Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Duane
Vom Netzwerk:
lächeln. Picard schaute leicht ironisch drein. »Ich nehme an, Sie beziehen sich damit
    nicht nur auf das handwerkliche Können.«
    »Nein, Sir. Normalerweise nimmt der Computer Veränderungen vor, entsprechend den Veränderungen in Ihrem Körper, und benutzt Ihre letzte Uniform als Schablone. Aber wenn ich mich nicht völlig irre, lag er hier ziemlich daneben. Der Computer, der die Uniform hergestellt hat, wußte nicht genau, wie er sie schneidern sollte: Er hat andere Algorithmen benutzt und sie völlig verpfuscht. Was dieser Bursche da anhat, ist unter Garantie nicht die Uniform, die er normalerweise trägt. Wie auch immer die aussehen mag.«
    »Nun ja. Jemand hat sich viel Mühe gemacht, einen Betrüger an Bord meines Schiffes zu bringen. Ich habe vor, der Sache auf den Grund zu gehen – vorzugsweise human, aber...« Picard berührte seinen Kommunikator. »Picard an Counselor Troi.«
    »Ja, Captain?«
    »Bitte nehmen Sie Zugriff auf die Informationen über den Eindringling, die sich zur Zeit in Dr. Crushers Terminal befindet. Dann würde ich mich freuen, Sie in der Krankenstation zu sehen, damit Sie uns Ihre Eindrücke mitteilen können.«
    »Ich mache mich sofort an die Arbeit, Sir.«
    »Zuerst noch etwas anderes, Mr. LaForge«, sagte Picard. »Wir haben von diesem Eindringling erfahren, als wir seine Anwesenheit im Computerkern entdeckten. Warum wurden wir nicht darauf aufmerksam gemacht, daß jemand an Bord transportiert wurde?«
    »Keine Ahnung, Captain.« Geordi schaute verlegen drein. »Ich überprüfe das.«
    »Ich erwarte bei der späteren Konferenz der Abteilungsleiter Antworten. Mittlerweile« – der Captain schaute durch das Glas hinaus – »bin ich gespannt darauf, was die Counselor herausfindet.«

    Nachdem Deanna Troi sich das Band von Stewarts Festnahme angesehen und Dr. Crushers Bericht gelesen hatte, begab sie sich mit einem unbehaglichen Gefühl zur Krankenstation. Sie kannte Stewart beiläufig, war ihm einmal im Gesellschaftsraum begegnet; er hatte sie und einige andere Mannschaftsmitglieder eingeladen, sich seine Pflanzensammlung anzusehen, und sie hatten einen fröhlichen Nachmittag in einem der Gewächshäuser verbracht. Doch seine medizinischen und psychologischen Bewertungen waren stets unauffällig gewesen. Er war ganz einfach ein gutes, unauffälliges Mitglied der Crew, und seine Leistungen waren weder schlecht noch übermäßig gut. Er interessierte sich für die Forschung und hatte hervorragende Arbeit bei einer der undurchdringlicheren außerirdischen DNS-Analoga geleistet. Die Vorstellung, dieses Crewmitglied würde versuchen, in den Computer einzubrechen, war lächerlich... aber sie wußte je bereits, daß er es nicht war. Es schien keine andere Möglichkeit zu geben, die Daten zu lesen, wie unmöglich auch immer sie ihr vorkommen mochten.
    Doch sie verspürte Unbehagen über das plötzliche Erscheinen dieser zusätzlichen Person, die in einem Körper steckte, den sie zu kennen glaubte. Wie immer, wenn Deanna Unbehagen verspürte, hatte sie das Gefühl »fortgeschafft« – sie war der Sache sofort auf den Grund gegangen, hatte sich mitten in das Unbehagen hineinbegeben, es so lange ausgekostet, daß sie sich nicht mehr unbehaglich fühlte, und es dann vorübergehend versiegelt. Leider hatte sie keine Zeit gehabt, so hart an sich zu arbeiten, daß sie sich völlig beruhigt hätte. Der angespannte Tonfall in der Stimme des Captains hatte ihr klargemacht, daß die Zeit von ausschlaggebender Bedeutung war. Doch auf dem Weg zur Krankenstation fragte sie sich noch immer, was sie dort finden würde.
    Sie blieb lange vor der Tür stehen und sah, was sie fühlte. Sie nahm einen Knoten angespannter Konzentration wahr, der aus dem Captain, Geordi und Beverly bestehen mußte, denn er bestand aus drei verschiedenen Ausprägungen – eine ziemlich ungestüm und konzentriert, eine kühl und nachdenklich, während die dritte sich nur mit Schwierigkeiten unter Kontrolle halten konnte. Wie immer konnte sie an den Rändern der Gefühle fast Gedanken hören, aber eben nur fast. Sie hatte schon lange aufgehört, sich darüber zu ärgern.
    Außer den beiden Sicherheitswächtern – deren Gefühle, wachsam und ein wenig argwöhnisch, konnte sie deutlich wahrnehmen – befand sich noch eine weitere Gefühlsquelle in dem Raum. Diese andere – es war ganz bestimmt nicht Stewart. Selbst wenn ihr der Bericht über seinen körperlichen Zustand nicht vorgelegen hätte, hätte sie es sofort gewußt. Mark

Weitere Kostenlose Bücher