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Dunkler Sturm - Roman

Titel: Dunkler Sturm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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als du haben wirst, schätze ich.« Riel schnippte mit einer Handbewegung das Blut von seinem Schwert auf die Leichen der toten Inquisitoren, die neben Angelo lagen. Die Toten zuckten kurz, bevor sie sich wie Marionetten aufrichteten. Dann sprangen sie auf die Füße, ihreWaffen merkwürdig schlaff in den Händen, und drehten sich zu ihrem ehemaligen Kommandeur herum. »Ich hatte so viel Spaß dabei, sie umzubringen, dass ich finde, ich sollte dir ebenfalls ein kleines Tänzchen mit ihnen gönnen«, höhnte Riel, bevor er die neuen Nachtwandler auf den trauernden Angelo hetzte.
    Angelo hob sein Schwert in Schulterhöhe und betrachtete seine Gegner. »Möge der Herr eure Seelen in Gnade aufnehmen, meine Brüder, aber ich muss euch befreien.« Der Kampf dauerte nicht einmal fünf Sekunden. Dann trat Angelo zwischen ihnen hindurch und baute sich vor Riel auf. Hinter ihm fielen die Köpfe der beiden Inquisitoren zu Boden. Angelo richtete sein blutiges Schwert auf den Dämon. »Wollen wir?«
    Riel wirbelte wie ein Hubschrauber durch den Raum, der außer Kontrolle geraten war, und vernichtete alles, was ihm in die Quere kam. Angelo blockte seine Schläge schwächlich ab, bis er in eine Ecke gedrängt wurde. Er kämpfte gut, aber der Kriegsdämon war zu geschickt. Mit einem fürchterlichen Schlag schickte Riel Angelos Klinge hoch in die Luft. Angelo griff instinktiv nach seinerWaffe, um sie aufzufangen, und als er seinen Fehler bemerkte, hatte das Schwert des Dämons bereits seinen Unterarm aufgeschlitzt. Noch bevor Angelo den ersten Schmerz spürte, lief die Wunde violett an. Er konnte zwar genug von seiner Macht in die Wunde senden, um das Vordringen des Giftes aufzuhalten, aber es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis es ihn überwältigte.
    Angelo konnte den nächsten Attacken des verfluchten Schwertes gerade noch ausweichen. Es schlug eine große Kerbe in dieWand, vor der er eben noch gestanden hatte. Als er sich wieder aufrichtete, fühlte er sich benommen, und seine Gliedmaßen schienen plötzlich schwerer zu sein. Die Wunde auf seinem Unterarm hatte sich mit Eiter gefüllt, und das Gift verbreitete sich allmählich bis hoch zu seiner Schulter und hinab zu seiner Hand. Mit seinem gesunden Arm kämpfte Angelo verbissenen mit dem Dämon, aber Riel drängte ihn immer weiter zurück, während er den schleichenden Tod des Hohen Bruders genoss. Das Ende war nahe, und beide Kämpfer wussten es.
    Aber der Mann in der Tür wusste es nicht.
    Für einen Mann seines Alters bewegte sich Redfeather außerordentlich gut. Einer nach dem anderen näherten sich ihm die Nachtwandler, nur um von der Klinge des verzauberten Dolchs niedergestreckt zu werden. Obwohl dieWaffe noch nie zuvor auf Redfeathers Berührung reagiert hatte, benutzte er sie jetzt, als wäre sie für ihn gemacht worden.
    Er rammte einem Nachtwandler die Klinge so fest in die Augenhöhle, dass sie im Schädel stecken blieb. Als er noch versuchte, sie herauszuziehen, sprang ihm ein anderer Nachtwandler auf den Rücken. Während Redfeather mit diesem kämpfte, umklammerte ein Dritter sein Bein. Mit vereinten Kräften rangen sie ihn zu Boden, während sich weitere Nachtwandler auf sie stürzten. Der dünnste von ihnen griff mit seiner klauenbewehrten Hand nach Redfeather, doch im selben Moment ging die Hand in Flammen auf. Er starrte verblüfft auf den rauchenden Stumpf, als ein zweiter Stoß ihn in die Seite traf und durch den Raum schleuderte. Der nächste Nachtwandler fuhr herum und fletschte die Zähne, doch im selben Moment füllte sich sein Mund mit den gnadenlosen Flammen. Der brennende Körper der Kreatur tanzte durch das Wohnzimmer, bevor ein weiterer Flammenstoß ihn gegen eineWand schleuderte.
    Jackson stand in der Tür. Er war ganz in schwarzes Leder gekleidet und hielt eine merkwürdigeWaffe in der Hand. Sie bestand aus glänzendem Silber und hatte die Form eines angreifenden Drachen, aus dessen Maul drei Läufe ragten. Jackson ließ sich einen Augenblick Zeit, um zu überprüfen, was von den Nachtwandlern übrig war, bevor er Redfeather auf die Füße half.
    »Als Jonas mir dieses Ding gegeben hat, hatte ich keine Ahnung, wie viel Spaß es machen würde, es einzusetzen.« Er warf die Patronen aus und lud frische nach. Dann wanderte sein Blick von den qualmenden Nachtwandlern zu Riel, der wie ein trauerndes Elternteil auf die Reste seiner Schöpfungen starrte. »Das ist dein Werk?« Jackson deutete mit einem Nicken auf die qualmenden Leichen. »Sehen ganz

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