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Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Duane
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nicht klar ausmachen, und in erster Linie kam es hier auf Klarheit an.
    Stewart schluckte. »Sie haben mir gesagt: ›Wir beamen Sie auf eine andere Enterprise . Sie wird wie unsere Enterprise aussehen, ist es aber nicht. Sie dürfen mit niemandem sprechen, dem Sie dort begegnen.‹« Stewart wandte sich ab, und sein Gesicht fiel ein. »Ich bin bereits tot.«
    »Noch nicht«, sagte Troi tröstend, doch der Ausdruck des nackten Entsetzens in dem auf sie gerichteten Blick des Mannes...
    »Bitte nicht!« rief er. »Bitte, Counselor, ich sage Ihnen...«
    Und erneut diese Sturzflut der Furcht, der Furcht vor ihr , als stünde der unausweichliche Tod neben seinem Bett. Sie hielt ihr Gesicht ganz ruhig und nickte ihm zu, er solle fortfahren.
    Er rang wieder nach Luft. »›Gehen Sie in den Computerkern‹, haben sie gesagt und mir ein paar Kodes gegeben. ›Die verschaffen Ihnen Zutritt auf erster Ebene, besorgen Sie sich diese Dateien...‹« Er rasselte zahlreiche Dateinamen herunter.
    Aus dem Augenwinkel sah sie, daß Geordi sich über das Terminal der Ärztin beugte und sich Notizen machte. Als er fertig war, schüttelte Deanna den Kopf. »Wer sind sie .«
    »Commander Riker«, sagte Stewart, »und Mr. LaForge.«
    »Na schön. Was noch?«
    Er betrachtete sie mißtrauisch, und all seine Gefühle brodelten in ihm: ein Mann, der sah, wie jemand sich äußerst ungewöhnlich benahm, nicht wußte, was er davon halten sollte, und trotzdem eine Todesangst hatte.
    »Sie haben gesagt: ›Hier ist ein Sender, mit dem Sie die Dateien öffnen können, die wir brauchen. Nachdem Sie sich Zutritt verschafft haben, geben Sie die Daten dort ein. Wenn Sie damit fertig sind, kehren Sie wieder auf das Schiff zurück und warten einfach. Wir holen Sie zurück, beamen Sie etwa sechs Stunden später heraus.‹« Er schluckte erneut. »Das war nicht vorgesehen«, sagte er stöhnend. »Ich habe mein Bestes gegeben, ich habe es versucht... ich habe die Daten gesendet! Warum soll ich jetzt bestraft werden?«
    »Niemand wird Sie bestrafen«, sagte Troi erschüttert. Der Blick aus reinem, haßerfülltem Unglauben, den Stewart auf sie gerichtet hatte, war ein armseliges Echo der Explosion aus Zorn und Verrat, die sie nun traf.
    »Ach, hören Sie schon auf, Counselor«, sagte er sarkastisch und verwandelte den Titel in ein Schimpfwort. »Warum wären Sie sonst hier? Jeder weiß doch, daß Sie es nicht ertragen können, bei einer kleinen ›Konditionierung‹ übergangen zu werden. Besonders im Augenblick. Eine der ›unheimlichen Phasen‹ einer Betazoidin, und wie ich gehört habe, ist es bei Ihnen schlimmer als sonst...« Und dann riß er sich zusammen. Eine Furcht ergriff ihn kurzzeitig, die sogar noch schlimmer war als die vor ihr . Er schaute sich in dem Raum um, sah, daß der Captain, Geordi und Crusher ihn betrachteten, und sein Gesicht drückte wieder absolute Hoffnungslosigkeit aus. »Sind sie echt?« flüsterte er. »Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr, oder? Sie werden mich jetzt töten, nicht wahr? Für ihn .« Als der Blick des Mannes auf Picard fiel, durchbohrte von all dem unzusammenhängenden Gestammel diese Spitze des kalten Schreckens Deanna wie ein Speer. Hätte man das Gefühl in Worte kleiden können, wäre »Gebt alle Hoffnung auf, ihr, die ihr hier eintretet...« eine gute Umschreibung gewesen. Keine Hoffnung. Versagt, er hat gesehen, daß ich versagt habe, der Captain hat gesehen, daß ich versagt habe... ein Todesurteil. »Bringen Sie es hinter sich«, sagte Stewart krank vor Angst und drehte sich zusammengesunken zur Wand um: ein Mann, der darauf wartete, erschossen zu werden.
    Bei Troi hatten sich angesichts des Ansturms solcher Verbitterung bereits Kopfschmerzen eingestellt. Gleichzeitig war sie ziemlich verärgert. Das Problem besteht darin , dachte sie, daß ich nicht weiß, welche Fragen ich stellen muß. Oder wie ich sie stellen soll. Ich kann nur im dunkeln tasten und auf das Beste hoffen. »Die Sicherheitswächter«, sagte sie. »Es sollte ihr Schaden nicht sein, haben Sie zu ihnen gesagt. Wie haben Sie das gemeint?«
    Stewart warf ihr einen schrägen Blick zu. Die Frage lenkte ihn vorübergehend von seinem Entsetzen ab, so daß normalere Reaktionen sich kurzzeitig durchsetzen konnten. »Wenn jemand an Bord dieses Schiffes das wissen sollte, dann Sie«, sagte er. »Ein kleiner Vorfall nebenher, jemand wird von der Beförderung ausgeschlossen, hier und da eine kleine Bestechung, ein Wort, das man jemandem

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