Dunkler Sturm - Roman
stimmte, könnte dies den Beginn der nächsten Schlacht um die Menschheit ankündigen. Redfeathers Behauptung einfach abzutun bedeutete möglicherweise, dass sie sich leichtfertig einem Angriff der Armee der Finsternis aussetzten.
»Sagen Sie mir, wie Ihr Enkel in den Besitz des Nimrod gekommen ist«, forderte Angelo ihn auf, während er immer noch über seine Entscheidung nachdachte.
De Mona hob die Hand. »Ich fürchte, dafür bin ich verantwortlich.« Sie schilderte Angelo, wie der Dreizack in ihren Besitz gekommen und wie ihr Vater ermordet worden war.
Angelo schüttelte traurig den Kopf. »Das mit Ihrem Vater zu hören, tut mir leid, De Mona. Edward war ein guter Mann, und einen solchen Tod hat er nicht verdient. Aber sagen Sie mir, wo ist der Nimrod jetzt?«
»Bei Gabriel«, antwortete Redfeather.
Angelos Blick fuhr zu ihm herum. »Redfeather, der Nimrod ist eines der mächtigsten religiösen Artefakte, das die Welt je gesehen hat, und Sie haben es bei Ihrem Enkel gelassen?«
»Das war nicht meine Entscheidung. Bedauerlicherweise hat der Nimrod sich nicht nur im Geiste an meinen Enkel gebunden.« Redfeather erklärte ihm die Sache mit der Tätowierung und beschrieb ihm Gabriels Koma.
»Gott im Himmel, wie kann das sein?«, stieß Angelo hervor.
»Wir sind hierhergekommen, weil wir Antworten suchen, aber offenbar stellen Sie dieselben Fragen«, sagte De Mona. Sie hatte nicht unhöflich zu Angelo sein wollen, aber ihre Gedanken überschlugen sich unter dem Eindruck der Ereignisse der letzten Tage.
»Hüte deine Zunge, Dämon«, warnte Akbar sie. Wie schon zuvor auf der Türschwelle sank die Temperatur jetzt auch hier in der Kapelle.
De Mona stand direkt vor ihm. Ihre Finger wurden härter, und sie spürte ihre Transformation, aber diesmal hieß sie sie willkommen. »Wenn Sie versuchen, mir Angst einzujagen, müssen Sie sich schon etwas Besseres einfallen lassen.«
»Dann sollte ich vielleicht meine Bemühungen verstärken?«, erwiderte Akbar herausfordernd und hob die Hand. Ein Eiszacken erschien in seiner Handfläche.
»Das genügt«, sagte Angelo. Obwohl er die Stimme nicht hob, schien sie die ganze Kapelle zu erfüllen. »Akbar, dieses Mädchen hat einiges durchgemacht und verdient ein bisschen Mitge fühl.«
»Angelo, Sie lassen sich doch wohl nicht von ihren Lügen umgarnen?« Akbar war immer noch angespannt, aber das Eis schmolz bereits und tropfte alsWasser aus seiner Hand. »Sie haben selbst gesehen, wie die Valkrin uns im Stich gelassen haben. Also werden Sie doch dem Wort von Mercys Kind hoffentlich keinen Glauben schenken?«
»Nein, aber ich glaube dem Wort eines alten Freundes.« Er sah Redfeather an. »Wir werden innerhalb einer Stunde ein Team zusammenstellen, das ich persönlich anführen werde, um Ihren Enkel hierherzuholen.«
»Das ist unmöglich!«, wandte Akbar ein. »Sie sind zu wertvoll für den Orden, um eine solche Untersuchung zu leiten, Bruder Angelo. Sie sind die Essenz der Macht, die in diesen Mauern lebt, und wir dürfen das Risiko, Sie zu verlieren, nicht eingehen. Ich werde das Team leiten.«
»Akbar, ich weiß Ihre Sorge zu schätzen, aber ich glaube kaum, dass dieses Haus verschwindet, wenn ich für zwei Stunden fort bin. Ich werde mit Redfeather gehen und seinen Enkel holen.«
»Danke, Angelo, aber ich würde eigentlich lieber nur den Nimrod loswerden. Gabriel hat schon genug durchgemacht«, erwiderte Redfeather.
»Das verstehe ich, alter Freund, aber ich fürchte, dass sie beide hierhergebracht werden müssen. Wenn es stimmt, was Sie sagen, und der Dreizack mit Gabriel ein Band geknüpft hat, ist Ihr Enkel ebenso ein Teil des Rätsels wie dieWaffe selbst.«
»Ich kann nicht zulassen, dass mein Enkel hierhergeschleppt wird, damit Sie ihn studieren können!«, widersprach Redfeather nachdrücklich.
»Leider haben Sie in diesem Punkt keineWahl.« Angelo sah seinen alten Freund scharf an. »DieWaffe ist zu machtvoll, als dass man sie in den Händen Uneingeweihter lassen könnte. Der Dreizack ist für Ihren Enkel erwacht, und wir müssen herausfinden, warum. In den falschen Händen könnte der Dreizack des Himmels die Balance von Licht und Schatten erschüttern, und das darf nicht geschehen.«
»Angelo, Sie machen einen Fehler.« Redfeather wollte nicht aufgeben.
»Versuchen Sie nicht, mir zu sagen, wie ich meine Pflicht erfüllen muss, Redfeather. Ich habe dem Orden treu gedient, während andere sich entschieden haben, die Augen vor all den bösartigen Kreaturen
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