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Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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lange, bis Drake gefunden war.
    Lucians Hand umfing ihren Hinterkopf, und seine Finger vergruben sich in
ihrer dichten blonden Mähne. Ihre Haare fühlten sich wie Seide an. »Du machst
dir Sorgen um die Sicherheit deines Partners.«
    »Drake könnte es auf ihn abgesehen haben. Das hat mir schon immer
Sorgen gemacht. Früher wechselte ich ständig meine Partner, bis Barry kam. Er
weigerte sich, sich ablösen zu lassen, und der Captain gab nach, obwohl Barry
damit ein großes Risiko einging. Drake könnte wütend genug sein, um mich zu
strafen, indem er Barry etwas antut.«
    »Er hat nie versucht, dir etwas zu tun. Liebes«, sagte er leise. »Sein
Motiv hat nichts mit dem Wunsch zu tun, dir Schaden zuzufügen oder dich zu
bestrafen. In seinen Augen ist er dein Retter - in gewissem Sinne dein
Reschützer. Du bist seine geliebte Tochter. So sieht er es. Alle übrigen
versuchen nur, euch voneinander zu trennen.«
    »Selbst
jetzt, nach so langer Zeit ? Wie kann er so denken ?«
    Seine Hand konnte nicht still halten, und seine Finger streichelten
unentwegt ihr Haar. Was ihn an diesem kurzen, unge- bändigten Schopf so anzog,
begriff er selbst nicht, aber für ihn stand fest, dass es etwas war, ohne das
er nicht leben könnte. Jaxon war lebenswichtig für ihn.
    Es amüsierte ihn, dass sie
nicht verstehen konnte, was er war: ein Jäger aus den Karpaten, mit ungeheurem
Wissen und ungeheurer Macht. Seine Fähigkeiten überstiegen jedes menschliche
Maß bei weitem. Er konnte zu einem Schatten werden, ja, selbst zu Nebel. Er war
stärker als jeder Mensch, konnte den Wind lenken und dem Himmel gebieten. Er
konnte laufen wie ein Wolf und fliegen wie ein Raubvogel. Er konnte die Gedanken
der Menschen in seiner Umgebung kontrollieren, sie mit seiner Stimme anziehen
und sie sich nach seinem Belieben gefügig machen. Er konnte alles und jeden
aufspüren, sowie er den richtigen Weg gefunden hatte. Nichts und niemand konnte
ihm entkommen, nicht die Untoten und schon gar nicht ein Sterblicher.
    Für Lucian war Tyler Drake so gut wie tot. Der Mann hatte jeden
Menschen getötet, der Jaxon je etwas bedeutet hatte. In Lucian war kein Zorn,
nur jene ruhige Überzeugung, die von jeher ein Teil von ihm war. Er war für
seine Leute die Verkörperung von Gerechtigkeit, derjenige, der ihren Gesetzen
Geltung verschaffte. Doch vor seinen Prinzen, vor sein eigenes Leben und das
seines Bruders und seines Volkes stellte er das Leben und das Glück von Jaxon
Montgomery. Tyler Drakes Urteil war gefällt, und ihm blieb nur noch wenig Zeit
zum Leben.
    »Es ist Zeit, nach Hause zu gehen, Jaxon«, raunte er leise. Der Abend
wich allmählich der Nacht. Er hatte sich gut genährt. Irgendwann würde er
Jaxon Dinge eröffnen müssen, die sie nur schwer verkraften können würde. Sie
war mutig und offen, bereit, die Möglichkeit anderer Lebensformen anzuerkennen.
Aber sie war noch nicht soweit, diese Lebensformen in ihrer nächsten Umgebung
zu akzeptieren.
    Er konnte in ihrem Inneren lesen, wie zerrissen sie war. Er konnte die
Schuldgefühle in ihr sehen, den Schmerz, die Entschlossenheit, nicht nur ihn,
sondern auch Barry Radcliff zu beschützen. Mit einem kleinen Seufzer hob er sie
auf.
    All die Formalitäten zu
erledigen, die es zu beachten galt, um aus dem Krankenhaus entlassen zu werden,
hätte eigentlich zu einer jener Widerwärtigkeiten werden müssen, die Jaxon einfach
nicht ertragen konnte - sie hatte für Papierkram nichts übrig aber irgendwie
gelang es Lucian, alles glatt über die Bühne zu bringen. Die Schar der
Krankenhausangestellten und der Reporter schien zu wachsen, als Jaxon nach
unten zum Ausgang gebracht wurde. Sie starrte Lucian ein paar Mal finster an,
aber er gab vor, es nicht zu bemerken. Er schien ganz in seinem Element zu sein
und mit etlichen Reportern auf gutem Fuß zu stehen; selbst ihr Captain drängte
sich zu ihm vor, um ihm die Hand zu schütteln. Ihr fiel auf, dass der Captain
nicht an ihre Seite gestürzt kam; wahrscheinlich war er in Gedanken zu sehr mit
der Möglichkeit einer Wahlkampfspende beschäftigt, falls er sich entschließen
sollte, für das Amt des Rürgermeisters zu kandidieren.
    Das ist aber nicht sehr nett. Wieder war jenes Lachen in seiner
Stimme, das heiße Schauer über ihre Haut jagte und in ihrem Inneren ein Feuer
entzündete. Jaxon schaute sich verstohlen um, um sich zu vergewissern, dass
niemand sie zu scharf beobachtete, als sich leise Röte in ihr Gesicht stahl.
    Ich fasse es nicht, wie sehr sich all

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