Dunkler Lord - Der Aufstieg des Darth Vader

und Waffen.
    Vaders schwarzer Shuttle durchquerte die kurze Entfernung zwischen ihnen.
    Er saß in der vordersten Sitzreihe des Passagierraums, sein Kader von Sturmtrupplern hinter sich, und konzentrierte sich darauf, was ihn auf Kashyyyk erwartete und nicht auf die unmittelbar bevorstehende Begegnung, die, wie er annahm, kaum mehr als eine Formalität sein würde.
    Sein letztes Gespräch mit Sidious lag Wochen zurück, aber es fühlte sich an, als hätte es erst gestern stattgefunden. Ihm war deutlich geworden, dass sein Meister ihn ebenso sehr manipulierte wie vor seinem Übertritt zur Dunklen Seite. Vor und während des Krieges hatte Sidious ihn verlocken wollen, sich den Sith anzuschließen; seitdem bestand sein Ziel darin, ihn zu einem Sith auszubilden. Also wollte er Vader deutlich machen, dass die Macht der Dunklen Seite nicht aus Verstehen resultierte, sondern aus Gier, Rivalität, Geiz und Bosheit. Genau jenen Eigenschaften, die die Jedi für niedrig und korrupt hielten.
    Die Jedi hatten nur dafür sorgen wollen, dass die Schüler die tieferen Seiten ihres Wesens erforschten, damit sie leichter zu lenken waren, damit sie die wahre Kraft der Macht nicht entdeckten.
    Zorn führt zu Angst, Angst zu Hass und Hass zur Dunklen Seite... Genau, dachte Vader.
    Auf Sidious' Beharren hatte er die letzten Wochen damit verbracht, seine Fähigkeit, Zorn heraufzubeschwören und zu nutzen, mehr zu schärfen, und er hatte das Gefühl, direkt vor einer beträchtlichen Entwicklung seiner Fähigkeiten zu stehen.
    Der tiefe Raum passte zu solchen Empfindungen, sagte er sich, als er aus der Sichtluke der Kabine schaute. Der Raum war den Sith angemessener als den Jedi. Die unsichtbare Gebundenheit an die Schwerkraft, die gebremste Kraft der Sterne, die vollkommene Bedeutungslosigkeit des Lebens. der Hyperraum hingegen passte besser zu den Jedi: nebulös, weder das eine noch das andere, unzusammenhängend.
    Als der Shuttle an der Executrix angedockt hatte, führte Vader sein Sturmtruppen-Kontingent aus dem kleinen Schiff, musste aber feststellen, dass sein Gastgeber nicht erschienen war, um ihn zu begrüßen. Stattdessen warteten grau uniformierte Besatzungsmitglieder, befehligt von einem Menschen namens Darcc.
    Das Spiel beginnt, dachte Vader. als er Captain Darcc gestattete, ihn durchs Schiff zu führen.
    Die Kabine, zu der er schließlich gebracht wurde, befand sich ganz oben im Steuerturm des Sternzerstörers. Als er hereinkam, sah er seinen Gastgeber hinter einem glänzenden Schreibtisch sitzen, offenbar unentschlossen, ob er sitzen bleiben oder aufstehen, sich mit Vader als ebenbürtigem Gegenüber unterhalten oder sich den Anschein von Überlegenheit geben sollte. Da er ohnehin wusste, dass Vader lieber stehen blieb, würde er ihm wohl kaum einen Sessel anbieten. Außerdem war ihm bekannt, dass Vader ihn ohne direkte Berührung erwürgen könnte, und das mochte ebenfalls in seine Entscheidung einfließen.
    Deshalb stand er auf, ein schlanker Mann mit scharfen Zügen, und kam um den Schreibtisch herum, die Hände hinter dem Rücken verschränkt.
    »Danke, dass Ihr von Eurem Kurs abgewichen seid«, sagte Wilhuff Tarkin.
    Dieser Ausdruck von Dank war unerwartet. Aber wenn Tarkin vorhatte, das Spiel zu verändern, würde Vader mitmachen, da es am Ende um nichts weiter ging als um das Etablieren einer Position.
    So würde es im Imperium immer sein, erkannte er. Ein Wettbewerb zwischen Personen, die sich ihren Weg ganz nach oben erkämpfen wollten, um zu Sidious' Füßen zu sitzen.
    »Der Imperator hat es verlangt«, sagte er schließlich.
    Tarkin kniff die schmalen Lippen zusammen. »Ich nehme an. das haben wir der verblüffenden Fähigkeit des Imperators zu verdanken, Personen, die ähnlich denken, zusammenzubringen.«
    »Oder sie gegeneinander aufzuhetzen.«
    Tarkins Miene wurde nüchterner. »Auch das. Lord Vader.«
    Tarkin, dessen Geist so scharf war wie seine Wangenknochen, war schnell aus den Reihen von Palpatines neuer politischer und militärischer Elite aufgestiegen. Unter diesen Personen galt nackter Ehrgeiz als Tugend. So sehr, dass man für Tarkin und andere ehrgeizige Leute wie ihn einen neuen Titel geschaffen hatte: Mufti.
    Vader war ihm schon einmal zuvor begegnet, an Bord eines Sternzerstörers der Venator-Klasse, in einem abgelegenen Teil der Galaxis, wo die Geheimwaffe des Imperators gebaut wurde. Vader hatte sich in seinem Anzug damals noch sehr unsicher gefühlt.
    Tarkin hockte sich auf die Schreibtischkante