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Dunkler Sturm - Roman

Titel: Dunkler Sturm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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hin.
    »Und Gott sagte, es werde Licht … Wir gehen alle in seinem Licht. Wo ist das Licht?Warum kann ich das Licht nicht sehen?«, murmelte er.
    »Der Bursche sieht übel aus«, bemerkte Jackson, der neben den anderen stand. Er hatte sein Drachengewehr wiedergefunden und steckte neue Patronen hinein.
    Morgan packte Angelos Brustpanzer und riss ihn herunter, als wäre er aus Sperrholz gemacht. Auf der Brust des Hohen Bruders umgab ein Netz aus dunklen Linien die Wunde, und dieses Netz drohte allmählich seinen ganzen Körper zu überziehen. »Das ist das Werk dieser verfluchten Klinge. Ich habe Geschichten über ihre schreckliche Wirkung gehört, aber leider kenne ich keinen Weg, die Wunde zu behandeln.«
    »Die Heiler werden eine Möglichkeit finden«, meldete sich eine Stimme fast demütig zu Wort. Zuerst sahen sie nur einen Flecken verzerrter Luft, die sich langsam manifestierte, bis ein kleiner Mann dort stand. Seine Haut war so hell wie die eines Albinos, und seinen runden Kopf umringten dunkle Locken. Mit Augen so schwarz wie das Weltall sah er die Krieger nervös an.
    »Du bist dieses Ding, das ich im Allerheiligsten gesehen habe.« De Mona deutete auf ihn.
    »Ich bin kein Ding. Mein Name ist Finnious, und meine Freunde nennen mich Fin«, korrigierte er sie.
    »Wie sind Sie hierhergekommen?«, wollte Redfeather wissen.
    Fin schwieg, als wüsste er nicht genau, wie er auf diese Frage antworten sollte. »Ich habe mich heimlich in dem Transporter versteckt, als Sie hierhergefahren sind.«
    »Unmöglich. Wir hätten Sie bemerkt.«
    »Nicht, wenn ich nicht bemerkt werden wollte.« Fin verblasste fast bis zur Unsichtbarkeit, dann wurde er wieder solide.
    De Mona schnüffelte an ihm, weil sie herausfinden wollte, was mit dem kleinen Mann nicht stimmte. »Sie haben keinen Geruch. Jedes lebende Wesen hat einen Geruch, selbst Vampire.«
    »Ich rieche nicht, weil ich nicht lebe. Ich bin nicht tot, aber auch nicht lebendig«, antwortete er.
    »Sie sind ein Geist?« Redfeather trat unwillkürlich einen Schritt zurück.
    Fin seufzte. »Ja und nein. Es ist kompliziert, und wir haben keine Zeit für lange Erklärungen. Wir müssen Bruder Angelo ins Allerheiligste zurückschaffen, damit die Heiler sich seiner annehmen können.«
    »Sieht nicht so aus, als würde er es schaffen«, bemerkte Jackson.
    »Er muss es schaffen«, erwiderte Fin mit so viel Nachdruck, dass ihn alle überrascht ansahen. »Der Tod des Hohen Bruders bedeutet auch den Tod des Ordens.«
    »Wovon reden Sie da?«, fragte De Mona.
    »Keine Zeit. Wir müssen gehen«, drängte Fin.
    »Aber wie …« Redfeathers Frage wurde von Angelos Schrei unterbrochen.
    »Hinweg mit dir, Satan!«, heulte Angelo. Sein Gesicht war schweißüberströmt, und seine Haut wurde immer heller.
    »Haltet ihn fest«, befahl Redfeather.
    »Du hast keine Macht über mich!«, schrie Angelo im Delirium. »Es brennt«, fuhr er fort und zerrte an der Haut über seinem Bauch. Als Jackson sah, dass Redfeather und De Mona Schwierigkeiten hatten, Angelo festzuhalten, packte er seine Arme und drückte sie über seinem Kopf auf den Boden.
    Redfeather untersuchte die Wunde. Das Gift markierte seinen Fortgang durch ein Netz aus dunklen Adern, die sich über Angelos Brust und Arme zogen. Redfeather drückte vorsichtig auf die Wunde, aus der sofort Eiter quoll, der über Angelos heftig bebende Brust lief. »Es ist noch schlimmer, als es in den Geschichten beschrieben wird.« Redfeather wischte sich die Hände an der Hose ab und bekreuzigte sich.
    In diesem Moment stieß Angelo einen Schrei aus, bei dem allen das Blut in den Adern gefror. Er wand sich krampfhaft hin und her, und blutiger Schaum rann ihm aus Mund und Nase.
    »Wir sollten ihn ins Krankenhaus schaffen«, schlug De Mona vor.
    »Nein. Kein Krankenhaus. Angelique schickt einen Heiler. Wir müssen es nur zurück nach Brooklyn schaffen«, sagte Fin.
    »Es ist nicht sicher, dass er es bis dorthin ohne eine Art von Behandlung schafft. Können wir wirklich nichts anderes tun?« Jackson beobachtete angespannt die Spuren der Infektion, die sich sehr schnell ausbreiteten.
    »Ich habe keine Idee«, gestand Redfeather.
    »Vielleicht kann ich helfen«, bot Fin leise an.
    »Geister haben Macht über den Tod, nicht über das Leben«, erwiderte Redfeather.
    »Wie ich sagte, bin ich nur zur Hälfte ein Geist. Lasst es mich versuchen.« Fin flehte beinahe.
    Redfeather nickte und rückte etwas zur Seite, damit Fin sich neben Angelo knien konnte. Es machte

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