Dunkler Sturm - Roman
Asha, als sie Platz genommen hatte.
»Nein. Ich habe dich hierhergebeten, weil ich mit dir über eine Angelegenheit von einiger Bedeutung sprechen möchte«, erwiderte Dutch.
»Sag mir, was ich tun kann, und ich tue es.«
»Das weiß ich, und aus diesem Grund musst du das, was ich dir jetzt sagen werde, für dich behalten.« Dutch sah sie ernst an. Asha nickte. »Etwas Bösartiges hat heute Abend die Stadt berührt«, fuhr Dutch fort, »und ich fürchte, dass es die Ankunft von etwas ankündigen könnte, das ich nicht auszusprechen wage.«
Asha dachte an ihren Traum. »Ich habe es auch gespürt. Zuerst dachte ich, es hätte jemand eine wirklich mächtige Magie gewirkt, aber es fühlte sich nicht richtig an. Es war zu dunkel, um ein Bann zu sein.«
Dutch betrachtete sie einen Moment lang und dachte über ihre Worte nach. Unter allen Schülern, die sich in seiner und Angeliques Obhut befanden, ragte Asha heraus. Wegen ihrer gemischten Herkunft war sie nicht nur die Beste darin, verschiedene Arten von Magien zu diagnostizieren, sondern auch darin, diese zu neutralisieren. Das war der Hauptgrund, warum Dutch mit ihr sprechen wollte. Die kleine Auseinandersetzung mit Lucy lieferte ihm nur einen Vorwand dafür. »Wenn es das ist, was ich glaube, dann hast du recht. Es ist kein Zauber, sondern etwas viel Bösartigeres. Aber ich bin mir noch nicht sicher, worum genau es sich handelt, deshalb brauche ich dich, damit du es herausfindest.«
»Wir starten also eine Hatz?«, fragte Asha aufgeregt.
»Nein, das Ganze muss so unauffällig wie möglich durchgeführt werden. Ich will nicht einmal, dass Lisa und Lane genau darüber informiert sind, was vorgeht, jedenfalls so lange nicht, bis wir herausgefunden haben, was in der Stadt aufgetaucht ist und ob wir es für uns nutzen können.«
»Ich bin mehr als bereit, das für dich zu erledigen, Dutch, aber die Sache alleine anzugehen, könnte sehr riskant sein. Wir wissen nicht, was es ist, aber wenn es ernst genug ist, dass du mich auf eine geheime Mission schickst, dann dürfte es etwas sein, das man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.« Asha warf Dutch einen gerissenen Blick zu, den er nur zu gut kannte.
Er strich ihr liebevoll über dieWange. »Asha, du bist eine meiner vielversprechendsten Zöglinge, also ist es nur angemessen, dass du für den Mut, den du bei dieser Mission zweifellos zeigen musst, entsprechend belohnt wirst.« Dutch beugte sich vor und küsste sie sanft auf die Lippen. Es war ein zarter Kuss, aber er durchströmte Asha mit einer tosenden Woge von Macht. Als sie wieder Luft bekam, kauerte sie im Stuhl und registrierte verlegen die Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen. »Das ist nur eine Kostprobe der Macht, die du schmecken wirst, wenn ich dich zu meiner Herrin der Hatz mache.«
Asha war so schockiert, dass es ihr die Sprache verschlug. Das Konzil war die Institution, die alle Ältesten und Führer des Covens respektierten, aber es war die Hatz, die sie fürchteten. Und der Herrin der Hatz stand ein Platz am Tisch zu. »Dutch, die anderen würde mich niemals akzeptieren«, wandte Asha zögerlich ein.
»Asha, ich bin der König, und sie werden akzeptieren, was ich sage.« Dutch nahm ihren Kopf zwischen seine Hände und flößte ihr noch etwas von seiner Macht ein. Diesmal war das Gefühl nicht so intensiv, aber Asha spürte trotzdem, wie jeder Nerv in ihrem Körper zum Leben erwachte. »Tue das für mich, dann wirst du endlich unter deinen Schwestern als Tochter des Gottes und der Göttin akzeptiert werden.«
»Dein Wille geschehe, mein König«, sagte Asha begeistert, bevor sie Dutchs Arbeitszimmer verließ.
»Da bin ich sicher«, sagte er, als sie außer Hörweite war. Dann lehnte sich Dutch mit einem boshaften Grinsen auf seinem Stuhl zurück und wartete darauf, dass sich die einzelnen Puzzleteile zusammenfügten. Er war so von seinem Ränkespiel eingenommen, dass er die durchsichtige Spinne nicht bemerkte, die über ihm an der Decke hing.
19. Kapitel
Gabriel stolperte durch die Straßen von Harlem, genauso gefangen in seinen eigenen Gedanken wie im Griff des Nimrod. Das Artefakt hatte sich ruhig verhalten, seit er das Haus verlassen hatte, aber er spürte es noch. Das Gefühl richtete die Haare auf seinen Armen auf, als würde ein kühler Wind darüber wehen. Er hätte die Tätowierung gerne untersucht, aber er wollte nicht riskieren, dass sie eine neue Welle von Macht aussandte.
Mit gesenktem Kopf und der rechten Hand tief in der Tasche
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