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Dunkler Sturm - Roman

Titel: Dunkler Sturm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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dürstete nach mehr. Sollte Titus tatsächlich den Nimrod für seinen Meister erbeuten, würde damit die Hölle auf Erden beginnen.
    »Das kann ich nicht, Marty.« Rogue machte eine kurze Handbewegung, und die Schatten ließen Marty frei. »Wir wissen beide, was passiert, wenn dieseWaffe Titus in die Hände fällt. Irgendjemand muss ihm an den Karren pinkeln, richtig?«
    Marty schüttelte den Kopf. »Du bist wirklich ein ehrenhafter Kerl, Rogue. Dumm, aber ehrenhaft.«
    »Vielen Dank. Hast du zufällig auch eine Idee, wo ich eine Spur von diesem Ding finden kann?«
    »Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen, aber wenn du dich lange genug vor dem Triple Six herumdrückst, solltest du eigentlich auf eine Fährte stoßen.«
    »Oder umgebracht werden«, fügte Rogue hinzu.
    »Das ist mehr als wahrscheinlich, aber wenn du darauf bestehst, deinen Kopf unter das Henkersbeil zu legen, kann ich dich zumindest mit einem Rollkragenpullover dorthin schicken. Die Art von Magie, die der Nimrod ausstrahlt, und der, der ihn besitzt, werden die Dunkelheit anziehen wie eine Flamme die Motten. Du magst vielleicht deine Augen verfluchen, aber bei dieser Sache werden sie deine besten Freunde sein.«
    »Danke, Marty.Vielleicht solltest du lieber in Deckung bleiben, bis das alles vorbei ist.«
    »Oh, genau das habe ich vor.« Seine Gestalt flackerte, als er das Äußere eines älteren Obdachlosen annahm. »Ein Kumpel von mir hat ein Boot am Ufer liegen, auf dem ich schlafen kann. Ich werde mich besaufen und auf den Ozean starren, bis dieser Sturm vorüber ist«, rief er Rogue über die Schulter hinweg zu, als er ins Dunkel der Gasse hineinging.
    »Eine kluge Entscheidung«, stimmte Rogue ihm zu.
    »Dann trifft wenigstens einer von uns eine«, meinte Marty lachend, bevor er im Schatten verschwand.
    »Die Geschichte meines Lebens«, murmelte Rogue, schob die Hände in die Taschen und ging zur Hauptstraße.
    Als er aus der Gasse trat, stellte er fest, dass die Schlange der Leute, die in den Club wollten, noch länger geworden war. Er wollte gerade wieder zur Hintertür gehen, als etwas seine Aufmerksamkeit erregte. Ein junger Mann in einer Windjacke betrat mit zwei attraktiven Mädchen in den Armen den Club. Rogue hätte nicht weiter auf ihn geachtet, wenn sein Dämon nicht ausgeflippt wäre und die Aura des Jungen nicht heller geleuchtet hätte als alles, was Rogue bisher gesehen hatte.
    »Offenbar hatte Marty recht, was diese Augen angeht«, murmelte Rogue, bevor er sich in Dunkelheit einhüllte und verschwand.

21. Kapitel
    »Was siehst du?«, fragte Lane ihre Schwester ungeduldig. Seit zehn Minuten saß diese regungslos auf einem Barhocker und starrte ins Leere. Ihre Augen waren vollkommen weiß geworden, während sie dasselbe sah wie ihr Schutzgeist. Asha hatte den Zwillingen diesen Trick beigebracht, aber Lisa beherrschte ihn besser als Lane.
    »Ruhig, ich versuche mich zu konzentrieren«, murmelte Lisa. Sie kniff die Augen zusammen, als wäre das, was sie sah, unmittelbar vor ihr und nicht im Raum nebenan. »Mist, ich glaube, du hast es vermasselt, Lane. Ich kann jetzt nichts mehr sehen. Lass mich versuchen …« Lisa stockte plötzlich der Atem, und sie griff sich an die Brust.
    »Schwester, was hast du?« Lane stürzte zu ihr. Panisch sah sie zu, wie ihre Schwester am Tresen herunterrutschte und nach Atem rang.
    »Wie verdammt blöd könnt ihr beide eigentlich sein?« Asha kam auf sie zu. Sie hatte die Faust ausgestreckt und krümmte immer wieder die Hand und verstärkte damit den Griff um Lisas Herz.
    »Hör auf, Asha! Du bringst sie ja um!«, flehte Lane, während ihre Schwester blau anlief.
    »Dazu hätte ich auch allen Grund, weil ihr mit eurer kleinen Nummer fast meinen Kopf unter das Fallbeil gebracht hättet.« Asha öffnete die Hand, in der sich die Spinne befand, die Lisa zu Ashas Gespräch mit Dutch geschickt hatte. Der Schutzgeist war ein wenig zerknittert, lebte aber noch. »Du kannst von Glück reden, dass dein kleiner Spion mir aufgefallen ist und nicht Dutch.« Sie warf ihr die Spinne zu. Die durchsichtige Arachnide kroch hastig an Lisas Gesicht hoch und verschwand in ihrem Haar.
    »Wir wollten nur sichergehen, dass es dir gut geht«, sagte Lane, während sie ihrer Schwester wieder auf den Barhocker half. Dabei warf sie Asha einen mörderischen Blick zu, aber die Hexe wirkte unbeeindruckt.
    »Unsinn. Ihr wart nur neugierig. Außerdem, wenn Dutch vorgehabt hätte, mich zu erledigen, hätte Lisas Käfer mir auch nicht

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