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Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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der Versuchung nachgab,
sich das zu nehmen, was ihm rechtmäßig zustand. Er stellte fest, dass er
zitterte und sein Körper mit einem dünnen Schweißfilm überzogen war. Dicht über
ihr Ohr gebeugt, raunte er die Worte in die Nacht, in Jaxons Denken, damit
niemand sie beide je wieder auseinanderbringen konnte, damit sie nicht länger
als wenige Stunden von ihm getrennt sein konnte. »Ich beanspruche dich als
meine Gefährtin fürs Leben. Ich gehöre zu dir. Ich gebe mein Leben für dich.
Ich schenke dir meinen Schutz, meine Treue, mein Herz, meine Seele und meinen
Körper. Alles, was dein ist, nehme ich in meine Obhut. Dein Leben, dein Glück
und dein Wohlergehen werden für alle Zeiten immer an erster Stelle stehen. Du
bist meine Gefährtin, an mich gebunden für die Ewigkeit und für immer unter
meinem Schutz.«
    Die Erleichterung, die er empfand, war ungeheuer und das trotz der
Tatsache, dass sein Körper sich nicht mit ihrem vereint hatte. Sein Herz und
ihr Herz waren eins, untrennbar miteinander verbunden, zwei Hälften eines
Ganzen. Ihre Seelen verschmolzen, sodass Jaxons weibliches Licht hell in ihm
erstrahlte und die furchtbare Dunkelheit vertrieb, die ihn seit Jahrhunderten
umfangen hielt. In diesem Augenblick wurde ihm bewusst, dass das Erlebnis,
nach all den endlosen Jahren in der düsteren, hässlichen Hölle seines Daseins
eine Gefährtin zu finden, seine kühnsten Erwartungen übertraf.
    Jaxon Montgomery war buchstäblich sein Herz und seine Seele. Ohne sie
gab es keinen Grund weiterzuleben. Er konnte nicht mehr in die Leere und
Dunkelheit zurückkehren, in der er so lange gelebt hatte. Die rituellen Worte
schmiedeten sie unauflöslich zusammen.
    Lucian machte sich nichts vor. Er brauchte sie viel mehr, als sie ihn
je brauchen könnte. Er musste gründlich nachdenken, bevor er seinen Anspruch
auf sie vertiefte. Sanft drängte er ihre Lippen von dem Blut über seinem Herzen
und schloss die Wunde. Sein Blut würde sie an ihn binden und ihr helfen zu
genesen. Außerdem würde es auf ihren Körper wirken und dazu beitragen, dass
sie zu einem Mitglied seiner Rasse wurde. Die Umwandlung war nicht ohne Risiko
und sowohl seelisch wie körperlich eine große Belastung. Und wenn sich der Wandel
vollzogen hatte, gab es kein Zurück mehr. Jaxon würde werden wie er, Blut zum
Uberleben brauchen und in den liebevollen Armen der Erde Zuflucht vor der
Sonne suchen. Wenn sie keine übernatürlichen Kräfte besaß - eine Eigenschaft,
die zwingend erforderlich war, um zum Volk der Karpatianer zu gehören -, würde
sie an dem Experiment zugrunde gehen und wahnsinnig werden. Ihre Existenz
müsste ausgelöscht werden. Lucian lehnte sich zurück und entließ sie aus seinem
dunklen Bann.
    Ihre Lider flatterten, als er sie auf die Kissen zurückgleiten ließ.
Lucian wusste, dass nur bei sehr wenigen menschlichen Wesen eine erfolgreiche
Umwandlung stattfinden konnte. Aber da sie seine wahre Gefährtin war, musste
sie zu den Seinen gehören. Ihr Herz und sein Herz waren eins, das wusste er.
Als er die rituelle Formel sprach, spürte er die unsichtbaren Fäden, die sie
aneinander banden. Aber obwohl sein Verstand all das wusste, sein Herz war
nicht so leicht zu überzeugen. Er wollte bei ihr kein Risiko eingehen. Drei
Blutübertragungen waren für eine vollständige Umwandlung erforderlich. Ihr
Gehör und ihr Sehvermögen waren bereits geschärft und fast so ausgeprägt wie
bei ihm und seinem Volk. Bald würde es ihr Probleme bereiten, Fleisch und die
meisten anderen Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Sie würde ihn in ihrer Nähe
brauchen. Er hatte ihr Leben so sehr verändert, wie er es im Augenblick
riskieren konnte
    »Ich weiß immer noch nicht, wer Sie sind.« Unter der Bettdecke
schlangen sich Jaxons Finger um den Abzug ihrer Pistole. Sie war sehr
schläfrig, und dieser Fremde kam ihr viel zu vertraut vor. Und Rätsel mochte
sie gar nicht. Sie hatte keine Ahnung, wo sie war, wusste nur, dass sie
verletzt war und seltsame Träume von einem dunklen Prinzen hatte, der ihr Blut
nahm und sie für alle Zeit an sich band. Es war etwas Fremdartiges und
Eigenartiges an dem Mann, der neben ihrem Bett stand. Er wirkte elegant und
höflich und gleichzeitig wild und ungezähmt. Jaxon fand diese gefährliche
Kombination sehr anziehend und nahezu unwiderstehlich.
    Lucian lächelte sie an, und das Aufblitzen seiner gleichmäßigen weißen
Zähne milderte die harten Linien seiner Gesichtszüge. »Ich heiße Lucian
Daratrazanoff. Ein sehr

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