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Dunkles Begehren

Dunkles Begehren

Titel: Dunkles Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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seiner Fähigkeit,
seinen Bruder zu besiegen, seine Schmerzen und die Erschöpfung. Er verwandelte
sich in einen gefühllosen Jäger, denn nur so hatte er eine Chance, den
mächtigsten Vampir aller Zeiten zu besiegen.
    Das große Wohnzimmer
war leer, doch Gabriel entdeckte Santino und Drusilla, die in ihrem
Schlafzimmer auf dem Boden lagen. Gabriel vergewisserte sich nicht, ob die
beiden noch am Leben waren. Im Augenblick spielte das keine Rolle, denn er
konnte ohnehin nichts für sie tun, ehe er Lucian besiegt hatte. Gabriel suchte
das Haus nach Skyler ab und fand sie in ihrem Zimmer. Sie schien fest zu
schlafen. Er spürte, dass Francesca dafür gesorgt hatte. Es sah ihr ähnlich,
selbst in diesem Augenblick des Schreckens an das Mädchen zu denken. Wenn sie
Skyler dabei helfen konnte, diesen Albtraum zu verschlafen, würde sie es tun.
    Gabriel überprüfte
die unterirdische Kammer, in der Brice unruhig schlief. Das Blut des Vampirs
befand sich noch immer in seinem Körper und vergiftete ihn, trotz der
Heilkräuter, die ihn umgaben, trotz des tiefen Schlafs, in den Gabriel ihn versetzt
hatte. Doch ihm drohte keine Gefahr von Lucian.
    Gabriel ging durchs
Haus und versuchte nicht, seine Anwesenheit zu verbergen. Lucian erwartete
ihn. Langsam betrat er Francescas Arbeitszimmer. Sie saß in einem Sessel,
seinem Zwillingsbruder zugewandt. Lucian hatte sich im Schatten verborgen,
sodass Gabriel sein Gesicht nicht sehen konnte, doch er stand aufrecht da, und
seine Kleidung war wie immer makellos.
    »Wir haben Besuch,
Gabriel«, verkündete Francesca ruhig. »Skyler hat ihn mit dir verwechselt, als
er hereinkam.«
    Gabriel nickte. Er
suchte die Verbindung zu Francesca, um ihre Erinnerungen zu sehen, da er ihr in
Lucians Gegenwart keine Fragen stellen wollte. Skyler wusste nicht, dass sie
dem Bösen Einlass gewährt hatte. Lucian, einer der Mächtigsten, hatte seine
Aura mühelos so verändert, dass Skyler ihn für Gabriel gehalten hatte. Er
hatte ihr seine wahre Identität nicht preisgegeben, und auch Francesca hatte
sie vor diesem Schock bewahrt. Stattdessen hatte Francesca sie in tiefen Schlaf
versetzt, um ihr weitere Qualen zu ersparen.
    Hat er dir irgendetwas getan ?
    Er hat mir Fragen gestellt. In Francescas
Stimme schwang ein Unterton mit, den Gabriel nicht zu deuten vermochte. Persönliche Fragen. Er hat
sich mir nicht genähert, sondern blieb im Schatten, wo ich ihn weder sehen noch
berühren konnte. Er hat nicht versucht, mein Blut oder das der anderen zu trinken.
    »Ich nehme an, dass
ihr euch jetzt lange genug begrüßt habt «, bemerkte Lucian mit seiner schönen
Stimme. Sie schien nur aus Reinheit und Güte zu bestehen.
    »Du bist in unserem
Heim willkommen, Bruder«, sagte Francesca sanft. »Bitte setz dich doch. Es ist
lange her, seit du die Gelegenheit hattest, dich in Ruhe mit deinem
Zwillingsbruder zu unterhalten.« Mit einer anmutigen Geste deutete sie auf einen
Stuhl.
    Francesca hatte etwas
an sich - es lag in ihrer Stimme und in ihren Bewegungen -, das unendliche Ruhe
ausstrahlte. Sie setzte jetzt ihre Kräfte ein, die heilende Wirkung ihrer
Seele, um Lucian zu erreichen. Sie wusste, dass es keine Hoffnung gab. Wenn ein
karpatianischer Mann beschlossen hatte, seine Seele aufzugeben, war er für alle
Zeiten verloren. Es gab kein Zurück. Nicht einmal Francesca konnte das
Unmögliche bewirken. Gabriel sehnte sich danach, sie in die Arme zu nehmen und
sie zu trösten, während auch er Trost bei ihr fand.
    »Also möchtest du,
dass wir vor dem Kampf Höflichkeiten austauschen.« Lucian sah sich um. »Dies
scheint ein friedlicher Ort zu sein, der für eine Schlacht ungeeignet ist.« Er
senkte die Stimme, sodass sie einen hypnotischen Klang annahm. »Dann komm zu
mir, Schwester, und teile deine Kraft mit mir.«
    Sofort stellte sich
Gabriel zwischen seinen Zwillingsbruder und seine Gefährtin. Kummervoll
beobachtete Francesca, wie der große, elegante Mann auf sie zukam. Als er aus
dem Schatten trat, wirkte er wie ein gefährliches Raubtier. Seine schwarzen
Augen glitzerten. Es gab keinerlei Empfindungen in ihren Tiefen. Es waren die
Augen des Todes.
    »Halt, Lucian«,
warnte Gabriel leise. »Du wirst meine Gefährtin nicht in Gefahr bringen.«
    »Du hast sie in
Gefahr gebracht«, entgegnete Lucian leise. »Du hättest dein Versprechen halten
sollen. Nun hast du unser
    Spiel wesentlich
interessanter gestaltet. Damit hatte ich nichts zu tun.« Seine Worte klangen
bestechend vernünftig. »Ich sehe, dass du

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