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Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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müssen. Aber
schießen konnte sie nicht auf ihn. Der Gedanke, ihm wehzutun, war unerträglich.
    Lucian bewegte sich so schnell, dass sie nur einen verschwommenen
Schatten wahrnahm. Nein, nicht einmal das. Den einen Moment noch stand er in
der Tür, und im nächsten hielt er ihre Waffe in seiner Hand und hatte beide
Arme um sie gelegt. »Du findest es nur abstoßend, mein Engel, weil du noch
nichts anderes als das Böse kennst.«
    Ihm so nahe zu sein, war gefährlich. Sein Körper war hart und heiß und
voller Verlangen, ein Verlangen, das sie selbst bis in die Zehenspitzen spürte.
Ihr schnelles Atmen verriet sie, ihr rasender Puls, ihr eigener Körper. Sie
spürte, dass Tränen hinter ihren Augen brannten.
    »Sag mir, dass du meine Reaktion auf dich beeinflusst«, wisperte sie
und hob das Gesicht, um das seine zu studieren.
    Seine herben Züge wurden sofort weicher, und seine stählernen Arme
lockerten ihren Griff. »Du weißt, dass es nicht so ist. Ich habe dich nur zum
Nachgeben gezwungen, als ich dich geheilt habe, dich an mich gebunden habe, und
als du Schlaf brauchtest. Du bist die andere Hälfte meiner Seele. Ich kann
nicht von dir getrennt sein, Jaxon. Das habe ich mir nicht ausgedacht.« Seine
Hand strich zärtlich über ihr Gesicht. »Glaubst du, ich möchte dir Kummer
bereiten? Schau in mein Inneres und erkenne die Wahrheit. Ich will nur dein
Glück. Wirklich, mein Liebes, ich würde bereitwillig mein Leben geben, wenn ich
wüsste, dass du es so willst und ohne mich glücklich wärst, aber so ist es
nicht.« Sein Mund streifte ihre Stirn, ihre Augenlider. »So ist es einfach
nicht, meine kleine Liebste.«
    »Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich so etwas akzeptiere.«
    »Ich habe keine andere Wahl. Es ist meine Art zu leben, Jaxon. Ich bin
Karpatianer. Daran kann ich nichts ändern. Und ich würde es nicht ändern
wollen.« Sein Mund fand zu ihrem, und seine Lippen strichen ganz sanft über
ihre Mundwinkel. Die Berührung löste ein Zittern in ihrem Inneren aus. »Ich
lebe von Blut, Liebes, aber ich töte nicht dafür. Ich habe mein Leben der
Erhaltung deiner und meiner Spezies geweiht.«
    »Aber,
Lucian ...«, versuchte sie zu protestieren.
    »Es
ist anders, mehr nicht. Es ist etwas, das dir fremd ist.«
    Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. »Du schläfst aber nicht in
einem Sarg, oder?« Es war als Scherz gemeint, kam aber ängstlicher heraus, als
sie beabsichtigt hatte.
    Lucian wählte seine Worte mit Bedacht. »In all den Jahrhunderten
meines Daseins habe ich unter all den Vampiren, die ich gejagt und vernichtet
habe, nicht einen einzigen gefunden, der in einem Sarg schlief. Und sollte
jemand auf diese Idee kommen, wären es mit Sicherheit zuerst die Untoten.«
    »Das ist immerhin etwas Gutes.« Jaxon zog sich fast unmerklich von ihm
zurück, als könnte sie sich eine seltene Krankheit zuziehen, wenn sie ihn
berührte. »Ich glaube nicht, dass ich mich an diese Sarggeschichte jemals
gewöhnen könnte. Kannst du rückgängig machen, was du getan hast?« Sie
versuchte, möglichst sachlich zu klingen. Sie war sehr müde und wollte sich
bloß irgendwo hinlegen und an nichts mehr denken.
    »Selbst wenn ich es könnte, würde ich es nicht wollen. Ich will dich
nicht aufgeben.« Seine Hände sanken herab. »Das ist egoistisch von mir, ich
weiß, aber ich kann nicht anders. Es geht nicht nur um mein Wohl, Jaxon,
sondern auch um deins - und das von anderen.«
    Sie hob eine Hand und schenkte ihm ein müdes Lächeln. »Es reicht,
Lucian. Mehr kann ich im Moment nicht verkraften. Lass uns irgendetwas ganz
Normales machen.« Jaxon biss sich auf die Unterlippe, und eine kleine
Sorgenfalte bildete sich auf ihrer Stirn. »Ich weiß nicht, was normale Leute machen.
Weißt du es?«
    Seine Hände umrahmten ihr Gesicht, und seine Daumen strichen in einer
zarten Liebkosung über ihre seidenweiche Haut. Er musste sie einfach berühren.
Er schien dieser Versuchung nicht widerstehen zu können. »Du siehst müde aus,
Jaxon. Du solltest dich ausruhen.«
    »Ich dachte, wir könnten vielleicht einen Spaziergang über das
Grundstück machen. Ich würde mich gern ein bisschen draußen umschauen.«
    »Das Terrain sondieren. Natürlich möchtest du das. Es ist so normal.«
    Sie musste lächeln. »Vielleicht hast du Recht. Anscheinend weiß keiner
von uns, was man machen soll, wenn man nicht gerade einen Mörder zur Strecke
bringen will.«
    Sein Lächeln war träge und sexy. »Ich habe nicht gesagt, dass mir nicht
andere,

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