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Dunkles Begehren

Dunkles Begehren

Titel: Dunkles Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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schreckliches Husten und Rasseln war zu hören. Sofort rief eine
Krankenschwester aufgeregt nach Brice. Er eilte hinaus und fand Thompson am
Boden liegend vor, beide Hände an seine Kehle gepresst, das Gesicht leichen-
blass, während er verzweifelt nach Atem rang.
    »Was geht hier vor?
Was ist passiert?« Brice kniete sich neben den Mann.
    »Plötzlich hat er
nach Luft geschnappt und sich an die Kehle gegriffen. Er hat sich sehr seltsam
benommen, als kämpfte er mit jemandem, als wollte man ihn erwürgen. Dann fiel
er zu Boden«, platzte der Wachmann heraus.
    Francesca hörte
sich die Erklärung an und setzte sich dann wieder auf den Stuhl neben Skylers
Bett. »Danke, Gabriel«, sagte sie aufrichtig. Er konnte nicht ahnen, wie froh
sie über sein plötzliches Auftauchen war.
    Zärtlich strich er
ihr über das seidige Haar. »Du hättest wissen sollen, dass ich es niemandem
gestatten würde, Hand an dich zu legen.« Seine Stimme klang sehr sanft, beinahe
zärtlich. Francesca spürte eine unbekannte Empfindung. So war es also, von
einem karpatianischen Mann beschützt zu werden. Sie wusste, dass Thompson nicht
mehr am Leben war. Denn auch Gabriel hatte von den schrecklichen Dingen
erfahren, die dieser Mann seiner Tochter angetan hatte. Er war bei ihr
gewesen, ein unauffälliger Schatten in ihren Gedanken, und hatte alles
überwacht, wie es karpatianische Männer oft taten, um ihre Gefährtinnen in
Sicherheit zu wissen.
    Gabriel hatte die
Angst des Kindes empfunden und jeden schrecklichen Augenblick mit Francesca
geteilt. Er hatte ihre Tränen gespürt und ihre Furcht, als Thompson plötzlich
ins Zimmer gestürzt war. Francesca empfand ein eigenartiges Gefühl der Dankbarkeit,
nicht mehr allein zu sein, rebellierte jedoch gleichzeitig gegen diesen
Gedanken.
    Sie beobachtete,
wie sanft Gabriel mit Skyler umging. Seine Stimme klang wie eine schöne
Melodie. Es berührte Francesca tief, so viel Sanftmut und Zärtlichkeit in
einem so starken und mächtigen Mann zu entdecken. »Er kann dir nichts anhaben,
Kleines. Francesca wird auf dich Acht geben, und auch ich will dich beschützen.
Wir werden dich nicht allein lassen, darauf gebe ich dir mein Ehrenwort. Komm
zurück zu uns.«
    Es gab keine
Möglichkeit, dem hypnotischen Befehl in Gabriels Stimme zu widerstehen. Das
Kind regte sich, die Augenlider flatterten, und schließlich seufzte Skyler
leise auf. Sofort zog sich Gabriel zurück, damit das Mädchen sich ganz auf
Francesca konzentrieren konnte. Skyler brauchte die Gegenwart einer Frau. Und
Francesca bestand einzig aus Mitgefühl und Aufrichtigkeit, Güte und Reinheit.
Skyler würde es sofort spüren. Francescas Seele war so wunderschön, dass man
sie in ihren Augen leuchten sehen konnte.
    Erst blickte Skyler
starr zur Decke. Es schockierte sie, dass sie keinerlei Schmerzen spürte. Dann
erinnerte sie sich an die Stimme eines Engels, der ihr ein Versprechen gegeben
hatte. Sie hatte die Stimme gehört, fürchtete sich jedoch davor zu entdecken,
sich alles nur eingebildet zu haben. Dann wandte sie den Kopf und erblickte
ihren Engel. Die Frau war wunderschön. Genauso schön wie alle Engel, die
Skyler sich jemals ausgemalt hatte. Ihr Haar war lang und seidig, so schwarz
wie die Schwingen eines Raben. Sie hatte das Gesicht einer Madonna. Fein,
beinahe zerbrechlich und so wunderschön, dass es Skyler den Atem raubte. Seit
Monaten schon hatte das Mädchen kein Wort mehr gesprochen. Nun war es
schwierig, die Stimme wiederzufinden. »Bist du wirklich hier?« Skylers Stimme
bebte, kaum mehr als ein zaghaftes Flüstern.
    Francesca spürte,
wie stolz Gabriel auf sie war, und es beschämte sie, dass er ihr ein so großes
Lob zollte. Gabriel. Der Jäger. In den Jahrhunderten seines langen Lebens hatte
niemand so viel erreicht wie er. Francesca sträubte sich dagegen, sich darüber
zu freuen, dass er so stolz auf sie war, doch er gab ihr das Gefühl, über
einzigartige Begabungen zu verfügen. Keine andere Frau hatte es je geschafft,
so lange allein zu leben. Und keine andere Frau war so schön und so mutig wie
Francesca. Trotz ihrer festen Entschlossenheit, Gabriel nicht an sich
heranzulassen, konnte sie sich nicht gegen diese Gefühle wehren. Zwar sagte er
nichts, doch er war noch immer mit ihr verbunden. Sie spürte es. Wir gehören
zusammen. Auch unausgesprochen blieb es die reine Wahrheit.
    Mit einem leisen
Lächeln auf den Lippen ignorierte Francesca ihn. »Ich bin wirklich hier,
Kleines. Ich meinte jedes Wort ernst. Du

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