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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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gefälschte Banknoten in dicken Bündeln daherkommen, frisch von der Druckerpresse. Aber diese Lieferung ist offenbar für Junkies und Dealer hergerichtet.«
    Steel nahm einen Schraubenzieher aus dem Set und schwenkte ihren Stuhl herum, um sich über die Verriegelung ihres Fensters zu beugen. » Was sagt Wallace dazu?«
    » Walker, nicht Wallace. Douglas Walker. Er sagt überhaupt nichts; will zuerst mit einem Anwalt sprechen.«
    » Mein Gott, nicht schon wieder.« Sie bohrte und stocherte in dem Mechanismus herum.
    » Er sagt, er hätte von einem Fall gehört, wo der Europäische Gerichtshof entschieden hat, dass es eine Verletzung der Menschenrechte sei, dem Beschuldigten bei der Vernehmung einen Rechtsbeistand zu verweigern.«
    Steel seufzte. » Menschenrechte, hör mir doch auf. Ich sag’s dir, die Amis, die machen’s richtig – ab zum Waterboarding mit dem ganzen Pack. Reich mir doch mal die Zange, ja?«
    Logan tat, wie ihm geheißen. » Ich finde nach wie vor, dass es einfacher wäre, zum Rauchen vor die Tür zu gehen wie jeder normale Mensch.«
    » Glaubst du, dass dieser Walker-Knabe einknicken wird?«
    » Ich lass ihn noch ein paar Stunden schmoren. Ich hab ihn dazu gebracht, freiwillig mitzukommen, wir haben also unbegrenzt Zeit. Vielleicht deute ich dezent an, dass wir einen Deal machen könnten, wenn er uns seinen Lieferanten verrät. Die üblichen schwammigen Lügen.« Logan sah auf seine Uhr. » In zehn Minuten haben wir diese MAPPA -Sitzung. Ich geh noch schnell eine rauchen. Magst du auch eine? Oder willst du lieber hier bleiben und für deine Einbrecherprüfung üben?«
    Steel schniefte und warf den Schraubenzieher auf den Schreibtisch. » Okay, was soll’s?«
    Draußen auf dem Parkplatz hinter dem Präsidium war es schweinekalt. Das hohe, u-förmige Präsidiumsgebäude hielt wenigstens den Wind ab, doch die Granitbauten, die sich auf der Rückseite anschlossen, verdeckten die tiefstehende Sonne, sodass der ganze Platz im frostigen Schatten lag.
    Logan steckte sich eine Zigarette an und hielt die hohle Hand um die glimmende Spitze, um sich die Finger zu wärmen. Steel stand fröstelnd neben ihm, die Hände unter die Achseln geklemmt. Sie stampfte mit den Füßen auf und stieß weiße Dampfwolken aus, vermischt mit Flüchen.
    » Leck mich, ist das kalt.«
    » Hast du schon von deinem V-Mann gehört?«
    Sie verzog das Gesicht. » Der Arsch geht immer noch nicht ans Telefon. Hab das mit der GSM -Ortung gemacht, und wie’s aussieht, hält er sich irgendwo südöstlich von Balmedie auf.«
    » Wollen wir nach dem MAPPA -Treffen mal hinfahren?« Logan nahm einen tiefen Zug von seiner Benson & Hedges und spie den Rauch gleich wieder mit einem rasselnden Husten aus, als die Hintertür aufging und die vertraute massige Gestalt von DI Bartgesicht Beattie herausgestapft kam. Im Gehen zog er sich einen gefütterten Parka über, auf den jeder Arktisforscher neidisch gewesen wäre. Logan reckte den Mittelfinger in seine Richtung. » Wichser.«
    Falls Beattie es gehört hatte, ließ er sich nichts anmerken. Er stieg in einen der zivilen Einsatzwagen und fuhr davon.
    Steel nahm die Zigarette aus dem Mund. » Also, weißt du … allmählich fällt es echt schon auf.«
    » Ach ja?« Logan nahm noch einen Zug. » Was denn?«
    » Deine Einstellung.« Sie wandte sich ab und starrte auf die vereiste kleine Treppe, die zur Leichenhalle hinunterführte. » Es hat Beschwerden gegeben.«
    Typisch.
    » Es ist Beattie, nicht wahr? Dieser unfähige Wichser meint, ich hätte nichts Besseres zu –«
    » Es ist nicht nur Beattie, okay? Es sind alle.« Sie schnippte ein Stückchen Asche weg. » Die DC s haben den Sarkasmus und das Rumgebrülle satt. Die DI s haben es satt, dass du die ganze Zeit herummaulst und nach Alk stinkst. Der DCI hat es satt, dass alle zu ihm kommen und sich beschweren. Und ich habe es satt, dich die ganze verdammte Zeit zu verteidigen.«
    Schweigen.
    Logan sog heftig an seiner Zigarette. » Mein Sarkasmus? Mein Rumgebrülle? Was ist mit diesem Arsch von Finnie? Und –«
    » Es reicht, okay? Es reicht …« Steel drehte sich um und starrte ihn zwischen ihren Krähenfüßen hindurch an, die Mundwinkel nach unten gezogen. » Es geht nicht um Finnie, es geht um dich. Entweder du reißt dich am Riemen, oder die Leute werden sich offiziell beschweren.« Sie stieß ihm den Finger in die Brust. » Findest du das etwa lustig, alle naselang zur Internen Dienstaufsicht zitiert zu werden?«
    Logan funkelte sie an.

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