Dunkles Begehren
Sicherheit seid.«
»Ich bin deine
Gefährtin, Gabriel. Du hast darauf bestanden, das Ritual zu vollziehen und mich
an dich zu binden. Du hast mir ein Kind geschenkt. Du darfst nicht in die
Schlacht ziehen, ohne davon überzeugt zu sein, dass du zurückkehrst. Karpatianische
Gefährten bleiben zusammen«, protestierte Francesca. Plötzlich verstand sie, dass
Gabriel alles verkörperte, was sie sich je in ihrem Leben gewünscht hatte.
Gabriel. Ihr Gefährte. Ihre zum Leben erwachte Legende.
Ein Lächeln zuckte
um seine Lippen. »Du bist so tapfer, meine Liebste, selbst wenn es dir
schwerfällt. Du hast ein Leben geführt, das den meisten anderen unmöglich
gewesen wäre. Du würdest Skyler niemals im Stich lassen, da du weißt, dass sie
dich braucht. Sie muss beschützt werden und lernen, ihren eigenen Kräften und
Fähigkeiten zu vertrauen. Ohne dich würde sie sich wieder in sich zurückziehen
und für unser Volk verloren sein. Das weißt du. Tief in deinem Herzen ist dir
klar, dass nur die Verbindung zu dir sie dazu gebracht hat, in die Welt
zurückzukehren. Du darfst sie nicht verlassen. Und außerdem wächst unser Kind
in dir heran. Es ist ein Teil von mir und ein Teil von dir. Du musst es
aufziehen und dafür sorgen, dass es die Kraft hat, der Finsternis zu
widerstehen. Ich würde diese Aufgabe niemals jemand anderem anvertrauen. Unser
Kind muss dich kennen lernen und mich durch deine Augen sehen.« Zärtlich fuhr
Gabriel mit den Händen durch Francescas Haar und küsste sie auf die Stirn.
»Und du musst mir
bei diesen Aufgaben helfen, Gabriel«, antwortete Francesca, um einen ruhigen
Tonfall bemüht. Gabriel wirkte gelassen, sogar erleichtert. Sie spürte seinen
tiefen Kummer, doch er schien sein Schicksal akzeptiert zu haben. »Ich meine es
ernst, Gabriel. Rufe die anderen zu Hilfe. Rufe Gregori. Auch er ist ein großer
Vampirjäger. Du weißt nicht, welche Legenden sich um ihn ranken, doch Vampire
fürchten ihn. Es gibt noch andere, die dir helfen könnten. Aidan würde aus den
Vereinigten Staaten zu uns kommen. Auch er ist ein gefürchteter Jäger. Sein
Bruder verfügt über große Macht, und unser Prinz würde dir ebenfalls helfen.
Sie alle würden dich gern unterstützen. Lucian könnte sie nicht alle besiegen.«
Gabriel hob ihre
Hand an seine Lippen und ließ sie einen Augenblick lang auf der Stelle ruhen,
an der er Francescas heftigen Pulsschlag spüren konnte. »Im Augenblick genießt
er die Dinge, die dieses Jahrhundert ihm zu bieten hat. Er gibt seinen
intellektuellen Interessen nach, doch es wird ihn bald langweilen, und dann
beginnt der ernsthafte Kampf. Wenn ich mein Versprechen brechen würde, könnte
ich nicht damit leben. Schlimmer noch, Lucian würde seine Macht dazu benutzen,
diejenigen zu vernichten, die sich gegen ihn stellen. Unser Prinz hat eine
Gefährtin. Ich glaube, den anderen geht es ebenso. Ihre Gefährtinnen könnten
sie angreifbar machen. Dieses Risiko dürfen wir nicht eingehen. Das würdest
auch du nicht wollen.«
Francesca ließ
ihren Kopf an seine Brust sinken und kämpfte mit den Tränen. »Ich habe Angst,
Gabriel. Zwar schreibst du mir alle möglichen wunderbaren Eigenschaften zu,
doch vergiss nicht, bevor du kamst, war ich eine Frau, die beschlossen hatte,
ihr einsames Leben zu beenden. Und jetzt glaubst du, dass ich nicht nur ohne
dich weiterleben würde, sondern es auch noch mindestens zweihundert Jahre lang
aushalte? Allein?«
»Oder länger, wenn
es sein muss. Höchstwahrscheinlich werden wir einen Sohn bekommen. Er wird
dich brauchen, damit du die Finsternis von ihm fernhältst, bis er seine
Gefährtin findet.«
»Du kannst Lucian
besiegen. Ich weiß, dass es dir gelingen würde. Es muss einen Weg geben,
Gabriel. Und wir müssen diesen Weg finden.« Francesca hob den Kopf, um ihm in
die Augen zu sehen. »Ich habe mich mit deinen Erinnerungen an ihn beschäftigt.
Ich weiß, dass du ihn ein Mal besiegt hast. Du hast ihn überrascht und mit dir
in der Erde eingeschlossen. Lucian hatte diesen Angriff nicht eiwartet, und du
konntest ihn besiegen. Wir müssen uns nur etwas überlegen, das ihn wieder
überraschend trifft. Ich werde dir dabei helfen. Er würde niemals erwarten,
dass eine Frau so etwas fertig bringt. Hör auf zu lächeln, Gabriel, ich meine
es ernst.«
Gabriel beugte sich
vor, um Francesca zu küssen. Sie war so wunderschön. Wenn er sie nur ansah,
wärmte sie sein Herz.
Und wenn sie so mit
ihm sprach, schmolz er dahin. »Du könntest keiner Fliege
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