Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
Jeder Instinkt in ihm drängte
darauf, sie in die Arme zu nehmen und mit ihr davonzulaufen, ihren Körper in
Besitz zu nehmen und sie unauflöslich an ihn zu binden. Lucians Geist war ein
Schatten in ihrem; er wusste, dass sie nicht imstande sein würde, ihm zu
widerstehen, aber es war nicht das, was sie wollte. Es kostete sie immer noch
Mühe, seine Existenz und ihr seltsames inneres Band zu akzeptieren. Mit einem
Seufzer umfing er ihre schlanke Gestalt mit seinen Armen und ließ sich auf ein
Knie fallen. Kommt zu mir, Brüder und Schwestern. Kommt und lernt meine Gefährtin
kennen.
    Die
Wölfe kamen aus dem Wald gelaufen, begierig darauf,
    Jaxon in ihrem Rudel willkommen
zu heißen. Lucian hielt sie fest, um sie körperlich ebenso wie geistig zu
beruhigen. In ihrem Kopf hörte sie seine leise, beschwichtigende Stimme; sein
Herz und seine Lungen kontrollierten ihre Organe, sodass es ihr gelang, mitten
in dem großen Rudel Ruhe zu bewahren. Die Tiere drängten sich an ihre Beine,
rieben sich an ihren Schenkeln, forderten sie auf, ihre Hände in ihrem Fell zu
vergraben. Als Jaxon zögerte, führte Lucian ihre Hand, sodass ihre Handfläche
in dem dichten, dunklen Pelz eines der größeren Wölfe versank.
    Jaxon spürte, wie ein Lächeln reiner Freude ihre Lippen verzog. Fast
hatte sie das Gefühl, sie könnte sich in die Tiere hineinversetzen, Rilder von
allem sehen, was sie dachten und fühlten. Ihr Fell war unglaublich weich und dicht.
Es war eine wunderbare Erfahrung, einem wilden Tier so nahe zu sein, es
anzufassen und von ihm akzeptiert zu werden.
    Sie wandte sich zu Lucian um. »Was für ein herrliches Gefühl! Machst
du das schon dein Leben lang?«
    »Ich würde sagen, seit Jahrhunderten, aber ich weiß, wie sehr dir
dieses Wort missfällt«, zog er sie auf.
    Sie
schnitt ein Gesicht. »Du bist schrecklich.«
    Er fuhr ihr durchs Haar, behandelte sie wie ein Kind, nicht wie die
Frau, die sie war. Jaxon war müde. Er konnte spüren, wie erschöpft sie war.
Ihre Wunden waren noch nicht ganz geheilt. Sie brauchte Nahrung, auch wenn sie
sich innerlich gegen dieses spezielle Redürfnis sträubte. Lucian schickte die
Wölfe wieder in den Wald, hob Jaxon in seine Arme und brachte sie ins Haus
zurück.
    »Ich
kann sehr gut selbst gehen«, wandte sie ein.
    »So
geht es schneller. Deine Beine sind kurz.«
    »Sind sie nicht!« Sie war ehrlich beleidigt. »Wie kannst du so etwas
sagen!«
    Er lachte und legte sie auf die weichen Polster des Sofas in seinem
Wohnzimmer, wo es anheimelnd warm war. »Ich muss heute Abend noch kurz weg. Du
bleibst natürlich schön brav zu Hause.«
    Sie sah ihn aus großen, unschuldigen Augen an. »Was meinst du denn, was
ich heute Abend noch vorhatte? Tanzen gehen? Das muss noch ein paar Tage
warten.«
    »Versprich mir, dass du versuchen wirst, etwas zu essen.«
    »Bestimmt.« Sie nickte feierlich.
    Lucian betrachtete sie aus halb geschlossenen Augen. »Warum habe ich
das unbestimmte Gefühl, dass ich dir nicht trauen kann?«
    »Du hast die längsten und dunkelsten Wimpern, die ich je gesehen habe«,
bemerkte sie und versuchte, nicht auf seine Augen zu starren. »Du gehörst
hinter Gitter. Es ist gefährlich, dich in die Nähe von Frauen zu lassen.«
    »Mir ist nicht aufgefallen, dass du mich anhimmelst, mein Engel.«
    »Gott sei Dank.« Jaxon kuschelte sich in die Kissen und lächelte ihn
an. »Du nimmst hoffentlich zur Kenntnis, dass ich dich nicht einmal frage, wo
du hinwillst. Ich bin einfach froh, dich eine Weile los zu sein.«
    »Das ist aber nicht sehr nett.«
    »Denk dran, wenn du wieder über diese Sache mit der Gefährtin fürs
Leben nachdenkst. Ich bin kein sehr netter Mensch«, sagte sie selbstgefällig.
    Er lachte leise. »Ich muss meine Bitte, dass du im Haus bleibst, nicht
mit ein paar Hilfsmaßnahmen untermauern, oder?«
    Ihre dunklen Augen sprühten Feuer. »Das wirst du nicht tun!«
    »Meinst du?« Seine Stimme war so sanft wie immer.
    Jaxon bemühte sich, möglichst fügsam auszusehen. »Bin ich etwa in der
Verfassung, wie ein Idiot durch die Gegend zu laufen? Aber du brauchst
Bodyguards. Nimm den Chauffeur. Er sieht so aus, als ob er sich in einer Krise
ganz gut schlagen würde. Nicht dass ich die Absicht hätte, mir Sorgen um dich
zu machen, wohlgemerkt.«
    Seine weißen Zähne blitzten angesichts dieser faustdicken Lüge auf.
»Falls du mich brauchst, setzt du dich einfach geistig mit mir in Verbindung.
Wir können jederzeit miteinander reden.«
    Sie wedelte mit der Hand.

Weitere Kostenlose Bücher