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Dunkler Zauber

Dunkler Zauber

Titel: Dunkler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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um dich geht. Die Lass-mich-philosophieren-Parkuhr ist abgelaufen. Wir müssen was unternehmen. Und zwar jetzt.«
    »Cam, was ist ...?« Alex ließ sich auf den Schreibtischstuhl sinken. Sie wagte kaum zu fragen.
    Es war auch gar nicht nötig. Cam erwiderte: »Shane macht voll einen auf >Vertrau mir einfach<. Aber mich kriegt er damit im Leben nicht! Ich hab dich gehört, wie du >Nicht so.< gesagt hast.«
    »Ich hätte ...«
    »Karsh«, unterbrach Cam. »Der hätte da sein müssen. Er ist doch einer der Mächtigen. Unser Beschützer. Es ist sein Auftrag, in unseren Köpfen zu sein, uns zu leiten, uns zu helfen.« Alex biss sich auf die Unterlippe und sprach aus, was beide Mädchen dachten: »Und wenn nicht er, dann doch wenigstens sie.« Ileana.
    Die Zwillinge sprachen es nicht aus, doch voller Angst dachten sie das Gleiche. Was ist, wenn Karsh und Ileana nicht kommen ? Wir werden doch nicht alleine mit Thantos und seinen Boten fertig.
    Sie mussten sie erreichen. Wie auch immer. Gleichzeitig krempelten sie die Ärmel ihrer Schlafanzüge hoch - so ähnlich und doch so unterschiedlich: Cams dicker, weicher Designerstoff, Alex' gemütlich verwaschenes Flohmarktteil - und machten sich an die Arbeit. Cam verscheuchte Alex von ihrem Schreibtischstuhl, setzte sich an den Computer und schrieb: »Verbindung aufnehmen.« Beschwörungen, stand an erster Stelle.
    Alex, die hinter ihr stand, schüttelte den Kopf. »Schon probiert, schon gereimt.«
    »Vielleicht war unser Spruch einfach Schrott?«, überlegte Cam.
    Alex zuckte mit den Schultern. »Auch nicht schlechter als sonst.«
    Als Nächstes schrieb Cam: Dad. »Wir müssen mit Dad reden. Vielleicht kann er Karsh irgendwie erreichen. Schließlich hat ihn der alte Zauberer ausgewählt, dich großzuziehen. Außerdem weiß er, dass etwas nicht in Ordnung ist, Alex. Ich kann zwar seine Gedanken nicht lesen, aber als ich nach Hause kam, stand es ihm wie ins Gesicht geschrieben. Ich denke, er ist sich ziemlich sicher, dass es kein Zufall war, was heute Abend passiert ist.«
    Alex löschte Dad. »Ihn mit reinzuziehen in unsere Probleme mit Thantos und seinen Abgesandten bedeutet automatisch, dass wir auch Emily mit reinziehen. Ihn zu fragen bedeutet -alles zu erzählen. Das geht nicht.«
    Frustriert drehte sich Cam zu ihr. »Wir haben uns nicht genug angestrengt, Ileana und Karsh hierher zu kriegen!«
    »Oder ...«, grübelte Alex, »wir waren nicht schlau genug.«
    »Soll heißen?«
    »Leg deine Sonnenkette um, Cam«, riet Alex, um deren Hals das Mond-Amulett hing.
    »Warum hat uns Ileana nicht einfach ihre Telefonnummer gegeben ?«, motzte Cam, ging zur Kommode hinüber und nahm den Schmuck heraus. Während sie die Kette anlegte, ertönte ein vertrautes Fing! aus dem Computer - eine E-Mail war angekommen. Nur von Kristen. Aber ebenso gut hätte eine gemeinsame Gedankenblase über den Köpfen der Zwillinge schweben können. Denkst du das Gleiche wie ich ? E-Mail!
    Glaubst du, Ileana hat E-Mail? Cam verspürte ernste Zweifel. Sie verkehrt doch, wie du dich wahrscheinlich ausdrücken würdest, am liebsten in In-Kreisen. Selbst wenn sie ... nicht hier aus der Gegend ist, dachte Alex hoffnungsvoll.
    Aber sie ist eine Hexe. »Im Gegensatz zu uns, oder was?«, sagte Alex hörbar. »Komm schon, Cami, denk cyber. Wir schaffen das schon.«
    Was hätte sie wohl für eine Adresse ?, versuchte Cam zu überlegen.
    Alex zuckte mit den Schultern. »Shane hat dir doch erzählt, wo sie wohnen.«
    »Immerhin ein Anfang«, stimmte Cam zu und schrieb:
     
    @coventryisland.com
     
    Nickend ergänzte Alex: »Nahe liegend wäre also:
     
    [email protected] «
     
    Cam schrieb eine Kurznachricht:
    Ileana, wir brauchen dich! Schreib sofort zurück! Doch sobald sie auf SEND gedrückt hatte, teilte der Computer ihr mit, dass die Adresse unbekannt sei. Sie versuchte es mit
     
    [email protected]
     
    aber auch das war es nicht.
    Alex dachte scharf nach. »Vielleicht kein Name, sondern ein Charakterzug.« Cam grinste und versuchte:
     
    supergottin.com
     
    Als das auch nicht funktionierte, tippte sie
     
    ichbinnegottinunddunicht.com
     
    Cam und Alex sahen sich in ihre silbergrauen Augen, deren stürmische Iris tintenschwarz umrandet war, und gleichzeitig erlitten sie einen Anfall von unerwartetem Geistesblitz. Hätten sie in diesem Moment aus dem Fenster gesehen, so hätten sie vielleicht bemerkt, dass die ersten Sonnenstrahlen sich über den rasch verblassenden abnehmenden Mond schoben.

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