Dunkler Sturm - Roman
was sie vorhatten. Diejenigen, die ihr in der Nähe des College abgeschlachtet habt, haben uns zu euch geführt.«
»Zuerst wussten wir nicht, auf welcher Seite ihr steht, deshalb haben wir bis zu diesem Angriff auf das Mietshaus nicht eingegriffen«, fügte Jackson hinzu. »Was hatten diese Kreaturen mit euch vor?« De Mona sah ihn nicht an. Jackson beugte sich vor, damit sie sehen konnte, dass er es ernst meinte. »Spiel jetzt nicht die Schüchterne, Schwester; man hat uns da drin beinahe den Hintern aufgerissen, also ist es wohl nur fair, wenn du uns den Grund dafür verrätst.«
»Sie haben nach meinem Enkel und dem widerlichen Ding gesucht, das versucht, seine Seele zu beherrschen, der Nimrod«, erklärte Redfeather gereizt.
Morgan sah ihn aufmerksam im Rückspiegel an. »Ich dachte immer, das wäre nur ein Mythos«, warf er über die Schulter zurück.
»Mythen bringen normalerweise keine Leute um«, erwiderte De Mona.
Jackson spielte mit einem seiner Messer. »Das kommt ganz darauf an, wen man fragt.«
»Nein, mein Freund, das hier ist real. Es ist real und schwirrt jetzt irgendwo in New York City herum«, erklärte Redfeather.
»Hast du das verstanden, Jonas?«, sagte Morgan in sein Headset.
»Ja, und ich suche auch bereits in der Datenbank danach« , kam die von statischem Rauschen untermalte Antwort.
»Wer zum Teufel ist Jonas?«, wollte De Mona wissen.
»Ein Freund.« Jackson machte sich nicht die Mühe, sich weiter zu erklären. Sie wussten immer noch nicht, wie weit sie der Dämonin und ihrem sterblichen Begleiter trauen konnten.
»Wo wir gerade dabei sind, Informationen auszutauschen: Wie lauten eure Geschichten?« Sie sah von Morgan zu Jackson.
»Ich war ein Opfer des Ghettos«, scherzte Jackson.
Morgan antwortete ernster. »Wie ihr wurden wir auf die eine oder andere Weise von den Armeen der Hölle berührt. Jackson«, er deutete mit einem Nicken auf seinen Gefährten, »wurde übel zugerichtet und dem Tod überlassen. Aber diese kleinen, mie sen Mistkerle, die dafür verantwortlich waren, weilen nicht länger unter uns.«
De Mona beugte sich vor und legte die Arme auf die Rückenlehne der Vordersitze. Morgans Augen zuckten nervös, also beugte sie sich noch weiter vor. »Und du?Was ist deine Geschichte?«
»Ich habe keine«, antwortete er und versuchte, sich auf die Straße zu konzentrieren. Er umklammerte das Lenkrad so fest, dass seine Knöchel weiß wurden.
»Blödsinn.« De Mona witterte seinen salzigen Geruch. »Selbst wenn du nicht diesen schicken Hammer hättest, würde ich einen von meiner Art erkennen.«
»Ich bin keiner von deiner Art, Mädchen.Von meiner Art gibt es niemanden mehr; dafür hat der Krieg gesorgt.« Seine Stimme klang belegt.
»Morgans Leute waren Nachfahren der Elementarwesen«, antwortete Jackson für seinen Freund. »Als die Neun Lords beschlossen, sich zu erheben, wandten sie sich hilfesuchend an die Elementarwesen. Einige schlossen sich ihnen an; diejenigen, die sich weigerten, wurden gejagt und vernichtet.«
»Cassie war die Letzte von uns«, spann Morgan den Faden der Geschichte weiter. »Meine süße kleine Cassie, die in ihrem ganzen Leben keiner Seele was zuleide getan hat. Sie wurde wie Vieh niedergemetzelt, unmittelbar vor ihrer Mutter. Ich lag hilflos da, während meine Familie für das Blut in meinen Adern und dieses Ding, das ich in Besitz hatte, bestraft wurde.« Er hob den Hammer hoch und wog ihn in der Hand. »Er war im Besitz meiner Familie, seit er erschaffen wurde, ein Geschenk für unsere Dienste und Treue. Die Armee der Finsternis suchte danach, und ich habe ihnen den Hammer gegeben, immer und immer wieder.« Er erinnerte sich an das blutige Gemetzel, das er im Namen seiner Familie angerichtet hatte.
»Tut mir leid«, sagte De Mona, die sich schämte, ihn gefragt zu haben.
»Das ist nicht deine Schuld, Kind. Während des Mordes an meiner Familie waren keine Valkrin anwesend, und die Kreaturen, die dafür verantwortlich waren … ich möchte ihnen nicht einmal die Ehre antun, ihre verfluchten Namen laut auszusprechen. Ich hatte gedacht, diese Kreaturen zu töten würde mir helfen, die Leere zu füllen, die meine Frau und mein Kind hinterlassen haben, aber das hat es nicht. Es hat mich einfach nur noch wütender gemacht. Deshalb mache ich weiter und schicke alle, denen ich begegne, zurück in die Grube.«
»Dann haben Ihre Vorfahren während der Belagerung ebenfalls gekämpft?«, erkundigte sich Redfeather.
»Vielleicht, oder
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