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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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» Und du findest, dass sie alle recht haben, ja? Ist es das?«
    » Herrgottsack, ich versuch dir zu helfen!« Sie stürmte davon, drehte sich nach ein paar Schritten um und stürmte wieder zurück. » Du warst mal ein verdammt guter Polizist, ob du’s glaubst oder nicht. Ein Teamplayer. Aber im Moment gehst du allen nur tierisch auf den Sack!« Sie hielt inne und runzelte die Stirn. » Und auf die Titten!«
    » Ach, nun sei nicht so –«
    » Ich weiß ja nicht, was du hast, aber sieh zu, dass du die Kurve kriegst. Sonst fliegst du irgendwann im hohen Bogen raus, und keiner wird dir eine Träne nachweinen.«
    Er ließ seine halb aufgerauchte Zigarette fallen und trat sie mit der Schuhspitze aus. » Sonst noch was?«
    » Lass dir mal die Haare schneiden.«
    Logan schob sich mit dem Hintern voran in den Besprechungsraum, in den Händen ein Tablett mit Pappbechern und einem Teller voller Gebäck. Er stellte es in der Mitte des langen, blank polierten Tisches ab, und alle unterbrachen, womit sie gerade beschäftigt waren, um sich auf die mit Marmelade gefüllten Donuts zu stürzen. Für Logan blieben nur eine fettig aussehende Apfeltasche, ein Milchkaffee und ein langes Gesicht übrig.
    Mistkerle. Beschwerten sich über seine Einstellung, als ob er der Schlimmste im ganzen Haus wäre. Verdammt, er war nicht mal der Schlimmste hier im Raum.
    Wie bei allen Treffen des behördenübergreifenden Gremiums mit dem schönen Namen Multi-Agency Public Protection Arrangements oder MAPPA war die Bude voll mit Leuten, die sich alle Mühe gaben, sich » vertretbare Entscheidungen« zum besseren Schutz der Öffentlichkeit vor Sexualstraftätern auszudenken. Also Entscheidungen, für die sie nicht zur Verantwortung gezogen werden konnten, wenn etwas schiefging. Das Sozialamt, die Stadt, SACRO und die Grampian Police, alle versuchten sie sich nach allen Seiten abzusichern und hofften dabei inständig, dass Richard Knox irgendwann von Aberdeen die Nase voll haben und sich wieder in den Süden verziehen würde. Womit er dann nicht mehr ihr Problem wäre.
    Detective Inspector Duncan Ingram, verantwortlich für die Überwachung sämtlicher Perversen, Vergewaltiger und Pädophilen im Nordosten Schottlands, stand vorne und schrieb mit einem quietschenden grünen Marker die Exit-Strategie für Richard Knox an die Weißwandtafel. Dabei hielt er immer wieder inne, um sich zu vergewissern, dass sein dünner, militärisch aussehender Schnurrbart nicht den Befehl verweigerte.
    Es war die reinste Zeitverschwendung. Knox brauchte keine Exit-Strategie – ein einfacher Exitus würde vollauf genügen, etwa in Form eines Kopfschusses.
    DSI Danby saß am anderen Ende des langen, polierten Konferenztischs und machte sich Notizen. DI Steel fläzte auf ihrem Stuhl und pulte in ihren Zähnen herum. Und DCI Finnie stand in der Ecke und telefonierte halblaut mit seinem Handy.
    Ingram schob die Kappe auf den Marker und kontrollierte noch einmal seinen Schnauzer. » Nun, wie Sie aus der Risikobewertungs-Matrix ersehen können, haben wir es im Fall von Richard Knox mit mehreren ungünstigen Umgebungsfaktoren zu tun. Das Haus befindet sich in fußläufiger Entfernung von einer Einrichtung für betreutes Wohnen, einem Bowling-Green sowie einem Krankenhaus, dem Aberdeen Royal Infirmary. Alles Orte, die mit hoher Wahrscheinlichkeit regelmäßig von alten Männern aufgesucht werden …«
    Logan schaltete auf Durchzug.
    Wie konnte irgendjemand es wagen, sich über seine Einstellung zu beschweren?
    Das war so verdammt typisch für –
    Jemand versetzte ihm unter dem Tisch einen Tritt.
    » W…«
    Steel gestikulierte nicht gerade unauffällig in Richtung Weißwandtafel und formte mit den Lippen: » Pass gefälligst auf!«
    DI Ingram hatte inzwischen die Worte » HAFTANSTALT PETERHEAD « an die Tafel geschrieben. » … und das ist der Grund, weshalb wir eine unverhältnismäßig hohe Zahl von Sexualstraftätern zu beaufsichtigen haben. Von den dreihundertdreiundzwanzig, die derzeit im Nordosten leben, sind rund die Hälfte als › unbefristet ‹ eingestuft. Das heißt, dass sie bis an ihr Lebensende auf der Liste bleiben …«
    Logan blendete ihn wieder aus. Das war alles sowieso Firlefanz, Hintergrundinfo für einen mit dem Schlaf kämpfenden DSI Danby. Über dessen Einstellung sollte sich mal jemand beschweren. Aber tat das irgendjemand? Nein, aber über Logan mussten sie sich die Mäuler zerreißen. Klar, dass nur dieser hinterfotzige Wichser Beattie dahinterstecken

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