Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
Ihre
Schreckensherrschaft ist vorbei. Stellen Sie sich. Das wollen Sie doch. Sie
wollen es schon sehr lange Zeit.«
    Lucian hörte, wie Drake den Hörer auflegte und damit das Gespräch
beendete.
    Lucian wandte sich zu Jaxon um und sah sie aus seinen ruhigen, dunklen
Augen an. In seinem Gesicht war keine Reue zu erkennen, keine Furcht, nichts
bis auf die sengende Schwärze seiner Augen und die harte, fast grausame Linie
seines Mundes. Jaxon fühlte sich schwach und verletzlich. Er wirkte fest und
unerschütterlich, ein Fels in der Brandung, unbezwinglich.
    Behutsam streckte er eine Hand aus und legte sie an ihre Wange.
»Jaxon?«
    »Warum hast du das getan? Warum musstest du ihn provozieren?« Ihre
Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Du verstehst es nicht. Ich kann dich
nicht vor ihm beschützen. Er wird abwarten. Ein Monat, ein Jahr - ihm ist es
egal. Selbst wenn ich dich nie wiedersehe, wird er dir jetzt nachspüren. Du
weißt nicht, was du getan hast.«
    Jaxon zitterte am ganzen Leib. Sie sah so verloren und hilflos aus, so
jung und verletzlich, dass Lucian das Herz wehtat. Er bückte sich, hob sie in
seine Arme und drückte sie fest an sich, hielt sie so lange, bis seine
Körperwärme auf sie überging. Bis ihr unruhiger Herzschlag sich seinem stetigen
Rhythmus anglich. Bis das Brennen in ihrem Magen nachließ.
    Wie machte er das? Jaxon schmiegte sich an seine starke, muskulöse
Brust und gestattete sich den Luxus, sich noch ein paar Minuten lang geborgen
zu fühlen. Er gab ihr das Gefühl, dass alles in Ordnung war, solange sie in
seiner Nähe blieb. Lucian schien die Fälligkeit zu haben, sein Selbstvertrauen
an sie weiterzugeben.
    Schließlich stieß Jaxon sich
von ihm ab, und er ließ sie wieder herunter. »Du hast dich von Anfang an zur
Zielscheibe gemacht, stimmt's? Du behauptest, dass du mein Verlobter bist und
dass du einen Haufen Geld hast, um in die Schlagzeilen zu kommen. Es steht doch
in allen Zeitungen, oder etwa nicht? Der gut aussehende Multimillionär und die Polizistin.
Ich wette, das ist ein Knüller. Du wusstest, dass Drake es lesen und dich aufs
Korn nehmen würde.«
    Er zuckte ungerührt die Achseln, ohne den Blick von ihr zu wenden. Die
Bewegung seiner breiten Schultern war fließend und männlich, ein Zeichen unterschwelliger
Stärke, das ihr verriet, dass sie Recht hatte. »Ich hatte keine Möglichkeit,
seine Spur aufzunehmen, ohne mehr über ihn zu wissen. Mit deinen Erinnerungen
hatte ich einen Anfang. Jetzt wird er mir die Sache wesentlich leichter machen.
Falls er nicht aufgibt, wird er wütend genug sein, um Fehler zu machen. Er wird
sich zeigen. Er wird seine übliche Geduld verlieren. Er hat die Kontrolle
über dich verloren. Seit der Zeit, als du ein kleines Kind warst, hat Tyler
Drake geglaubt, Macht über dich zu haben. Dass das in Frage gestellt wird, ist
ihm noch nie passiert.«
    »Er
wird nicht aufgeben«, sagte Jaxon überzeugt.
    »Wahrscheinlich nicht«, stimmte er freundlich zu. »Drake ist geistig
unausgeglichen, und ich war nicht in der Lage, eine Verbindung zu ihm
herzustellen.«
    »Warum ich? Was ist an mir, dass er so auf mich fixiert ist?« Ihre
großen dunklen Augen wanderten über Lucians Gesicht. »Wie hast du mich gefunden? Warum ist
dieses ... dieses Ding zu deinem Haus gekommen, obwohl es von dir ganz offensichtlich
nichts wollte?« In jäher Erkenntnis wich sie einen Schritt zurück. »Ich war es,
nicht wahr? Ich habe es irgendwie angezogen.«
    Sein Lächeln verriet kaum Freude, eher die Anerkennung ihrer Fähigkeit,
die Dinge zu durchschauen. »Du bist viel empfänglicher für übernatürliche
Phänomene, als dir bewusst ist,
    Liebes. Dein Denken mit meinem
zu vermischen, hat dir mehr an Informationen gegeben, als ich geplant hatte.«
    »Sag es mir einfach.« Sie wartete geradezu mit angehaltenem Atem auf
seine Antwort, aber genauso wie sie jedes Mal eine Gefahr erkannte, kannte sie
die Wahrheit.
    Lucian seufzte. »Ich weiß, was du denkst, Jaxon, aber es ist
komplizierter, als du ahnst. Du bist als Mensch ziemlich einzigartig, weil du
über ein starkes übersinnliches Wahrnehmungsvermögen verfügst. Unsere Spezies
kann nur Menschen mit übersinnlichen Kräften umwandeln; alle anderen verHeren
bei dem Versuch einer Umwandlung den Verstand. Für die männlichen Wesen unter
uns ist es unabdinglich, eine Gefährtin zu finden. Das habe ich dir erklärt.
Vampire - jene Karpatianer, die ihre Seelen verloren haben und keine Erlösung
finden können - suchen

Weitere Kostenlose Bücher