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Dunkles Begehren

Dunkles Begehren

Titel: Dunkles Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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zum Anziehen haben, in denen sie sich wohl fühlt und ein
wenig Selbstbewusstsein gewinnt.« Gabriel grinste plötzlich. »Ich weiß so viele
Dinge über die Welt, über beinahe jedes erdenkliche Thema, doch ich habe keine
Ahnung, was ein Mädchen im Teenager-Alter in seinem Zimmer haben möchte. Da
muss ich mich ganz auf dich verlassen. In Skylers Gedanken habe ich keine
Eindrücke von Dingen gefunden, die ihr gefallen.«
    »Ich glaube nicht,
dass sie je darüber nachgedacht hat. Ihr Leben drehte sich einzig darum, die
schrecklichen Qualen zu überstehen. Ich dachte, wir könnten sie in dem Zimmer
mit dem Balkon unterbringen. Es verfügt außerdem über einen winzigen Turm.«
    Gabriel nickte
ernst. »Ich glaube, das würde ihr sehr gefallen, Francesca.« Er verschränkte
seine Finger mit den ihren. »Ich möchte, dass du heute Nacht mit mir fliegst.
Wir können uns die Geschäfte ansehen und unsichtbar bleiben, bis wir entschieden
haben, was wir kaufen wollen. Ich möchte, dass du noch einmal die grenzenlose
Freiheit erlebst, die unserem Volk geschenkt wurde. Diese Freiheit hast du
schon seit sehr langer Zeit nicht mehr gespürt.«
    Der Gedanke brachte
Francesca zum Lächeln. Es stimmte. Um wie eine Sterbliche denken und handeln zu
können, hatte sie viele der einzigartigen Gaben der Karpatianer aufgeben
müssen. Doch das war notwendig gewesen, um ihr Geheimnis zu wahren. Jetzt war
die Versuchung unwiderstehlich. Mit ihren geschärften Sinnen vergewisserte sie
sich, dass niemand in der Nähe war, und schwang sich dann mit einem einzigen
Satz in die kühle Nachtluft. Dabei wuchsen ihr wunderschön schimmernde Federn,
mit denen sie lautlos in den Sternenhimmel hinaufflog. Das Gefühl des Friedens
und der Freiheit war so unbeschreiblich schön, dass sie es kaum fassen konnte.
So lange hatte sie sich nicht mehr gestattet, wie eine Karpatianerin zu denken.
Sie hatte immer darauf geachtet, ihre Gedanken und Empfindungen denen der
Sterblichen anzugleichen. Doch jetzt genoss sie es, sich an den einzigartigen
Geschenken zu erfreuen, die ihrem Volk gegeben waren. Mit einem übermütigen
Lachen schwang sie sich immer höher in den Himmel.
    Gabriel gesellte
sich als großer Raubvogel zu ihr, schnell, lautlos und tödlich. Gemeinsam
flogen sie auf das Herz der Stadt zu. Gabriel wusste, dass Francesca zuerst zum
Haus von Skylers Vater gelangen wollte, um das Medaillon zu holen. Er flog
dicht neben ihr, fest entschlossen, sie vor allem zu bewahren, selbst vor ihrer
eigenen Überschwänglichkeit. In ihren Gedanken sorgte er dafür, dass sie das
Bild eines fliegenden Vogels verinnerlichte, um keinerlei Fehler zu begehen.
Doch gleichzeitig teilte er auch ihre Freude und genoss ihr Gefühl der
Freiheit.
    Francesca landete
auf dem Dach des alten Hauses, in dem Skylers Vater gelebt hatte. Es war sehr
baufällig. Die Fenster und die Tür waren vergittert, doch diese Dinge stellten
kein Hindernis für zwei mächtige Karpatianer dar. Das kleine Apartment war von
zerbrochenen Schnapsflaschen und schmutzigem Geschirr übersät. Im Kühlschrank
gab es keine Nahrungsmittel, nur Bier. In den Schränken fanden sie eine
Schachtel Cracker und zwei Konservendosen mit Suppe. Vorsichtig berührte
Francesca einen der angeschlagenen Keramikbecher, die im Spülbecken standen.
    Mit Tränen in den
Augen wandte sie sich zu Gabriel um. Sie spürte die Aura der Gewalt, die über
diesem kleinen Apartment lag. Die schreckliche Angst eines Kindes. Die
Brutalität eines Mannes. Immer wieder erhaschte sie schockierende Eindrücke von
Skylers Leben.
    Gabriel griff nach
Francescas Arm und schüttelte sie sanft. »Du musst diesen Ort des Bösen
verlassen. Du bist zu empfindsam für diese Dinge.«
    »Genau wie Skyler.
Dieses wunderbare Mädchen war dieser Gewalt und Verdorbenheit ausgesetzt.
Gabriel, sie hätten sie beinah in den Wahnsinn getrieben.« Die Tränen ihrer
Stimme waren mehr, als Gabriel ertragen konnte.
    »Bei uns ist sie in
Sicherheit, Francesca. Wir werden nicht zulassen, dass ihr etwas geschieht.«
    »Sie ist eine
Sterbliche mit übersinnlichen Kräften, ein kostbarer Schatz für unsere Männer.
Sie hätte von unschätzbarem Wert für unser Volk sein können, doch nach diesen
Gräueltaten kann ich mir nicht vorstellen, dass Skyler je in der Lage sein
wird, einen Mann zu lieben, der so wild und dominant ist wie ein Karpatianer.
Was sollen wir tun?« Verzweiflung lag in ihrer Stimme.
    »Dieses Problem
liegt noch in weiter Feme, Liebste. Wir müssen es

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