neigte seinen Kopf zu ihr.
»Egan.«
»Was ist, Mädchen?«
»Ich muss nach Valentin sehen.«
»Ja, das machen wir auch. Aber er wird gewiss nichts dagegen haben, wenn ich vorher meine Braut küsse.«
Zarabeth wollte etwas erwidern, vergaß es jedoch, sobald seine Lippen ihre berührten und er sie an sich zog.
Durch die Falten seines Kilts hindurch spürte sie, dass er hart und voller Verlangen nach ihr war. Sie inhalierte seine Wärme und den Duft seines Haares, während er ihre Zunge in einen sinnlichen Tanz entführte und sie vollkommen gefangen nahm.
Als er den Kuss löste, wäre sie fast zu Boden gesunken, wenn er sie nicht gehalten hätte. Sicher fühlte er, dass sie unter einer Mischung aus Verlangen und Angst erbebte.
Er lächelte sie liebevoll an. »Gehen wir nach deinem Baron sehen.«
Immer noch zitternd, nahm sie seine Hand und ließ sich von ihm die Treppe hinauf und zu Valentins Zimmer führen.
Mrs. Williams’ Mutter, eine alte Dame namens Rose, die recht streng wirkte, hatte es für heute übernommen, bei dem Kranken zu wachen. Der Baron war wach, sein Gesicht jedoch rot und glänzend vom Fieber.
»Sie haben ihn geheiratet«, flüsterte Valentin matt, als Zarabeth und Egan ins Zimmer kamen. »Das war klug.«
»Die beste Lösung«, pflichtete Egan ihm bei.
Zarabeth beherrschte sich und schwieg. Stattdessen nahm sie Rose das feuchte Tuch ab und tupfte Valentins heiße Stirn. »Können Sie uns erzählen, was geschehen ist?«
»Ich erinnere mich nur an wenig.« Valentins Stimme klang schwach, und er blieb bei Nvengarianisch, als kostete es ihn zu viel Kraft, Englisch zu sprechen. »Ich habe meinen üblichen Rundgang gemacht, weiß allerdings nicht mehr, warum ich zu dem Steinkreis gegangen bin. Vielleicht hatte ich etwas gehört. Derjenige, der auf mich geschossen hat, tauchte aus dem Nichts auf.«
»Aus dem Tunnel«, korrigierte Zarabeth. »Egan glaubt, sie kamen aus dem Tunnel unter der Burg.«
»Das kann sein. Ich habe niemanden gesehen, aber ich konnte die Angst, eine richtige Welle von Furcht, riechen. Auf die bin ich zugegangen, und dann muss er schon geschossen haben. Ich ging zu Boden, und der Angreifer verschwand. Das ist alles, was ich noch weiß.«
Egan verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete Valentin nachdenklich. »Ist Ihnen irgendetwas aufgefallen – Kleidung, Haarfarbe, wie der Angreifer gebaut war?«
»Falls ich etwas bemerkt hatte, muss der Schmerz die Vision ausgelöscht haben. Ich könnte seine Fährte aufnehmen. Aber nicht in dieser Verfassung.«
Er zeigte auf seinen Bauch. Wie er Zarabeth einmal erklärt hatte, bevorzugte er seine menschliche Gestalt, weil er nur Halb-Logosh war, und hatte Mühe, sich zu verwandeln, wenn er verwundet war. Reine Logosh wurden zu Dämonen, wenn sie verletzt waren, und blieben es bis zu ihrer Genesung. Doch dazu trug Valentin zu viel menschliches Blut in sich. Bevor er nicht wieder bei Kräften war, würde es ihm schwerfallen, seine Gestalt zu ändern.
»Wir machen Sie schon wieder gesund, mein Freund«, versprach Egan. »Dann können Sie hinausgehen und herumschnüffeln – sozusagen.«
»Ja, das werde ich tun«, meinte Valentin und sah zu Zarabeth, wobei sein hartes Gesicht ein wenig weichere Züge annahm, »mit Freuden.«
Dies dürfte die gefühlvollste Äußerung gewesen sein, die Zarabeth je von ihm gehört hatte. Und damit nicht genug, denn mit seiner nächsten Frage überraschte er sie noch mehr. »Mary … Mrs. Cameron, geht es ihr gut?«
Egan zog die Brauen hoch. »Ja, sie ist unten und versucht, die Gäste halbwegs im Zaum zu halten, was ihr leider nicht gelingt. Aber so sind nun einmal die Highlander-Feste.«
Valentin sah aus, als wollte er noch etwas sagen, sank jedoch ermattet in die Kissen.
»Ruhen Sie sich jetzt aus.« Zarabeth streichelte ihm über die Schulter. »Ich sehe morgen früh wieder nach
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