Dunkler Sturm - Roman
hübsch aus, aber sie sind verdammt schlecht gemacht.« Bevor Riel antworten konnte, feuerte Jackson und verfehlte den Dämon nur knapp. Riel suchte hastig Deckung.
Bruder Angelo war auf die Knie gesunken und presste seinen schmerzenden Arm an den Bauch. »Wer sind Sie?«, fragte er den jungen Schwarzen keuchend.
Jackson reichte ihm die Hand und half ihm auf. Bruder Angelo wirkte mitgenommen, konnte jedoch stehen. »Ich bin jemand, der Sie heute Nacht nicht sterben sehen will.« Er stützte Bruder Angelo und wunderte sich, wie leicht der Mann war. Er legte dieWaffe in die Beuge seines rechten Arms und wandte sich an die verbliebenen Nachtwandler, die sich ihnen vorsichtig näherten. »Und, seid ihr hässlichen Hundesöhne bereit zum Tanz?«
Die Nachtwandler griffen Jackson und Angelo nicht nur blitzschnell, sondern auch gleichzeitig an. Jackson bedauerte seine Arroganz, als er vor der Welle der Nachtwandler zurückstolperte. Er feuerte erneut einen Schuss ab, aber der verfehlte sein Ziel, und die Flammen entzündeten die Seidenvorhänge vor dem Wohnzimmerfenster.
Als die Nachtwandler den verwundeten und jetzt unbewaffneten Hohen Bruder sahen, fassten sie wieder Mut. Sie versuchten, Jackson auf den Boden zu ziehen, und der Mutigste des Rudels sprang vor, um ein Stück aus Jacksons Arm zu reißen. Die Kreatur stieß einen entsetzlichen Schrei aus, als ihre Zähne auf eiskaltes Eisen trafen und zerbarsten. Bevor es sich zurückziehen konnte, rammte Jackson dem Wesen seine Faust in den Hals und krümmte sie. Das Gesicht der Kreatur wurde schlaff, als das silberne Stilett durch seinen Unterkiefer drang und an der Schädeldecke wieder herauskam. Jackson schlug mit dem anderen Arm zu und rammte der Kreatur ein zweites Stilett durchs Auge. Die Armprothesen hatte Jackson während seiner Rehabilitation von Morgan geschenkt bekommen. Morgan hatte sie selbst geschmiedet und in den Hallen von St. Anthony’s weihen lassen. Und es stellte sich heraus, dass Jackson im Umgang mit diesen tödlichenWaffen ein Naturtalent war, was die Nachtwandler gerade am eigenen Leichnam erfuhren.
Bruder Angelo versuchte sich aufzurichten, stellte jedoch fest, dass ihn seine Beine nicht tragen wollten. Das Gift wirkte schneller, als er gedacht hatte. Wie durch einen Schleier sah er Riel, der ein paar Schritte von ihm entfernt stand. Der Dämon wirkte ebenfalls mitgenommen und erschöpft, besaß jedoch wenigstens noch die Kraft, sein Schwert festzuhalten, was Angelo bereits nicht mehr möglich war. Das Gift hatte alle Muskeln in seinem Arm abgetötet, und seine Wirkung erstreckte sich auch bereits auf den anderen Arm. Angelo versuchte, die Fäuste zu heben, aber seine Gliedmaßen fühlten sich an, als wären sie mit Sand gefüllt.
Riel packte Angelos Kiefer so fest, dass die Knochen knackten. »Du und dein Orden, ihr seid erledigt, Priester«, erklärte er beinahe mitfühlend. »Ergib dich und akzeptiere Belthon als deinen Herrn und Meister, dann denke ich vielleicht darüber nach, dich am Leben zu lassen.«
Angelo sah ihn an. Obwohl er keine Kraft mehr im Körper hatte, brannte das Feuer in seinen Augen mit unverminderter Intensität. »Wenn ich heute Nacht hier sterbe, wird ein anderer meinen Platz einnehmen und dafür sorgen, dass du in die Tiefen der Hölle zurückgeworfen wirst.«
Riel dachte über diese Worte nach. »Das ist möglich, aber du wirst nicht mehr dabei sein, um es zu bezeugen. Ich habe vielleicht den Nimrod nicht erbeuten können, aber dein Tod wird mir ermöglichen, eine weitere Chance dafür zu bekommen.« Mit einem triumphierenden Brüllen rammte Riel sein Schwert in Angelos Leib. Als das Feuer des Gifts seine Innereien versengte, waren die Schreie des Hohen Bruders mehrere Häuserblocks weit zu hören.
»Nein!«, schrie Redfeather. Alle Augen richteten sich auf ihn. Er wusste, wie wichtig der Hohe Bruder für den Orden war, und wenn er starb, wäre alles verloren.
»Ich kümmere mich darum«, schnarrte De Mona und wandte sich von dem Nachtwandler ab, gegen den sie gerade gekämpft hatte. Riel holte aus, um Angelo den Kopf abzuschlagen, als sich De Monas Krallen in seine Schulter gruben und Fleisch und Muskeln zerfetzten. »Lass ihn verdammt noch mal in Ruhe!«
Riel taumelte zur Seite und betrachtete seine Schulter. »Hinterhältige Valkrin-Hure!«, stieß er hervor. »Wie ich sehe, sind nicht alle von deiner verfluchten Sippe dem Ruf gefolgt. Wenn du dich jetzt ergibst, werde ich dafür sorgen, dass Lord Titus dir
Weitere Kostenlose Bücher