Dunkler Sturm - Roman
Jackson und ich kurzen Prozess mit ihnen, darauf kannst du wetten. Hast du schon eine Ahnung, warum sie so scharf auf dieses süße Pärchen sind?«
»Noch nicht. Wir wissen nur, dass die Schleimschädel sie auf dem Parkplatz angegriffen haben. Und normalerweise greifen sie in der Öffentlichkeit niemanden an. Jemand hat sie losgeschickt, damit sie den beiden einen Besuch abstatten. Meine Gabe schließt leider keine Videoüberwachung ein, und ihr seid zu spät am Tatort aufgetaucht, um sehen zu können, was tatsächlich passiert ist. Im Moment können wir nur spekulieren oder sie direkt fragen.«
»Denk nicht mal dran, mein Freund«, erwiderte Morgan. »Oder was würdest du tun, wenn ein eins neunzig großer Ire und ein Schwarzer, der einem Horrorfilm entsprungen sein könnte, dich nach einer Begegnung fragen, die du mit einem Rudel Zombies gehabt hast?«
»Es sind Dämonen, die von Leichen Besitz ergriffen haben« , korrigierte ihn Jonas. »Aber du hast vielleicht recht, was den direkten Weg angeht. Was ich wirklich gerne wüsste, ist, wie bei allen neun Höllen ihnen die Flucht gelungen ist – es waren mindestens zwei Schleimschädel und ein Dämon, den ich bisher noch nicht identifizieren konnte.«
»Vielleicht haben sie ihnen ja gedroht, die Polizei zu holen«, erwiderte Morgan sarkastisch.
»Das bezweifle ich ernsthaft. Wir behalten sie im Auge, bis wir herausfinden, was es mit ihnen auf sich hat.«
»Wir sind jedenfalls nicht die einzigen Feinde, die die Dämonen hier haben … Und was, wenn sie für eine andere eklige Fraktion dieses teuflischen Haufens arbeiten?«
Einen Moment lang herrschte Schweigen, bis Jonas’ verzerrte Stimme antwortete: »Dann bringen wir sie um.«
Aus den Schatten beobachtete ein weiteres Augenpaar den Lauf der Ereignisse. Erst als sein Besitzer davon überzeugt war, dass der Bärtige verschwunden war, trat er heraus und überprüfte die Lage. Der alte Mann warf einen ausdruckslosen Blick auf die Reste des Nachtwandlers und verzog das Gesicht.
»Armer Teufel«, sagte er. »Ich würde ja den Herrn bitten, gnädig mit dir zu sein, aber ich fürchte, dass meine Gebete unerhört bleiben. Es gibt keine Erlösung für die Lakaien von Belthon.« Der alte Mann blickte zu dem Haus von Redfeather und verzog das Gesicht. »Sei wachsam, junger Jäger, denn der Bischof ist erwacht, und sein Rachedurst ist unstillbar. Halte dich an deinen Glauben, denn nur der kann dich vor dem retten, was vor dir liegt.« Die Luft um den alten Mann waberte kurz, dann war er verschwunden.
9. Kapitel
»Du dummes Mädchen, du hättest ihn umbringen können!« Redfeather tastete sich durch die Ruine seines Arbeitszimmers. Die Möbel waren zertrümmert, und Bücher, in denen jahrhundertealtes Wissen verwahrt war, lagen jetzt als Aschehaufen auf den Resten der mächtigen Bücherregale. Der Nimrod hatte seine Macht gezeigt.
»Wenn ich mich recht erinnere, habe ich ihn gerade daran gehindert, Sie umzubringen!«, konterte De Mona.
Redfeather ignorierte sie und tastete sich weiter zu seinem Enkel vor. Gabriel lag auf dem Boden. Seine Kleidung qualmte. Der Nimrod war verschwunden, aber in der Luft lagen immer noch die Reste von Magie. Redfeather wollte Gabriels Puls fühlen, aber er zog seine Hand schnell zurück. Die Haut seines Enkels war noch zu heiß, um sie berühren zu können.
»Gabriel!«, rief Redfeather, aber der Junge rührte sich nicht. Der alte Mann lief hastig in das kleine Badezimmer, das an das Arbeitszimmer angrenzte, und kam mit einem nassen Handtuch zurück. Als er es dem jungen Mann auf die Stirn legte, stieg Dampf auf. Nach einigen Augenblicken war er jedoch abgekühlt genug, dass Redfeather ihn zur Couch tragen konnte.
»Was zum Teufel war das?« De Mona trat neben die Couch, während sich Redfeather um Gabriel kümmerte.
»Das war eine Kostprobe der Macht des Nimrod«, erwiderte Redfeather, der immer noch versuchte, seinen Enkel aufzuwecken.
»Eine Kostprobe?«, fragte De Mona ungläubig. »Himmel, dieser Sturm hätte fast das ganze Haus zerstört!«
»Liebes Kind, das war nur ein TropfenWasser in einem Ozean«, antwortete Redfeather ernst. »In den richtigen Händen könnte der Nimrod einen ganzen Wohnblock versetzen, und in den Händen des Dunklen Ordens könnte er die Menschheit versklaven.«
»Geht es ihm gut?«, erkundigte sich De Mona, als sie bemerkte, dass Gabriels Kleidung immer noch dampfte.
»Das hoffe ich«, antwortete Redfeather. Er legte ein Ohr auf Gabriels Brust.
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