Dunkler Lord - Der Aufstieg des Darth Vader
uns verstecken.« Die Arme ein wenig angewinkelt, beinahe auf die Hüften gestützt, drückte C-3PO seinen Unglauben auch in seiner Körpersprache aus.
»Du hast es dir anders überlegt. Seit wann entscheidest du, was wichtig ist und was nicht? Oh. du wirst es nur wieder schaffen, dass wir Arger bekommen, das weiß ich jetzt schon!«
Inzwischen hatten sie die kleine Tür in der Mauer erreicht. R2-D2 fuhr einen schlanken Schnittstellenarm aus einer der Klappen in seinem gedrungenen zylindrischen Torso aus und steckte ihn gerade in ein Computerterminal an der Tür, als die Stimme eines Fleisch-und-Blut-Wesens sagte: »Hast du deinen Sternjäger verlegt, Droide?«
C-3PO drehte sich um die eigene Achse und fand sich einem Menschen und zwei sechsfingrigen Humanoiden gegenüber, die lange Mäntel und hohe Stiefel trugen. Der Mensch tätschelte mit der linken Hand R2-D2s Kuppelkopf.
»Oh! Wer sind Sie denn?«
»Das geht dich nichts an«, sagte einer der Humanoiden. Er zog den Mantel ein wenig auseinander und zeigte einen Blaster der in seinem weiten Gürtel steckte. »Weißt du. was das ist?«
R2-D2 quäkte bedrückt.
C-3POs Fotorezeptoren stellten sich scharf. »Ja, das ist ein DL-Dreizehn-Ionenblaster.«
Der Humanoide grinste boshaft. »Du bist sehr gut informiert. Hast du je gesehen, was ein auf volle Leistung geschalteter Ionenblaster einem Droiden antun kann?«
»Nein, aber ich kann es mir gut vorstellen.«
»Gut«, sagte der Mensch. »Dann machen wir es folgendermaßen: Ihr werdet uns in den Palast bringen, als wären wir alle die besten Freunde.«
Während C-3PO noch versuchte, das zu begreifen, fügte der Mann hinzu: »Falls du ein Problem damit haben solltest, kann mein Freund hier«, - er deutete auf den anderen Humanoiden -, »der sich zufällig sehr gut mit Droiden auskennt, sich auch einfach in den Speicher dieses Astromechs dort hacken und den Zugangskode finden. Und dann werdet ihr beide die Wirkung eines Blasters aus erster Hand erleben.«
C-3PO war zu verdutzt, um zu reagieren, aber R2-D2 sprang ein, indem er in lautes Piepsen und Klimpern ausbrach.
»Mein Freund hier sagt.«, begann C-3PO zu übersetzen, dann unterbrach er sich. »Du wirst auf keinen Fall tun, was er sagt, du Feigling! Diese Wesen sind nicht unsere Herren! Du solltest dich lieber zerlegen lassen, als ihnen die geringste Hilfe anzubieten!«
Aber C-3POs Mahnungen fielen auf taube Audiosensoren. R2-D2 war bereits dabei, die Tür aufzuschließen.
»Das ist wirklich sehr unpassend«, sagte C-3PO traurig.
»Braver Droide.« Der langhaarige Mensch tätschelte erneut die Kuppel des Astromech, dann warf er C-3PO einen Blick aus zusammengekniffenen Augen zu. »Beim ersten Versuch, dich mit jemandem in Verbindung zu setzen, wirst du dir wünschen, nie gebaut worden zu sein.«
»Sir. Sie haben keine Ahnung, wie oft ich mir das schon gewünscht habe«, sagte C-3PO. als er R2-D2 und den drei bewaffneten Organischen durch die Tür und aufs Palastgelände folgte.
Vader stand am Fuß der Rampe des Shuttles und betrachtete die weißen Türme des Königlichen Palasts. Commander Appo und sechs seiner Sturmtruppler stellten sich an seinen Flanken auf, als Bail Organa und ein paar andere aus dem beeindruckenden Gebäude kamen. Einen Augenblick standen sich beide Gruppen reglos gegenüber, dann betrat Organas Kontingent die Landeplattform und näherte sich dem Shuttle.
»Ihr seid Lord Vader?«, fragte Organa.
»Senator«, sagte Vader und neigte leicht den Kopf.
»Ich verlange zu wissen, wieso Ihr auf Alderaan seid.«
»Senator, Ihr seid nicht in der Position, irgendetwas zu verlangen.«
Das Spracherzeugungssystem, das in die Maske eingebaut war, machte diese Bemerkung bedrohlicher. Aber vielleicht zum ersten Mal fühlte sich Vader, als trüge er eine Verkleidung - ein makabres Kostüm und nicht einen Anzug aus lebenserhaltenden Geräten und Durastahlpanzerung.
Als Anakin hatte Vader Bail Organa nicht besonders gut gekannt, obwohl er sich bei zahllosen Gelegenheiten in seiner Gegenwart befunden hatte, im Jedi-Tempel, in den Fluren des Senats und in Palpatines altem Büro. Padme hatte viel von ihm gehalten, und Vader nahm an, dass es Organa gewesen war, zusammen mit Mon Mothma, Fang Zar und ein paar anderen, der Padme vor dem Kriegsende überredet hatte, Palpatine ihre Unterstützung zu entziehen. Das beunruhigte ihn jedoch nicht so sehr wie die Tatsache, dass Sturmtruppler des 501. behaupteten, Organa sei der erste Außenseiter gewesen,
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