Dunkler Sturm - Roman
ist nichts ungewöhnlich.«
»Aber es ist durchaus ungewöhnlich, wenn sie eine ganze Armee von Nachtwandlern im Gefolge hat«, erklärte Rogue.
»Ich weiß von nichts.« Marty versuchte, die Furcht zu verbergen, die ihn durchströmte, aber es fiel Dämonen schwer, etwas vor Rogues Augen zu verbergen.
»Blödsinn.« Rogue stieß ihn gegen dieWand. »Ihr Gestaltwandler belauscht mehr geheime Treffen, als ich Todesdrohungen bekomme. Marty, deine Leute sehen den Mist, noch bevor er passiert, deshalb weiß ich genau, dass du mir etwas zu sagen hast.«
»Hast du nicht zugehört? Ich sagte, ich weiß von nichts! Und wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest?« Marty versuchte, an Rogue vorbeizukommen, aber der Magus hielt ihn am Arm fest.
»Marty, entweder erzählst du mir etwas, oder wir haben hier ein Problem«, erklärte Rogue ernst.
Marty schien ernsthaft über diese Worte nachzudenken, als er sich plötzlich losriss. Rogue wollte ihn festhalten, aber Martys Arm war auf einmal so dünn wie eine Weidenrute geworden. Als Rogue begriff, was hier geschah, rannte Marty bereits die Straße entlang.
»Mach es doch nicht schwerer als nötig, Marty!«, rief Rogue ihm nach. Als er die Beschwörung murmelte, spürte er, wie der Besitzer seiner Augen sich in seinem Hinterkopf rührte. Er zapfte sein dämonisches Band so selten wie möglich an, wegen der Nachwirkungen, die das manchmal hatte, aber zu Fuß würde er Marty niemals einholen. Die Schatten in der Gasse antworteten auf seinen Ruf und stürzten sich auf den fliehenden Marty. Er versuchte ihnen auszuweichen, aber die ersten Tentakel hatten sich bereits um seine Knöchel geschlungen, so dass er stolperte. Marty wehrte sich wie ein in die Enge getriebenes Tier, während die Tentakel aus Schatten ihn von den Zehen bis zum Kinn umhüllten. Er versuchte, seinen Körper schrumpfen zu lassen, doch die Tentakel schlangen sich nur dichter um ihn und glichen den Schwund seines Körpers aus.
»Verfluchte Schattenmagie!«, kreischte Marty. »Und dabei heißt es, du wolltest mit der dunklen Seite nichts zu tun haben! Das ist Blödsinn! Diese Magie hier ist so schwarz, wie sie nur sein kann!« Marty wand sich auf dem Boden hin und her und sah irgendwie unterernährt aus, weil er so viel Gewicht abgeworfen hatte, um sich aus den Fesseln zu befreien. Er kämpfte nach Leibeskräften, aber die Dunkelheit gab nicht nach.
»Also, warum bist du weggelaufen, Marty?«, fragte Rogue und hob langsam die Hand. Die Schatten zogen Marty auf die Füße, als wäre er eine Marionette, die an dunklen Fäden hing.
»Du solltest mich lieber loslassen, oder ich …«
»Oder was?« Rogue riss die Hand empor und hob Marty durch die Schatten vom Boden hoch. »Rufst du deine Brüder, damit sie dich rächen?« Rogue holte mit dem Arm aus, schleuderte Marty gegen eineWand und riss ihn dann brutal zurück. Er schloss die Hand, was die Schattenbänder um Marty fester anzog. »Mistkerl, ich könnte dir deinen missgebildeten Hintern in dieser Gasse zu einer Pfütze zusammenquetschen, und niemand würde dich vermissen. Also, redest du jetzt vernünftig mit mir, oder soll ich einen widerlichen Fleck für die Straßenreinigung hier hinterlassen?Was ist dir lieber, Marty?«
»Schon gut, schon gut. Mach erst mal diese Fesseln lockerer.« Marty traten Tränen in die Augen. Rogue nickte und öffnete seine Hand. Die Bänder lösten sich ein wenig, gaben Marty jedoch nicht frei. »Willst du mich nicht loslassen?«
Rogue schüttelte grinsend den Kopf. »Und riskieren, dass du mich zum nächsten 100-Meter-Lauf einlädst? Nein danke. Das Einzige, was sich bewegen muss, ist dein Mund, also lass hören. Etwas wirklich Hässliches passiert gerade, und ich glaube, dass du weißt, was es ist.«
Marty wehrte sich noch einmal schwach gegen die Fesseln, aber sie zogen sich dadurch nur enger zusammen. Seufzend ergab er sich in sein Schicksal und beschloss zu kooperieren. »Du musst mir aber dein Wort geben, dass du niemandem sagst, woher du das hast, Rogue«, bat er ihn.
»Marty, man kann mir alles Mögliche vorwerfen, aber ich bin keine Ratte. Also, was ist es?«
Marty sah sich um, als würden die Schatten zuhören. »Es heißt, dass jemand versucht, den Sturm zurückzubringen.«
»Den Sturm?«, fragte Rogue.
»Den Dunklen Sturm. Hast du in Geschichte nicht aufgepasst? Die große Schlacht, in der die Ritter Jesu die meisten unserer Ärsche durch den Riss in den Dimensionen zurückbefördert haben.«
»Werd nicht
Weitere Kostenlose Bücher