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Dunkler Zauber

Dunkler Zauber

Titel: Dunkler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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wären so hyperscharf wie die von Alex. Sie konzentrierte sich, doch es war kein Laut mehr zu hören.
    »In Frieden? Ich soll dich in Frieden lassen?«, vollendete er ihren Satz. »Frieden ist eine merkwürdige Angelegenheit. Wenn du nicht weißt, wer du wirklich bist, wirst du ihn vielleicht niemals finden.« Er hielt inne und fixierte sie mit seinem Blick, dann fügte er hinzu: »Meinst du nicht auch, Apolla ?«
    Cam musste schlucken, doch sie wollte sich nicht so leicht verwirren lassen. Er hatte ihr noch nichts gesagt, worauf sie nicht auch schon selber gekommen war. Shane war ein Hexer, der neue Bote von »Onkel« Thantos. Aber wie passte Ms Webb ins Bild? Und was war der Zusammenhang mit Helfende Hände?
    »So viele Fragen!« Er hatte schon wieder ihre Gedanken gelesen. »Und da du ja eine schlaue kleine Hexe bist, hast du dir schon allerlei zusammengereimt. Aber eben nicht alles. Ich will dir keinen Schaden zufügen. Ich will dich auch nicht entführen. Einige Leute, die lange Zeit darauf gewartet haben, dich kennen zu lernen, haben mich zu dir geschickt. Also, wie deine reizende Freundin Beth es wahrscheinlich ausdrücken würde: >Kommst du?<«
    Als er den Namen ihrer Freundin aussprach, wurden Cams Handflächen feucht und ihr Herz fing wieder an, wie wild zu klopfen.
    »Beth hat mit der ganzen Sache nichts zu tun. Lass sie in Ruhe!«
    Shane zuckte die Schultern. »Beth ist süß. Und sie hat Ideale. Sie ist voller Vertrauen - im Gegensatz zu dir. Du könntest noch was lernen von ihr, Apolla.«
    »Du meinst, dass ich dir vertrauen sollte?!« Obwohl sie sich so fürchtete, wäre Cam beinah in Lachen ausgebrochen. Shane beugte sich zu ihr und legte sanft seine Hände auf die ihren. Die Berührung verursachte ein vertrautes, aufregendes Gefühl, wie ein leichter Stromschlag. Er flüsterte: »Cam? Du hast Unrecht, wenn du mich für einen miesen Typ hältst. Ich bin kein böser Mensch. Ich handle nach meinem Gewissen.«
    »Und was bedeutet das? Du hast mir immer noch nicht erzählt, was du hier eigentlich machst.« Cams Stimme zitterte. Sie zog ihre Hände zurück.
    »Ich bin gekommen, um dich dorthin zu bringen, wo du im Grunde deines Herzens hinwillst, liebe Apolla. Nach Coventry Island, wo du geboren wurdest und wo deine Familie dich erwartet. Deine wahre Familie.«
    Das Zimmer drehte sich um sie. Cam hielt sich an einem Regalbrett fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Sie hörte seine Stimme: »Du willst es doch. Du hast es schon immer gewollt. Sie warten alle auf dich ...« Doch die folgenden Worte kamen nicht aus seinem Mund. Nicht so. Nicht auf diese Art. Alex! Das hatte Alex gesagt, als schon einmal jemand versucht hatte, sie irgendwohin zu locken. Es stand einer gegen einen. Cam hatte Shanes Können noch nicht in Aktion erlebt, sie war sich nicht sicher, ob sie es mit ihm aufnehmen konnte. Sie beschloss, einem Kampf auszuweichen.
    Stattdessen verhandelte sie.
    Ihre Hand klammerte sich so fest an das Regalbrett, dass die Knöchel schon ganz weiß wurden. Cam holte tief Luft. Sie sah Shane direkt in die Augen. »Abgemacht. Ich komme mit ...«
    »Wusste ich es doch!« Er freute sich. »Unter einer Bedingung.«
    »Du stellst eine Bedingung?« Seine Augen weiteten sich vor Staunen.
    »Lass Beth in Ruhe. Verschwinde einfach - und komm nicht zurück.«
    »Aber das würde sie doch verletzen«, erwiderte Shane sanft. »Einerseits ja, andererseits nein. Sie ist wirklich voller Vertrauen. Und unschuldig. Und ganz gleich, was du selbst von dir denkst und glaubst, Shane ... du bist doch ein mieser Typ. Es ist mies von dir, dass du Beth benutzt, um an mich ranzukommen. Also los: Brich ihr das Herz - aber nicht den Lebenswillen. Lass ihre Seele in Frieden.«
    Ein Hauch von echtem Mitgefühl huschte über Shanes glattes Gesicht. Er hatte seine harte Maske fallen gelassen.
    Und in diesem Sekundenbruchteil hatte Cam einen Einfall. Doch noch bevor sie ihren Plan in die Tat umsetzen konnte, flog die Tür hinter ihr auf.

Kapitel 13 - DER ALBTRAUM
     
    Drei weiße Kugeln standen im Türrahmen: Der Schneemann?! In ihrer Verwirrung dachte Cam schon, er hätte die Tür von allein geöffnet. Aber das war doch nicht ... »Schnapp sie dir!«, zischte eine Stimme, die aus dem Schneemann kam. Sie hatte diese Stimme schon einmal gehört. Cam wusste nicht so genau, was sie jetzt machen sollte. Also konzentrierte sie ihren glühenden Blick auf den Styropor-Schneemann und versuchte zu sehen, wer darin steckte. Es war gar nicht

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