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Dunkler Sturm - Roman

Titel: Dunkler Sturm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Fenster in diesem Kellerraum befanden. Wenn es ein Sturm war, dann hatte er sich aus dem Nichts materialisiert. De Mona sah sich suchend nach den beiden anderen um und erblickte Redfeather auf allen vieren in einer Ecke. Wie sie hatte auch ihn dieser Windstoß ohnmächtig werden lassen. Sie starrte durch den stärker werdenden Regen, um herauszufinden, was aus Gabriel geworden war. Dann riss sie vor Staunen die Augen auf, denn er schien die Quelle dieses verrückten Sturms zu sein.
    Er stand mitten in einem Strudel aus Wind, in dem Papiere und Bücher unglaublich schnell herumwirbelten. In den Händen hielt er den Nimrod, der in seiner alten, juwelengeschmückten Schönheit erstrahlte. Blitze zuckten von dem Dreizack durch Gabriels Körper und verschwanden vor seinen Füßen im Boden. De Mona wollte ihm helfen, aber jedes Mal, wenn sie versuchte, hinter dem Sofa herauszukommen, drohte der Wind sie hinwegzufegen.
    »Es ist der Nimrod!«, übertönte Redfeathers Stimme den Wind.
    »Das weiß ich, aber wie zum Teufel können wir ihn abstellen?«
    »Wir müssen die Verbindung unterbrechen«, erklärte Redfeather, während er sich an einem Bücherregal entlangzog. Er hätte es fast bis zu Gabriel geschafft, als der junge Mann den Blick auf seinen Großvater richtete. Es war ein Blick aus Augen, die nicht ihm gehörten.
    »Die Jäger.« Gabriel stieß ein dämonisches Lachen aus. »Ihr wart immer die Selbstlosesten und Dümmsten von uns.« Langsam hob Gabriel den Dreizack und richtete ihn auf seinen Großvater. Blitze der Macht zuckten zwischen den beiden übrig gebliebenen Zacken hin und her und erstarben, als De Mona einen Stuhl auf Gabriels Rücken zertrümmerte.
    Die Reptilienaugen, die das Mietshaus von Redfeather aus dem Schatten beobachtet hatten, zogen sich zusammen wegen des blendenden Blitzes, der gerade durch das Kellergeschoss gezuckt war. Die natürlichen Instinkte des Nachtwandlers heulten ihn an, zu fliehen, doch die Angst vor seinem Meister hielt ihn an Ort und Stelle. Der Blitz dauerte nur ein paar Sekunden, doch der mystische Abdruck, den er hinterließ, war unverkennbar. Der Nachtwandler würde gut belohnt werden, wenn er seinem Meister diese Information überbrachte.
    Als er sich umdrehte, um wegzugehen, legte sich eine gewaltige Hand um seinen Hals. Dann wurde er mit so viel Wucht zu Boden geschleudert, dass fast alle Knochen in seinem Rückgrat brachen. Der Nachtwandler schlug wie verrückt mit seinen Krallen auf den kräftigen Arm seines Angreifers ein, stellte jedoch fest, dass dessen Haut hart wie Stein war. Graue Augen starrten ihn aus einem Gesicht an, das fast vollkommen von dichtem rotem Haar bedeckt war. Die Kreatur wusste, dass sich ihre Zeit in diesem Wirtskörper dem Ende näherte.
    »Höllenbrut!«, stieß der bärtige Mann hervor. Er hatte einen Bostoner Akzent, in dem noch ein wenig von seinem irischen Erbe durchklang. »Im Namen meines Herrn und meiner Familie werfe ich dich in die Grube zurück, aus der du hervorgekrochen bist!« Der Bärtige holte mit seinem mächtigen Arm aus und zertrümmerte mit seinem juwelengeschmückten Hammer den Schädel des Nachtwandlers. Der Schlag war so heftig, dass er in dem Beton darunter Risse hinterließ.
    Dann spuckte der Bärtige auf den verwesenden Leichnam des Wirtskörpers. »Möge dein finsterer Meister dich für dein Versagen bestrafen.« Er zog den Hammer aus dem zermalmten Schädel und betrachtete die schwarze Masse, die den Hammerkopf bedeckte. Vor seinen Augen absorbierte der Hammer die dunkle Substanz. Ganz gleich, wie oft er das schon gesehen hatte, es verblüffte ihn immer wieder.
    »Einer weniger«, sprach er in sein Headset.
    »Gut gemacht« , plärrte eine metallische Stimme im Kopfhörer zurück. »Sind noch andere Schleimschädel zu sehen?« Diesen Ausdruck benutzten der Bärtige und seine Partner, wenn sie über Nachtwandler redeten. Ihre beliebteste Methode, Nachtwandler zur Strecke zu bringen, war es, ihnen die Schädel zu zertrümmern. Und was auch immer als ihr Gehirn diente, sah aus wie Schleim, wenn es aus dem Kopf heraussickerte.
    Der Bärtige blickte sich um, bevor er antwortete. »Ich kann keinen sehen. Satans kleine Speichellecker sind vermutlich wieder in ihre Löcher zurückgekrochen.«
    » Ich schicke trotzdem Jackson, damit er sich umsieht, nur um sicherzugehen. Morgan, du könntest vielleicht kurz den Block durchsuchen« , sagte die Stimme.
    »Nicht nötig, Jonas. Wenn hier noch mehr von denen herumkriechen, machen

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