Dunkler Sturm - Roman
was den Beginn des Zweikampfs signalisierte.
Der dreiarmige Troll bewegte sich für eine Kreatur seiner Größe unglaublich schnell. Mit zwei Händen packte er eine der Klingen und führte einen raschen Schlag auf Orden, um ihm die Eingeweide herauszuschneiden. Zu seiner Überraschung hatte der Prinz jedoch nicht versucht, die andere Klinge zu packen. Stattdessen griff er den Troll an, als dieser wieder auf der Erde landete, und rammte ihm seine Fäuste in die Seite. Der Troll flog auf die andere Seite des Raums und krachte gegen einen Holztisch, der umgekippt worden war, um eine Barriere zwischen den Kämpfern und den Zuschauern zu schaffen. Orden versuchte seinem Gegner die Fäuste durch den Schädel zu hämmern, doch dieser wich dem Schlag aus, und die Faust zertrümmerte den Holztisch. Dann schwang der dreiarmige Troll seine Klinge in einem weiten Bogen und hätte Orden in der Mitte durchtrennt, wäre dieser nicht bereits zur anderen Seite des Raumes zurückgewichen. Er war für einen Troll ebenfalls unglaublich schnell.
Der Dreiarmige heulte wütend auf und stürzte sich auf Orden. Diesem gelang es zwar, dem wilden Hieb der Klinge auszuweichen, nicht aber dem heftigen Schlag, den der Troll mit seinem dritten Arm ausführte. Orden taumelte zurück, und sein Gegner versetzte ihm einen Schnitt quer über die Brust. Blut spritzte auf die Kämpfer und die Zuschauer, was deren Wildheit nur noch mehr anstachelte. In einer kleinen Gruppe von ihnen war ein Kampf ausgebrochen, der einen von ihnen ein Auge kostete, bevor sich ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Wettkampf richtete. Der Dreiarmige versuchte, Orden den Kopf abzuschlagen, doch der rollte sich weg und landete auf der anderen Seite des Kampfplatzes in der Hocke, das zweite Schwert in der Hand.
Jetzt übernahm Orden die Initiative und deckte seinen Gegner mit einer Reihe von klugen Schlägen ein, die etliche Wunden auf Armen und Beinen hinterließen. Der Dreiarmige war ein Krieger, Orden jedoch war ein sehr geschickter Schwertkämpfer. Der Prinz ließ sich Zeit, fügte seinem Gegner einen Schnitt auf dem Rücken zu und kurz darauf einen identischen Schnitt auf der Brust. Erneut versuchte der Dreiarmige, mit seinem dritten Arm anzugreifen, doch Orden hackte diesen ab. Dem Arm folgte das Ohr seines Gegners und danach der zweite Arm. Als Orden seinen Kreis um seinen Widersacher herum beendet hatte, kniete der Troll auf dem Boden, hatte nur noch einen Arm und war wehrlos.
»Gnade«, krächzte er.
Orden legte ihm die Schneide seines Schwertes ans Genick. »Unter den Eisernen Bergen ist der Tod die einzige Gnade.« Lautlos trennte der Prinz dem Troll den Kopf ab und wandte sich dann an die Menge. »Seht gut hin, Brüder und Schwestern der Eisernen Berge.« Er hob den Kopf des Trolls hoch, damit ihn alle sehen konnten. »Die Herausforderung wurde angenommen, und wie es seit unseren Anfängen üblich ist, wurde der Disput durch Blut entschieden.« Mit seiner freien Hand hob er den Leichnam des Trolls vom Boden hoch und hielt ihn über den Kopf. »Unter den Eisernen Bergen herrscht nur der Starke, und der, der herrscht, versorgt sein Volk mit Kraft und Fleisch!« Orden schleuderte den Leichnam in die Menge. Die Trolle stürzten sich sofort auf den Toten und fraßen ihn auf.
»Lasst etwas für Gilchrest übrig!« Der kleine Troll hüpfte aufgeregt herum und versuchte ebenfalls, an den Leichnam heranzukommen. Plötzlich wurde er brutal an seinen Flügeln hochgerissen, unmittelbar bevor er von einem Troll zertrampelt worden wäre, der nicht viel kleiner war als ein Elefant.
»Hör auf zu jammern, kleiner Bruder.« Orden setzte Gilchrest auf den Rand des Tisches. »Ich habe nicht vor, dich von diesem Festmahl auszuschließen.« Er reichte Gilchrest den abgetrennten Kopf.
»Vielen Dank, mein Prinz«, sagte Gilchrest glücklich, bevor er seine Zähne in den Kopf schlug. Flag musste sich von diesem Spektakel abwenden.
»Was hast du, Hexer? Einen zu empfindlichen Magen für die Fütterung?«, verspottete Orden Flag. Ein blutverschmierter Troll riss sich gerade lange genug von der Fütterung los, um Orden das Herz seines Feindes zu überreichen. Das Herz war immer für den Anführer reserviert.
»Ich glaube, das ist das Widerlichste, was ich je gesehen habe.« Flag rieb an einem Blutstropfen herum, der auf seinem Hemd gelandet war.
»Genau deshalb seid ihr so schwach, Menschding.« Orden leckte sich das Blut von den Händen. »Was führt dich heute in die Unterwelt von
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