Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dunkler Sturm - Roman

Titel: Dunkler Sturm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
er? Oder bist du des Lebens müde, bist du?«
    »Verzeiht mir, Prinz Gilchrest.« Alford versuchte, seine Verachtung für den kleineren Troll zu verbergen. »Das Mensch ding hat den Bau der Trolle uneingeladen betreten. Kein Außenstehender darf unsere Schwelle ohne Einladung überschreiten.«
    Gilchrest gab Alford einen Klaps auf seinen rasierten Hinterkopf. »Dummes Biest, wer hat dir Macht gegeben zu entscheiden, wer in die Eisernen Berge kommt oder sie verlässt? Nur Söhne der königlichen Familie besitzen hier diese Macht. Du bist bloß eine dummeWache!« Alford knurrte, als wollte er angreifen, aber Gilchrest hob das königlicheWappen hoch, dasum seinen Hals hing, und stoppte den Troll. »Du kennst den Preis, wenn man Mitglied der königlichen Familie verletzt? Bist du bereit, deiner Wut dein Leben zu opfern?«
    Alford rang um seine Beherrschung und kniete schließlich vor Gilchrest nieder. »Nein, mein Prinz.«
    »Gut.« Gilchrest trat Alford mit seinem winzigen, klauenbewehrten Fuß in den Hintern. »Geh und bewache Tunnel, während ich Magus zu Orden bringe.«
    Wenn Blicke töten könnten, wäre Gilchrest unter dem, den Alford ihm zuwarf, auf der Stelle tot umgefallen. Die meisten Trolle in Midland hassten Gilchrest, weil er seine königliche Macht missbrauchte, aber niemand wagte, ihn anzurühren, aus Furcht vor Prinz Orden. Der arme Narr, der dem winzigen Troll die Ohrspitze abgebissen hatte, hing immer noch im Speisesaal, und zwar seit einem halben Jahrhundert. Ab und zu bissen Orden oder eine seinerWachen ein Stück Fleisch von ihm ab, ließen ihn jedoch nicht sterben. Er sollte alsWarnung für all jene dienen, die es wagten, Hand an die königliche Familie zu legen. Alford schlich in den Haupttunnel zurück, murmelte dabei jedoch einen wüsten Fluch, mit dem er schwor, sich irgendwann an dem kleinen Prinzen zu rächen.
    Als Gilchrest sich davon überzeugt hatte, dass Alford verschwunden war, damit er diesem nicht den Rücken zukehren musste, wandte er sich an Flag. »Du spielst gefährliches Spiel, Hexer. Alford bringt jedem Tod, der ihn beleidigt. Du musst dringend Etikette der Trolle lernen.«
    »Das Gleiche könnte ich dir raten«, entgegnete Flag und löschte die Magie, die er beschworen hatte.
    »Ich bin kein Außenstehender. Nur Narren versuchen, Prinz der Trolle anzugreifen. Also, was willst du hier?Was störst du Gilchrest dabei, den Prozess zu erleben?«
    »Glaube mir, wenn es nach mir ginge, wäre ich nicht in diese stinkende Höhle gekommen, in denen ihr Trolle haust. Aber Titus hat mich entsandt, damit ich mit Orden rede.« Flag sah sich angewidert in der Kammer um.
    Gilchrest musterte den Magus misstrauisch. »Und was will der Dunkle Lord nun von den Trollen?«
    »Das ist eine Sache zwischen Titus und Orden. Jetzt bring mich zu ihm.«
    »Gilchrest nimmt keine Befehle von dir entgegen, Hexer. Du bist dein eigener Mörder, wie der Halbling Titus. Die Magier sagen, Flag ist ein toter Mann.« Der kleine Troll kicherte spöttisch.
    Flags Hand schoss schneller vor, als Gilchrest ihr ausweichen konnte. Er packte ihn an der Kehle und ließ genug Macht ausströmen, um dem kleinen Troll Unbehagen zu bereiten, aber nicht so viel, dass er ihm wirklich Schaden zufügte. »Mach keinen Fehler, du lebender Schemel. Ich fürchte weder deinesgleichen noch den verwesenden Zirkel halbherziger Verschwörer. Und ich würde mit Freuden den Zorn meines Meisters wie auch den des Prinzen der Trolle riskieren, wenn es deinem unerträglichen Gesabber ein Ende bereiten würde. Bring mich zu Orden, sofort!«
    Gilchrest lächelte schwächlich. »Kein Grund zu kämpfen, Freund Flag. Ich werde dich zu meinem Bruder bringen.« Flag ließ Gilchrest los und zu Boden fallen. Der winzige Troll warf Flag einen heimtückischen Blick zu, bevor er ihn durch die Tore in die Festung der Trolle führte.
    Die Luft im Innern der Höhle war noch schlechter als die im Tunnel. Der Gestank von verfaulendem Fleisch war hier stärker, die Schreie der gefolterten Seelen lauter. Als Flag die baufällige Brücke überquerte, konnte er einen besseren Blick auf das Königreich werfen. Unter ihm loderten Feuer, und Peitschen knallten auf die Rücken der Zwerge, die den Trollen dienten. Wer von dieser einst stolzen Rasse übrig war, leistete nun Frondienste in seinem einstigen Heim. Die Zwerge schmiedetenWaffen und Rüstungen für die Trolle, die jetzt die Eisernen Berge beherrschten.
    »Kein Mitleid für Sklaven, Hexer. Besser, als Diener zu

Weitere Kostenlose Bücher