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Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Duane
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den Ausdruck als Parodie des ihren. »Oder wollen Sie sich nur davon überzeugen, daß die Sicherheitsvorkehrungen des Captains nicht so leicht durchbrochen werden können?«
    »Davon überzeuge ich mich regelmäßig.«
    »Nun, ich versichere Ihnen, Counselor« – und er sprach das Wort fast wie eine verunglimpfende und häßliche Verwünschung aus –, »falls mit dieser Mission etwas schiefgeht, dann nicht, weil ich in irgendeiner Art und Weise versagt habe. Und das können Sie Ihrem Vorgesetzten bei Starfleet auch mitteilen, ganz gleich, wer dort diese Woche die Peitsche schwingt. Lediglich ein Angehöriger Ihres Stabs hat versagt.« Er lächelte. »Haben Sie mit Kowalski ein kleines persönliches Problem? Vielleicht ist er schneller befördert worden, als Ihnen recht ist?«
    Troi lächelte ebenfalls, wandte ihm – ein großes Risiko – den Rücken zu, ging langsam zu dem Bullauge und schaute ins All hinaus. Sie rang um ihre Fassung. Nicht allzuweit entfernt nahm sie Vorbereitungen und Eifer wahr; aber viel näher, unmittelbar hinter ihr, verspürte sie mehrere Emotionen auf einmal, Argwohn, Erheiterung und Vergnügen – ein Vergnügen, das sie nicht länger wahrnehmen wollte.
    »Sie wissen ja, wie es in meiner Abteilung ist«, sagte sie, schaute über die Schulter zurück und ließ wieder ihr Lächeln aufblitzen. »Die gelegentlichen Meinungsverschiedenheiten. Nicht alle meine Leute sind ständig meiner Meinung.«
    Der andere Picard kicherte leise. »›Gelegentlich‹«, sagte er spöttisch. »In letzter Zeit scheint dies öfter als nur gelegentlich aufzutreten. Nein, es war wohl kein Beförderungsproblem. Vielleicht eine flüchtige Abendunterhaltung, mit der etwas schiefgegangen ist? Ein Crewmitglied, das bezüglich Ihrer... Vorlieben vielleicht nicht die nötige Diskretion gewahrt hat?« Das Lächeln wurde breiter. »Also wirklich, Sie konnten ja kaum zulassen, daß jemand herumläuft und darüber spricht. Andere könnten auf falsche Gedanken kommen. Also versprechen Sie einem Angehörigen Ihrer Abteilung einen kleinen Gefallen – dieser oder jener Art –, wenn er mal bei einem Kollegen vorbeischaut, der auf einsamem Posten Wache hält. So etwa ist es gelaufen?« Er trat noch näher an sie heran, und sie konnte ihm nicht ausweichen. »Oder vielleicht auch nicht«, sagte der andere Picard, und seine Stimme wurde zu einem Flüstern. »Vielleicht...«
    Sie sollte nicht erfahren, welche andere Möglichkeit er in Betracht zog, denn in diesem Augenblick trat Geordi leise hinter den zweiten Picard und drückte ihm den Injektor auf den Rücken. Seine Augen wurden groß; er griff nach Troi. Sie trat zur Seite, und er stürzte, doch die Vernunft überwand ihren Ekel, und sie fing ihn auf, um zu verhindern, daß sein Körper allzu laut auf den Boden schlug.
    »Wie lange wird er schlafen?« fragte der Captain, als er das Bad verließ.
    »Normalerweise zwischen drei und vier Stunden«, sagte Geordi, »doch das kann schwanken. Dr. Crusher hat mir erklärt, daß es auf das Gewicht und die jeweilige Körperchemie ankommt. Wenn wir ganz sichergehen wollen, dürfen wir mit höchstens drei Stunden rechnen.«
    »Ich hoffe, daß wir bis dahin hier heraus sind«, sagte Picard, »und wieder zu Hause – oder zumindest auf dem Weg dorthin.« Troi beobachtete, wie er zu der gekrümmten Gestalt hinabschaute. Der Bewußtlose trug eine Uniform von jenem Schnitt, für die sich auch ihr Picard entschieden hatte.
    »Nun ja«, sagte Picard leise. »Eine gewisse Ähnlichkeit besteht. Und noch schlimmer... was Uniformen betrifft, ist sein Geschmack genauso schlecht, wie ich es befürchtet habe. Aber egal. Mr. LaForge, haben Sie Ihr Versteck bereits ausgewählt?«
    »Ja, Sir. Deck sechsunddreißig, der Rumpfschild-Generator auf der Steuerbordseite achtern. Daneben befinden sich zwei kleine Wartungskammern. Wir benutzen sie hauptsächlich zu Lagerzwecken. Es sind die Räume...« Er rasselte die Ziffern herunter, die ihre Positionen im Koordinatensystem des Schiffes markierten.
    »Alles klar«, sagte Picard. »Wir riskieren einen letzten Transport innerhalb des Schiffes – es gibt keine andere Möglichkeit, hier herauszukommen, ohne bemerkt zu werden. Counselor, Ihr Gegenstück?«
    »Sie ist in ihrem Quartier, Sir, und meditiert gerade. Ich kann mir vorstellen, daß sie das hier ziemlich häufig machen muß.«
    Picard nickte. »Vorausgesetzt, Sie hat Ihre Fähigkeiten – wie kann ich bei ihr ›bestehen‹?«
    »Wenn man nach den

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