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Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Duane
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sich. LaForge holte den isolinearen Chip mit dem Suchprogramm hervor und schob ihn in das Laufwerk. »Computer«, sagte Picard, »lies das Programm auf dem Datenträger.«
    Ein leises Piepsen.
    »Führe das Programm aus.«
    »Programm erfordert die mit Paßwort bestätigte Autorisierung durch die Sicherheitschefin«, sagte der Computer.
    »Ich autorisiere die Ausführung des Programms«, sagte der Captain streng.
    »Programm erfordert die mit Paßwort bestätigte Autorisierung durch die Sicherheitschefin.«
    Der Captain seufzte. »Abbrechen.«
    »Abgebrochen.«
    »Merde« , sagte Picard leise. »Nun ja, ich mußte es versuchen. Normalerweise kann ich auf diesem Schiff jede Funktion autorisieren und jeder anderen beliebigen Person zuweisen. Was für ein Schiff...« Er schüttelte den Kopf. »Egal. Uns wird bald etwas anderes einfallen. Ich ziehe mich um.«
    Er ging zum Schrank und griff zweifelnd hinein. »Ich weiß nicht, ob man zu bestimmten Gelegenheiten bestimmte Uniformen tragen muß. Aber viel Auswahl gibt es ja nicht.« Er betrachtete die Uniformen und entschied sich für eine.
    »Wie stehen die Chancen, daß er heute diese Uniform trägt, Captain?« fragte Geordi leise.
    Picard verzog das Gesicht. »Zu diesem Zeitpunkt können wir Chancen nicht genau einschätzen. Ich habe einfach die genommen, die ich am wenigsten gern tragen würde, hätte ich in der Angelegenheit etwas zu sagen. Entschuldigen Sie mich.« Er zog sich ins Badezimmer zurück, um sich umzuziehen.
    »Das ist aber seltsam«, sagte Geordi. Er stöberte noch immer im Schrank herum.
    »Was?«
    Er zog das Oberteil einer Uniform heraus, das dem ähnelte, das der Riker dieses Universums getragen hatte. Es war eine Art Weste, die die Arme freiließ, aber bei diesem Stück waren die Schultern bedeckt, und auf jeder verlief ein funkelndes Goldband als Litze bis zum Halsausschnitt. Das Teil selbst war in einem dunklen Kastanienbraun gehalten, das wie geronnenes Blut aussah und genauso funkelte wie das blaue Material in Trois Rock.
    Sie runzelte die Stirn, als sie es sah. »Es wird ihm gut stehen, aber aufgrund seiner natürlichen Bescheidenheit gehe ich nicht davon aus, daß es ihm gefallen wird.«
    »Nein, das habe ich nicht gemeint.« Geordi stieß mit dem Finger auf den Kommunikator, der am Brustteil der Uniform befestigt war. Nichts geschah. »Unsere piepen zumindest, wenn eine lebende Hand sie berührt. Vielleicht ist er auf den Captain geeicht.«
    »Er kann es ja mal versuchen, wenn er herauskommt...« In diesem Augenblick erfaßte sie ein schnelles Aufwallen von Emotionen unmittelbar vor der Tür, von dem Posten, der dort stand. Wachsamkeit, als Schritte erklangen, und dann Erkennen.
    »Schnell!« flüsterte sie, entriegelte die Tür und stieß Geordi zurück, so daß er von der Tür aus nicht auszumachen war. Im nächsten Augenblick öffnete die Tür sich.
    Picard kam herein. Er schaute sich um und blieb stehen, als sein Blick auf sie fiel. Die Tür schloß sich hinter ihm.
    Sie wußte nicht, welchen Ausdruck sie auf dem Gesicht dieses Mannes zu sehen erwartet hatte. Doch nun bedachte er sie mit einem Ausdruck der leichten Überraschung, ja fast des Vergnügens. Doch hätte sie es nicht bereits gefühlt, hätte das Kräuseln der Lippen den Argwohn und die Verärgerung verraten, die er empfand. Allerdings wurden seine Empfindungen auch von Besorgnis und einer besonderen Art der Vorfreude gefärbt.
    »Counselor«, sagte er.
    Sie lächelte ihn an; ein leises Lächeln, wie sie es auf dem Gesicht ihres Gegenstücks auf der Brücke gesehen hatte. Es wirkte sehr gezwungen, und sie mußte ihre gesamte Willenskraft aufwenden, um es beizubehalten. »Captain«, sagte sie höflich und bemühte sich, ganz beiläufig zu klingen, als hätte sie jedes Recht, sich hier aufzuhalten.
    »Das ist ein unerwartetes Vergnügen«, sagte der Captain und kam langsam auf sie zu. »Normalerweise suchen Sie mein Quartier nicht auf – und schon gar nicht ohne Ihre Leute.«
    »Ich habe für meine Vorsicht gute Gründe«, sagte sie noch immer lächelnd.
    In die Erwartung mischte sich nun Erheiterung; gleichzeitig jedoch wuchs sein Zorn.
    »Sie scheinen die Vorsicht für den Augenblick aufgegeben zu haben«, sagte dieser Picard und trat noch näher an sie heran. Sie zwang sich, nicht zurückzuweichen. »Ich erfahre es sofort, wenn der Computer in meinem Quartier ohne meine Autorisierung benutzt wird. Oder ist das wieder einer Ihrer kleinen Tests?« Er lächelte, und sie erkannte

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