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Dunkler Sturm - Roman

Titel: Dunkler Sturm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Macht der Häuser und des Bands, das sie zu den Hohen Brüdern knüpften, konnten sie die Magie beherrschen, so wie sie auch von ihr in Zeiten der Not angerufen werden konnten. Obwohl sie nicht direkt unsterblich waren, konnte man sie nur sehr schwer töten.
    Angelo nickte Redfeather zu und lächelte De Mona herzlich an. »Willkommen, Kind von Mercy.Was können wir hier für dich tun?«
    »Ich … also …«
    »Sie wurde von Nachtwandlern angegriffen«, antwortete Redfeather an ihrer Stelle.
    »Was denn, Sie haben einen echten Nachtwandler gesehen?«, erkundigte sich Lydia aufgeregt. »Ich habe nur einmal miterlebt, wie wir einen Burschen aufgenommen haben, der gebissen wurde. Als seine Transformation durch die Infektion begann, musste Akbar …«
    »Das genügt, Lydia.« Angelo hob die Hand. »Ich glaube nicht, dass jetzt der richtige Moment ist, alte Geschichten aufzuwärmen.Warum gehst du nicht zu Fin und siehst nach, ob er deine Hilfe im Gebetssaal braucht?«
    »Bruder Angelo, wie schwer kann es sein, den Staub von den Bänken zu wischen?«
    »Auf Wiedersehen, Lydia.«
    Das Mädchen sog die Luft zwischen den Zähnen ein, gehorchte jedoch umgehend. Als sie verschwunden war, wandte sich Angelo an Redfeather.
    »Sie wissen ja, wie Teenager sein können.« Angelo zuckte mit den Schultern. »Lydia befindet sich jetzt seit fast zehn Jahren in meiner Obhut und ist seit ihrer Geburt ein Mündel des Allerheiligsten.«
    »Gabriel ist kaum älter als sie.« Redfeather dachte an seinen Enkel, den er einfach nicht hatte aufwecken können. »Er ist der Grund, weshalb wir heute Nacht hier sind.«
    Angelo betrachtete Redfeather einen Moment lang. »Als ich ihn das letzte Mal sah, haben wir seinen Vater zur letzten Ruhe gebettet.« Angelo bekreuzigte sich. »Wenn ich mich recht entsinne, haben Sie dem Orden und Ihren Pflichten kurz darauf den Rücken gekehrt.«
    »Das stimmt, Angelo. Mir ist klar, dass Sie vielleicht aufgrund meiner Entscheidung noch etwas verbittert sind, aber Sie müssen meine Lage verstehen. Ich habe meine ganze Familie an Belthons Lakaien verloren und es nicht übers Herz gebracht, auch meinen Enkel ins Feuer zu schicken, so wie ich es mit meinen Söhnen hatte tun müssen.«
    »Keiner von uns hätte das getan, aber so zu tun, als wären Sie nicht unter uns, war eine Selbsttäuschung, alter Freund. Sie kennen dasVermächtnis Ihres Geschlechts.«
    »Allerdings. Und es ist eben das Vermächtnis meines Clans, das die beunruhigendste allerWaffen zum Leben erweckt hat, den Nimrod.«
    Alle Heiterkeit war aus Angelos Miene verschwunden. »Das Gefängnis des Bischofs? Das ist unmöglich.«
    »Ich wünschte, es wäre unmöglich, Angelo, aber es stimmt. Der Nimrod ist wieder aufgetaucht und hat auf die Berührung meines Enkels reagiert«, erklärte Redfeather ernst.
    Angelos Blick verriet, dass Redfeather ihn nicht ganz überzeugt hatte. »Redfeather, selbst wenn der Nimrod wieder aufgetaucht wäre, könnte nur jemand aus der Blutlinie des Bischofs seinen Geist erwecken. Jeder andere würde sich vermutlich selbst in Brand setzen.«
    Redfeather hob die Brauen. »Muss ich Sie daran erinnern, wer den Dunklen Sturm beim ersten Mal aufgehalten hat?«
    »Keineswegs, es war derselbe Mann, der dabei aus Versehen etliche seiner eigenen Männer mit dieser verfluchtenWaffe getötet hat!«, stieß Angelo hervor.
    »Das war das Werk des Nimrod, nicht das meines Vorfahren!«, widersprach Redfeather hitzig. Doch er wusste, dass er mit Streit nicht weiterkam, also versuchte er, vernünftig zu bleiben. »Angelo, der Nimrod hat etwas mit meinem Enkel gemacht, und je länger wir hier streiten, desto schlimmer könnte sein Zustand werden. Welche Gefühle Sie auch immer haben mögen, Sie wissen, dass ich immer zu meinem Wort gestanden habe. Wenn Sie mir nicht glauben, dann glauben sie vielleicht Ihren eigenen Augen.« Redfeather zog ein Taschentuch aus seiner Tasche und legte es auf den Tisch. Dann entfaltete er es, und vor ihnen lag der Dolch. »Der Bischof schläft nicht mehr.«
    Angelo konnte seinen Blick kaum von dem Dolch losreißen. Es war eine Ewigkeit her, seit er ihn gesehen hatte, und noch länger, seit er ihn so glänzend gesehen hatte. »Er ist für Gabriel zum Leben erwacht?«
    Redfeather nickte. »Genau wie der Nimrod.«
    Angelo beobachtete Redfeather eine Weile, während er versuchte, dessen Worte abzuwägen. Dass der Dolch erwacht war, war Beweis genug dafür, dass etwas im Gange war, aber wenn das, was Redfeather sagte,

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